Freitag7. November 2025

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Andy Schleck (2.) streift das Grüne Trikot über

Andy Schleck (2.) streift das Grüne Trikot über

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Trostpreis für Andy Schleck am Freitag auf der Bergetappe nach Serfaus: Der Leopard-Trek-Fahrer klassierte sich hinter Thomas De Gendt (B) als Zweiter und durfte das Bergpreistrikot überstreifen. Frank Schleck wurde 23., Ben Gastauer 76.

Am Donnerstag hatte Andy Schleck sein Ziel von einem Etappensieg bei der Tour de Suisse wegen einer Magenverstimmung verfehlt. Am Freitag wollte der 26-jährige Luxemburger das Verpasste nachholen.

Radsport in Zahlen

7. Etappe, Vaduz (LIE) – Serfaus-Fiss-Ladis (AUT) über 157 km: 1. Thomas De Gendt (B/Vacansoleil) 5:38:42 Stunden, 2. Andy Schleck (L/Leopard-Trek) auf 0:35 Minuten, 3. José Joaquin Rojas Gil (ESP/Movistar) 0:48, 4. Christian Vandevelde (USA/Garmin) 0:51, 5. Alberto Losada (ESP/Katjuscha) 0:54, … 16. Jakob Fuglsang (DK/Leopard-Trek), 23. Frank Schleck (L/Leopard-Trek), 27. Maxime Monfort (B/Leopard-Trek) alle 4:32, 75. Linus Gerdemann (D/Leopard-Trek), 76. Ben Gastauer (Ag2r) 11:48, 87. Jens Voigt (D/Leopard-Trek), 89. Stuart O’Grady (AUS/Leopard-Trek) beide 17:12, 114. Fabian Cancellara (CH/Leopard-Trek) 24:26

Gesamtwertung: 1. Damiano Cunego (ITA/Lampre) 27:09:49 Stunden, 2. Bauke Mollema (NL/Rabobank) auf 1:23 Minuten, 3. Steven Kruijswijk (NL/Rabobank) 1:36, 4. F. Schleck 1:41, 5. Levi Leipheimer (USA/RadioShack) 1:59, 6. Fuglsang 2:38, … 12. Monfort 5:15, 20. A. Schleck 16:18, 26. Gerdemann 24:19, 61. Gastauer 49:09, 74. Voigt 57:51, 102. O’Grady 1:11:42, 104. Cancellara 1:13:22

Die Entscheidung fiel in der letzten Steigung, die Andy Schleck zusammen mit einer größeren Gruppe, die zeitweise über acht Minuten Vorsprung herausfuhr, in Angriff nahm. Am Fuß des Anstiegs zur Fisser-Höhe lag der Belgier Thomas De Gendt rund 40 Sekunden vor Schleck, ein Abstand, der nicht im Geringsten Anlass zur Panik gab.

Im Gegenteil. Im Lager der Luxemburger Supporter knallten die Sektkorken, als Andy sich von seinen Begleitern löste und auf die „Socken“ von De Gendt machte. Am Stil des Sportlers aber wurde ersichtlich, dass Andy Mühe hatte, sich De Gendt zu nähern. Die Beine drehten nicht so rund wie letztes Jahr in der Tour de France, es fehlte das Spritzige, um schnellstens zum Vordermann aufzuschließen. Der Abstand blieb stabil, De Gendt hielt dem Druck stand.

Die Form kommt

Und doch muss man Andy zugute halten, dass er sich zum zweiten Mal bei dieser Tour de Suisse in offensiver Weise bemerkbar machte. Die Kurve scheint nach oben zu zeigen, doch bleibt noch viel zu tun. Andy dürfte wohl am besten wissen, dass er unter normalen Bedingungen den führenden De Gendt problemlos hätte einfangen müssen. Auf den letzten 9 km aber machte er praktisch keine Zeit auf den Belgier gut, der mit 35 Sekunden Vorsprung gewann.

De Gendt war dann auch als Erster überrascht darüber, dass Schleck es nicht schaffte, ihn im Anstieg zu stellen. „Ich zweifelte lange an meinem Erfolg, denn ich war der Meinung, der Luxemburger würde mich schnellstens ‚aufsaugen‘. Ich zählte jeden Kilometer, der mich näher an den Erfolg brachte. Erst als die Fisser-Höhe in Sicht war und niemand hinter mir auftauchte, war ich meiner Sache praktisch sicher.“

De Gendt ist kein Unbekannter im internationalen Radsportgeschäft. Der 24-Jährige (geb. am 6.11.1986 in Saint-Nicolas) gewann dieses Jahr die erste Etappe von Paris-Nice und streifte das Leadertrikot bei der „Course au soleil“ über. Beim Circuit de Lorraine landete er auf dem zweiten Rang. „Der Sieg in Serfaus ist der wichtigste meiner Karriere“, meinte De Gendt bei der Pressekonferenz: „Erstens war es eine lange Bergetappe, und zweitens schlug ich Andy Schleck.“

„Bin zufrieden“

Obwohl Andy sich am Freitag mit dem zweiten Rang zufriedengeben musste, übernahm er dank der auf dem Flüela-Pass und der Fisser-Höhe gewonnenen Bergpreis-Punkte das Grüne Trikot des Leaders. Dieses müsste er eigentlich heute auf der vorletzten Etappe verteidigen, denn es stehen nurmehr zwei Prüfungen an (einmal 3., einmal 4. Kategorie).

„Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, denn ich habe mir bewiesen, dass ich auf dem guten Weg bin. Das ist die erste positive Sache. Die zweite ist das Grüne Bergpreistrikot, doch will ich bei der Tour de France ein ‚Maillot‘ in einer anderen Farbe tragen. Und schließlich bewies meine Mannschaft, dass sie topfit ist. Wir platzierten mit Jakob Fuglsang (16.), Frank Schleck (23.) und Maxime Monfort (27.) drei Fahrer hinter mir in der direkten Verfolgergruppe. Das gibt berechtigten Anlass zu Optimismus.“

Im Peloton, das am Fuße des letzten Berges rund 6′ hinter dem Spitzenfahrer lag, entwickelte sich ein Rennen im Rennen, denn hier ging es um den Gesamtsieg und die Ehrenplätze auf dem Podium. Schließlich blieb alles beim Alten. Frank Schleck ist nach wie vor Vierter mit 1:41 Rückstand auf Damiano Cunego.

Andy Schleck verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den 20. Rang. Ben Gastauer traf am Freitag in einem Peloton, in dem auch Linus Gerdemann (75.) figurierte, als 76. ein. Der Rückstand auf De Gendt betrug 11’48“. In der Gesamtwertung liegt Gastauer auf Rang 61 mit 49:09 Rückstand.