1. Dezember 2025 - 18.34 Uhr
NFLAuch mit Brady kein Aufschwung: Raiders bleiben am Boden
Was Tom Brady anfasst, wird zu Gold. Das galt eine kleine Ewigkeit in der NFL, der Greatest of All Time dominierte als Quarterback die Liga, inzwischen ist er ein Gesicht der Krise. In der ersten Saison nach Bradys Einstieg als Mitbesitzer haben die Las Vegas Raiders schon früh keine Chance mehr auf die Play-offs, das Jahr ist ein Desaster.
Ein 14:31 bei den Chargers in Los Angeles, einstige Heimat der Raiders, besiegelte das Aus im Rennen um ein Ticket für die Postseason nach nur zwölf Spielen. Ganze zwei Siege hat das Team auf dem Konto, in der Nacht zu Montag setzte es die sechste Pleite in Serie. Und so ist in Vegas alles wie immer, auch mit dem (einstigen) Goldhändchen Brady, dessen Expertise bislang ganz offensichtlich überhaupt keine Hilfe ist.
Um den Einstieg des 48-Jährigen, der im Oktober 2024 für 110 Millionen Dollar fünf Prozent der Anteile an der Franchise erworben hatte, gab es im Sommer eine Menge Aufregung. Wegen seiner Doppelrolle als Anteilseigner und TV-Experte, wegen seines Zugangs zu Insiderwissen. Heute redet niemand mehr über mögliche Spionage des Fox-Angestellten im Namen der Raiders, dafür sind sie schlicht zu schlecht.
Dabei wurde viel verändert beim Klub, der 2020 in die Glücksspielmetropole umzog und seine leidgeplagten Fans nun in einem Prachtbau enttäuscht. Das Allegiant Stadium wurde für 1,8 Milliarden Dollar in die Siedlung Paradise gepflanzt, sollte eine neue Heimat für neue Erfolge sein.
Doch sportlich läuft (weiter) nichts zusammen. Zu dieser Saison wurde Pete Carroll aus dem Ruhestand geholt, der mit 74 Jahren älteste Headcoach in der NFL hatte die Seattle Seahawks 2014 zum Super-Bowl-Triumph geführt, dort aber 2023 gehen müssen. Quarterback ist Geno Smith, er spielte schon bei den Seahawks unter Carroll. Das wiedervereinigte Duo funktioniert nicht, von den Chargers wurde Smith fünfmal gesackt.
„Wir müssen alle besser spielen, ich muss besser spielen“, sagte Smith nach dem nächsten Rückschlag und wollte überhaupt nicht zurückschauen: „Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Ich bin darauf fokussiert, wie wir uns verbessern können.“
Der Blick nach hinten lohnt sich auch nicht, schon gar nicht der auf das große Ganze. Seit dem Einzug in den Super Bowl XXXVII in San Diego, damals setzte es eine Pleite gegen die Tampa Bay Buccaneers (2003), haben die Raiders kein Play-off-Spiel mehr gewonnen. Zweimal ging es in die Wildcard-Runde, zweimal kam direkt das Aus.
Und der Blick nach vorn? Ist auch nicht besser. Zuletzt erst feuerten die Raiders inmitten der Krise Offensive Coordinator Chip Kelly, zuvor hatte es bereits den für die Special Teams verantwortlichen Tom McMahon erwischt. Bleibt die Frage, ob Carroll über die Saison hinaus weitermachen darf. Es ist eher unwahrscheinlich. Tom Brady wird sicherlich mitreden, wenn es um die Schlüsselpersonalie geht. (SID)
De Maart
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