Beim letztjährigen Pokalsieger Etzella verlief der Start in die Saison 2023/24 eher holprig. Bereits in der Pre-Season lief nicht alles nach Plan: Profi-Spieler Derrick Brooks wurde kurz vor Saisonbeginn durch Jahlil Tripp ersetzt. Doch auch er konnte die Verantwortlichen nicht überzeugen, sodass ein weiterer Wechsel vollzogen wurde. Mit Jimmie Taylor wurde ein Spieler verpflichtet, der hierzulande kein Unbekannter ist: In den Saisons 2021/22 und 2022/23 ging er in Düdelingen auf Korbjagd. Am Sonntag kam er bereits zum Einsatz und wusste zu überzeugen. „Beim T71 hat Jimmie bereits gezeigt, dass man auf ihn zählen kann. Zwei Stunden vor Trainingsbeginn landete er in Luxemburg. Meistens wollen Profi-Spieler in diesem Fall sich erst einmal ausruhen. Doch nach nur fünf Minuten im Training warf er sich auf jeden Ball. Er bringt Biss, Aggressivität und Intensität mit. Und das ist genau das, was wir brauchen. Und dann trifft er noch seine Würfe. Er ist ideal für uns“, schwärmt Polfer.
Er betont dabei, dass die drei Trainingseinheiten mit Jimmie Taylor die besten seit August waren. „Er gibt uns Selbstvertrauen und es macht einfach Spaß, mit ihm zu spielen“, fügt der 29-Jährige hinzu. Am Sonntag sah man den Ettelbrückern an, dass sie Spaß auf dem Feld hatten und die von Polfer angesprochenen Qualitäten des neuen Profi-Spielers schienen sich auf die restlichen Spieler übertragen zu haben: Denn die Etzella agierte mit viel mehr Intensität, Aggressivität und Biss als am ersten Spieltag – bei der 88:73-Niederlage in Walferdingen lief nämlich nicht viel rund.
Wichtige Impulse von der Bank
Am Sonntag vermittelten die Ettelbrücker dagegen den Eindruck, dass man bereit zum Durchstarten ist. Mitte des zweiten Viertels hatten sich die Hausherren bereits ein kleines Polster herausgespielt (42:26), ehe das Geschehen in der zweiten Hälfte definitiv nur noch in eine Richtung lief – das Resultat des dritten Abschnitts (35:12) spricht eine deutliche Sprache. „Es fühlte sich richtig gut an. Während der Woche merkte man bereits, dass jeder auf das Spiel gegen Contern wartete, um endlich ins Rollen zu kommen“, so Polfer.
Der Kern der Mannschaft spielt seit Jahren zusammen und besitzt sehr viel Erfahrung. Bis auf den Wechsel von Raul Birenbaum nach Walferdingen und die Rückkehr von Jugendspieler Sam Wolter hat sich die Mannschaft kaum verändert. „Jeder kennt seine Rolle im Team, jeder weiß, was er zu tun hat. Auch ich weiß, was ich zu tun habe. Defensiv versuche ich stets, meinem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen und offensiv versuche ich, eine glückliche Hand zu haben. Meine Mitspieler geben mir das nötige Selbstvertrauen. Treffe ich weniger gut, verringert sich vielleicht auch meine Einsatzzeit. Doch wenn ich die Würfe im Training treffe, gibt es ja eigentlich keinen Grund, warum ich sie nicht im Spiel treffen soll“, erklärt der in der Vergangenheit oftmals von Verletzungspech geplagte Polfer, der am Sonntag von der Bank kommend wichtige Impulse setzen konnte. Er bewies eine glückliche Hand und steuerte 15 Punkte (fünf Dreier bei acht Versuchen) zum Sieg bei.
Am kommenden Sonntag steht gleich das nächste Heimspiel für die Ettelbrücker auf dem Programm. Der Gegner heißt dann Bartringen. Gilles Polfer erklärt, dass man die Woche Training schnell hinter sich bringen will, damit man schnellstmöglich wieder auf dem Spielfeld steht. „Bartringen ist ein junges, aber sehr starkes Team. Profi-Spieler Holland kann immer eine starke Leistung zeigen. Wenn die Sparta erst mal trifft, dann wird es schwer. Wir taten uns in der Vergangenheit oft schwer gegen die Sparta und wenn ich mich recht erinnere, war unsere Bilanz in den letzten Jahren nicht so gut, deshalb wollen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen“, so Polfer, der nach dem Sieg gegen Contern positiv für den weiteren Verlauf der Saison gestimmt ist: „Wir sind motiviert. Die Stimmung ist sehr gut. Brandon (Johnson) ist noch jung und gibt alles. Bei Jimmie weiß man wie gesagt, was man kriegt. Beide Profi-Spieler kombiniert mit unserer Mentalität, das kann klappen.“
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