Der Schweizer setzte sich am Sonntagabend in einem hochklassigen Endspiel gegen den Weltranglisten-Ersten mit 6:3, 3:6, 6:1 durch und schloss das Jahr mit einem eindrucksvollen Erfolg ab. Zudem zog Federer mit Pete Sampras und Ivan Lendl gleich, die das Saisonabschluss-Turnier ebenfalls jeweils fünfmal für sich entscheiden konnten.
Für Federer war es nach dem Sieg bei den Australian Open zu Beginn des Jahres der zweite große Erfolg in 2010. Danach hatte Nadal die Führungsrolle im Welt-Tennis übernommen und nacheinander die French Open, Wimbledon und die US Open gewonnen. „Glückwunsch an Rafa für sein tolles Jahr. Ich hoffe, ich habe ihm nicht die Ferien verdorben“, sagte Federer.
Erster Finalsieg seit drei Jahren
Im 22. Vergleich der beiden Ausnahmespieler war es für den Weltranglisten-Zweiten der achte Triumph. Federer siegte damit auch im dritten WM-Duell mit Nadal, nachdem er bereits die Partien 2006 und 2007 gewonnen hatte. Der 16-malige Grand-Slam-Turnier-Gewinner kassierte für seinen WM-Sieg, bei dem er ungeschlagen blieb, 1,63 Millionen US-Dollar. Wichtiger war aber wohl der Finalsieg gegen Nadal, der erste seit drei Jahren. 2007 hatte Federer den Spanier im Endspiel von Wimbledon besiegt und danach sechs von sieben Finals verloren.
Erstmals seit 24 Jahren standen sich zum Jahresabschluss wieder die Nummer eins und zwei der Welt gegenüber. 1986 hatte Ivan Lendl gegen Boris Becker den Titel gewonnen. Federer, der bereits im Halbfinale gegen Novak Djokovic brilliert hatte, wirkte vor 17.000 Zuschauern in der O2-Arena etwas frischer als sein spanischer Dauerrivale, der trotz der sichtbaren Enttäuschung nach seinem ersten WM-Finale mit seiner Saison zufrieden war: „Es war ein fantastisches Jahr.“
Bis zum 4:3 im ersten Satz brachten beide Spieler ihr Service ohne Probleme durch, dann gelang Federer mit einer starken Rückhand das Break zum 5:3. Wenig später verwandelte der Schweizer nach 32′ seinen ersten Satzball zum 6:3.
Nadal mit bekannt großen Kämpferherz
Doch mit seinem bekannt großen Kämpferherz kam Nadal, der im Halbfinale den Schotten Andy Murray in einem der besten Matches des Jahres in 3:11 Stunden bezwungen hatte, wieder zurück. Im fünften Spiel des zweiten Satzes nahm der Spanier Federer den Aufschlag ab und sicherte sich nach insgesamt 66 Minuten den zweiten Durchgang, ebenfalls mit 6:3. Es war im fünften Match Federers erster Satzverlust im gesamten Turnier.
Danach lieferten sie sich einen sehenswerten Schlagabtausch. Federer gewann wieder die Oberhand und durchbrach Nadals Service zum 3:1. Damit war der Widerstand Nadals gebrochen.
In der Doppelkonkurrenz sicherten sich der Kanadier Daniel Nestor und sein serbischer Partner Nenad Zimonjic den Titel. Das an Nummer zwei gesetzte Duo gewann das Endspiel gegen Mahesh Bhupathi aus Indien und den Weißrussen Max Mirnyi mit 7:6 (8:6), 6:4. Für Nestor und Zimonjic war es der zweite WM-Titel nach 2008.
De Maart
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