Auch ein Plattfuß stoppt Jungels nicht

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Bob Jungels hat sich den nationalen Titel im Zeitfahren zurückgeholt. Auf Platz zwei landete Jempy Drucker, Vorjahressieger Laurent Didier kam auf Platz drei.

Es war am Donnerstag die Demonstration, die man sich erwartet hatte. Gleich beim Start legte Bob Jungels los wie die Feuerwehr und hatte nach einer Runde bereits gut 30 Sekunden auf den eine Minute vor ihm gestarteten Jempy Drucker aufgeholt. „Ich wollte mich progressiv an Jempy heranarbeiten und ihn nach der Abfahrt auf dem flachen Abschnitt überholen. Doch dann lief mein Hinterrad platt“, sagte Jungels nach dem Rennen.

„Ich hatte mich schon gewundert, dass du auf einmal nicht mehr hinter mir warst. So schnell konnte ich nicht gewesen sein“, warf Drucker dazwischen und scherzte noch: „Ich habe Reißnägel gestreut, um ihn mir vom Leib zu halten. Es war bekannt, dass gegen Bob kein Kraut gewachsen ist, vor allem nach seiner Leistung beim Tour de Suisse.“

Kein einfaches Terrain

Trotz des Fahrradwechsels absolvierte Jungels die 24,6 km in einer Zeit von 33:42 Minuten. Und das Terrain war alles andere als einfach. „Man wurde immer wieder aus dem Rhythmus gerissen, da es ständig auf und ab ging. Die erste Runde ging ich schnell an und fuhr alles mit dem großen 56er Kettenblatt. In der zweiten Runde schaltete ich dann doch beim Anstieg auf das kleine runter“, grinste ein zufriedener Sieger, der noch am vergangenen Sonntag beim Zeitfahren der Tour de Suisse Sechster wurde. „Ich habe mich gut erholt, was mich auch zuversichtlich stimmt, da es bedeutet, dass meine Form stimmt.“

Auch Drucker hat sich gut von der Schweiz-Rundfahrt erholt. „Ich muss sagen, dass ich mich richtig gut gefühlt habe und die Anstrengungen der vergangenen Woche gut weggesteckt habe. Die erste Runde war wichtig und deshalb bin ich die richtig schnell angegangen, um auch Druck auf die vor mir gestarteten auszuüben. In der zweiten bin ich dann etwas abgefallen, aber das war zu erwarten. Aber ich kann zufrieden mit meiner Leistung sein.“

Auch Didier ist zufrieden

Genau wie Jungels und Drucker war auch Laurent Didier zufrieden. „Dass Bob nicht zu schlagen ist, war jedem klar. Ich bin aber zufrieden und es ist immer gut, ein Zeitfahren vor der Tour de France zu fahren. Dass dieses hier auch noch anspruchsvoll war, ist sicherlich kein Nachteil“, so Didier, der sich für Sonntag ein offenes Rennen erwartet. „Die jungen Profis haben einen guten Schritt nach vorne gemacht und werden sicherlich eine größere Rolle spielen.“

Für eine Schrecksekunde sorgte einer der jüngeren Profis. Der 22-jährige Alex Kirsch kam in der ersten Runde in einer Rechtskurve zu Fall und musste das Rennen vorzeitig beenden.

Bei der Elite ohne Vertrag setzte sich Altmeister Christian Poos durch. Nach seinem zweiten Platz im vergangenen Jahr hinter Ralph Diseviscourt, der heute bei der „Race across the Alps“ startet (siehe auch S. 28), war Poos auf Revanche aus. „Ich bin hierher gekommen, um zu gewinnen. Schade, dass Ralph nicht am Start war“, sagte Poos, der aber auch in Zukunft keine regionalen Rennen bestreiten wird. Auf dem zweiten Platz folgte Mike Diener, vor Tim Diederich.

Am Samstag und Sonntag stehen die Straßenrennen in Wiltz auf dem Programm.

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