Total League DamenVor dem „Restart“: Was bisher passiert ist

Total League Damen / Vor dem „Restart“: Was bisher passiert ist
Die Musel Pikes (Mikayla Ferenz, Nr. 9) sind in der Saison 2020/21 bisher noch ungeschlagen Archivbild: Jerry Gerard

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Ganze 16 (!) Wochen – am 17. Oktober 2020 fanden die letzten Partien statt – ist es her, dass der letzte Korb in der Total League der Damen erzielt wurde. Zu lange, um sich an den Beginn der Saison und die fünf bereits ausgetragenen Spieltage im Detail erinnern zu können. Bevor heute Nachmittag mit der Nachholpartie zwischen den Musel Pikes und Ettelbrück der „Restart“ erfolgt, bietet das Tageblatt nachfolgend einen Überblick über die bisherigen Geschehnisse.

Eine Absage: Bei zwanzig Partien gab es nur bei einer einzigen keine Wertung. Im Gegensatz zu dem, was man in diesen Pandemiezeiten annehmen könnte, war dies aber nicht Corona geschuldet. Am 10. Oktober kam es nämlich zu einem Spielabbruch aufgrund einer totalen Strompanne. Eine absolute Premiere beim Basketball in Luxemburg. Und genau die Wiederholung dieser Begegnung zwischen den Musel Pikes und der Ettelbrücker Etzella steht heute zum „Restart“ auf dem Programm.

Ungeschlagen: Nach der verkorksten Saison 2019/20 wollten die Damen der Musel Pikes sich selbst etwas beweisen und starteten mit höchster Motivation in die neue Meisterschaftsrunde. Zwei eindrucksvolle Auswärtssiege gab es beim Gréngewald sowie in Düdelingen, wo die Moselanerinnen eine tolle Reaktion mit einem 21:0 in einem fast schon verlorenen Spiel zeigten. In Contern hingegen mussten sie in die Verlängerung, um eine Niederlage abzuwenden. Auch gegen Ettelbrück lagen sie in Front (52:44), als die Lichter ausgingen. Die Musel Pikes bauen auf ein erfahrenes Team, wo sich Mikayla Ferenz gut eingefügt hat und sicherlich ein Plus gegenüber der letzten Saison darstellt.

Erstarkt: Einen guten Eindruck zeigte der T71, bei dem Ex-Profispielerin Nadia Mossong viel Erfahrung in ein junges Team einbringt. Nach einfachen Siegen gegen Steinsel und Bartringen brachte Düdelingen die solide Mannschaft aus Walferdingen zu Fall und schien auch gegen die Musel Pikes auf der Erfolgstraße, ehe es zum Einbruch kam. Trotzdem verpasste der T71 nur um ein Haar eine mögliche Verlängerung. Mit nur einer Niederlage, dies im Spitzenspiel des fünften und bisher letzten Spieltags, gehört Düdelingen zu den Anwärtern auf den Titel.

Nicht zurückgekehrt

Verletzungspech: Der Meister der Corona-Saison 2020 war gewillt, seinen Titel auf dem Parkett zu bestätigen. Gegen Steinsel und Bartringen konnten sich die Ettelbrückerinnen schadlos halten. Im Heimspiel gegen Walferdingen kam die Etzella mit einem blauen Auge davon und setzte sich dank ihrer kollektiven Stärke mit dem knappsten aller Resultate durch. Einen Ausrutscher gab es dann in Esch. Schwerer als die Niederlage wiegt jedoch die schwere Knieverletzung von Jelena Jovanovic. Die frühere Wiltzerin Jovana Jaksic springt nun für sie in die Bresche, aber es wird schwer sein, sie gleichwertig zu ersetzen. Zu allem Überdruss ist die US-Amerikanerin Daisa Alexander nicht mehr aus den USA zurückgekehrt. 

Gut vorbereitet: Hostert ist das dritte Team im Bunde der Verfolger und kann ebenfalls eine Bilanz von 3:1 aufweisen. Zum Auftakt musste sich der Gréngewald im Heimspiel gegen seinen „Angstgegner“, die Musel Pikes, geschlagen geben. Hostert, bedingt durch seinen europäischen Auftritt in Namur, hatte vielleicht die beste Vorbereitung auf den „Restart“. Vor dem EuroCup-Spiel Mitte Dezember trainierte das Team von Hermann Paar im nahen Ausland und bestritt eine Partie auf einem guten Niveau. Auch jetzt im neuen Jahr hat der Gréngewald keine Mühen gescheut, um bereits ein oder mehrere Testspiele in Belgien zu bestreiten. Der Überraschungsmeister von 2018/19 hat große Ambitionen und will sofort ganz oben mitmischen.

Top-Duo: In fünf Partien ist Walferdingen, das letztes Jahr für Furore gesorgt hatte, bereits auf drei Teams aus den Top 6 getroffen. In Esch konnte sich die Résidence behaupten, in Ettelbrück schlitterte das Team aus dem Alzette-Tal nur äußerst knapp an einer Überraschung vorbei, während sich Düdelingen in Walferdingen durchsetzte. Die Résidence erlebte viele Veränderungen in der Zwischensaison, aber auf ihre beiden Profispielerinnen Samantha Logic und Amanda Cahill ist mehr als Verlass. Das eingespielte Duo ist wahrscheinlich das beste der Liga. Die Résidence wird um einen Platz im Final Four mitkämpfen.

Ausgeglichen: Esch war in der dritten Runde spielfrei und konnte erst am vierten Spieltag gegen Bartringen punkten. Einen Bonus gab es mit dem doch etwas unerwarteten Erfolg gegen Ettelbrück. Das angestrebte Ziel der Escherinnen dürfte Rang 5 oder 6 sein, um damit ins Titel-Play-off einzuziehen.

Blick nach vorne: Steinsel hat die Hoffnung auf einen Platz unter den besten sechs Teams noch nicht aufgegeben. Anders kann man die Entscheidung, einen Ersatz für Profi-Spielerin Alexandra Williams zu verpflichten, nicht deuten. Die aktuelle Bilanz mit lediglich einem Sieg bei vier Niederlagen ist sicherlich weniger als zu Saisonbeginn erwartet. Allerdings waren die Gegner mit Düdelingen, Ettelbrück, Walferdingen und Hostert auch nicht ohne. Der einzige Sieg wurde auf Kosten von Contern eingefahren. 

Nachwuchsförderung: Die sieglosen Schlusslichter Bartringen und Contern sind mit der Entscheidung der FLBB, keinen Abstieg zählen zu lassen, alle Sorgen um den Verbleib in der Liga los. Die Sparta, ohne Profispielerin, und der ABC, mit nur einer ausländischen Verstärkung, setzen ihr Hauptaugenmerk gezielt auf die Vorbereitung der nächsten Saison und die Förderung der Nachwuchsspielerinnen.