Freitag31. Oktober 2025

Demaart De Maart

„Arbeit wird sich auszahlen“

„Arbeit wird sich auszahlen“

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Einige Tage vor dem Abflug nach Australien, wo Anfang Januar die Saison 2012 startet, hatten Gilles Muller und weitere Spieler aus den FLT-Nationalkadern ins CNT nach Esch/Alzette geladen, um den Tennisanhängern ihr Können zu zeigen.

Auch Mandy Minella trainierte am Donnerstag im CNT, nachdem sie ihre Vorbereitung in der Schüttler/Waske-Akademie in Frankfurt absolviert hatte.

Muller, Nummer 54 der Welt, stand mit seinem Trainingspartner der vergangenen Wochen, Frederik Nielsen (Dänemark, ATP 236), auf dem Centre Court.

Das Tageblatt hat sich zum Abschluss der Saisonvorbereitungen mit dem besten luxemburgischen Tennisspieler unterhalten.

Tageblatt: Bist du bereit für die neue Saison?

Gilles Muller: „Ja, auf jeden Fall.“

Du hast die Vorbereitung mit Frederik Nielsen absolviert. Wie wichtig ist es, einen Sparringpartner zu haben?

„In den letzten Tagen wird vor allem an den letzten Details gearbeitet. Mit einem Sparringpartner, der selbst ein gewisses Niveau hat, lässt sich diese Arbeit einfacher ausführen. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: In Luxemburg gibt es eben neben Mike Vermeer keinen Profispieler. Und jeder, der das Vorbereitungsprogramm mitgemacht hat, weiß um die Intensität. Mein Pensum lag in der Vorbereitung bei fünf bis sieben Stunden pro Tag, Tennis und physische Arbeit vermischt. Deshalb benötigt man einen Sparringpartner, um nach dem anstrengenden Training auch noch Test-Matches absolvieren zu können, ohne bereits mit den Kräften am Ende zu sein. Mit Frederik (Nielsen, d. Red.) hat das sehr gut geklappt. Es ist wichtig, in Zukunft auch so weiterzuarbeiten, um ein gutes Team zusammenzustellen. Das war jetzt das zweite Jahr, dass die Vorbereitung auf diese Weise verlaufen ist. Auch unser Team lernt noch dazu. Ich habe heute mit Jacques Radoux Bilanz gezogen und geschaut, wie man diese Struktur noch weiter ausbauen kann. Ziel ist, ein sechs- bis achtköpfiges Team für die Vorbereitung zur Verfügung zu haben.“

An welchen Details wurde gearbeitet?

„Im Training haben wir so gearbeitet wie im Vorjahr, nur haben wir versucht, die Dinge noch zu perfektionieren. Da dies 2010 gute Resultate gebracht hatte, machte es keinen Sinn, viel zu ändern. Im physischen Bereich gibt es natürlich keine Grenze nach oben. Da kann man immer mehr machen. Ich habe weiter im taktischen Bereich gearbeitet. Ziel war es bereits 2010, offensiver zu agieren und vermehrt den Weg ans Netz zu suchen. Die Risikobereitschaft muss hoch bleiben, aber die Fehlerquote muss verringert werden. Dieses Gleichgewicht zu finden und zu erhöhen, das war Teil der Arbeit in der Vorbereitung. Ebenfalls viel gearbeitet habe ich an meinem Aufschlag. Alles wird in der Vorbereitung angepasst. Wir haben in den beiden ersten Wochen ein gutes Gleichgewicht zwischen harter physischer Arbeit und leichtem Tennistraining gefunden.“

Wie zuversichtlich stimmt das Training für 2012?

„Stimmen die Resultate bei den ersten Turnieren, haben wir alles richtig gemacht. Bleiben die Ergebnisse aus, könnten die Gedanken aufkommen ‚hätte ich doch mehr gemacht‘. Dennoch brauche ich mich eigentlich nicht infrage zu stellen: 2010 hat es ja geklappt. Die Arbeit wird sich auf jeden Fall einmal auszahlen.“

Als 54. gehst du mit deinem besten Ranking in die Saison. Verändert das etwas?

„Nein. Ob ich die Saison als 140. oder 50. beginne, ist egal. Ich habe natürlich eine bessere Ausgangsposition. Ich bekomme aber natürlich auch nichts geschenkt und muss genauso viel kämpfen wie vorher. Deswegen mache ich mir nicht weniger oder mehr Druck als vorher.“