Partycrasher Max Verstappen hat Ferrari den ersehnten Heimsieg versaut – und könnte nun schon beim nächsten Rennen erneut den WM-Titel holen. Der erneut starke WM-Dominator gewann den Großen Preis von Italien und verwies Polesetter und Fanliebling Charles Leclerc im Ferrari auf Platz zwei. Dritter bei dem Formel-1-Klassiker auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde Mercedes-Pilot George Russell.
„Es hat für mich ein bisschen gedauert, auf dieses schöne Podium in Monza zu kommen“, sagte Verstappen, der in Italien erstmals unter den besten drei stand, „das war ein tolles Rennen und ein sehr guter Tag.“
Leclerc ärgerte sich über ein „frustrierendes Ende“, das Feld kam unter den Pfiffen der Tifosi hinter dem Safety Car ins Ziel. Der Kampf um den Sieg auf der letzten Runde fiel damit aus: „Ich wäre gerne noch Rennen gefahren, und ich hätte vor diesen Fans gerne gewonnen.“
Verstappen war nach einer Strafe von Startplatz sieben zu seinem fünften Rennsieg in Serie gerast, machte damit vor über 100.000 Fans einen weiteren großen Schritt Richtung Titelverteidigung. Theoretisch könnte er sich schon in Singapur (2. Oktober) wieder die Krone aufsetzen. Wahrscheinlicher ist es in Japan (9. Oktober). Leclerc half auch die Unterstützung von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella nichts, der die Ferrari-Box besucht hatte.
In der Gesamtwertung hat Verstappen nun 116 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Leclerc, noch sechs Rennwochenenden stehen in diesem Jahr an.
Leclerc mit frühem Stopp
Nach einer Schweigeminute für die verstorbene Queen Elizabeth II. erwischten Leclerc und Verstappen einen guten Start. Leclerc verteidigte seine Führung, Verstappen war zu Beginn der zweiten Runde schon Dritter, drei Umläufe später dann Zweiter.
Danach ließ es Verstappen bei der Jagd nach Leclerc erst einmal ruhiger angehen und schonte seine Reifen. Leclerc wiederum nutzte eine frühe virtuelle Safety-Car-Phase, um an die Box zu kommen. Damit war klar: Die neuen Reifen am Ferrari mussten sehr lange halten.
„Reifenflüsterer“ Verstappen stoppte zur Hälfte des Rennens und wechselte auf Medium-Reifen, Ferrari reagierte und holte Leclerc kurz danach erneut an die Box – der Monegasse bekam Soft-Pneus, also die schnellere Mischung. Doch nach dem Strategiewechsel hatte Leclerc erst einmal knapp 20 Sekunden Rückstand.
„Ich bin schon froh, wenn ich Zweiter werde“, hatte Verstappen vor dem Rennen gesagt. Doch spätestens nach dem ersten frühen Stopp von Leclerc witterte der Niederländer natürlich seine Chance. Der Rivale in Rot kam immer mal ein paar Zehntelsekunden näher, aber von der Spitze weg konnte Verstappen seinen Vorsprung ohne Probleme verwalten.
Eine späte Safety-Car-Phase vier Runden vor Schluss hätte dann noch einmal für Spannung sorgen können – dauerte aber zu lang. Das Feld kam hinter dem Sicherheitswagen ins Ziel, der Schlussspurt fiel aus. (SID)
Im Überblick
Großer Preis von Italien, 16. von 22 Läufen zur Formel-1-WM 2022, 53 Runden = 306,720 km:
1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:20:27,511 Stunden (228,729 km/h im Schnitt), 2. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 2,446 Sekunden zurück, 3. George Russell (Großbritannien) Mercedes 3,405, 4. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 5,061, 5. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 5,380, 6. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 6,091, 7. Lando Norris (Großbritannien) McLaren-Mercedes 6,207, 8. Pierre Gasly (Frankreich) AlphaTauri-Red Bull 6,396, 9. Nyck de Vries (Niederlande) Williams-Mercedes 7,122, 10. Zhou Guanyu (China) Alfa Romeo 7,910, 11. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine-Renault 8,323, 12. Mick Schumacher (Deutschland) Haas-Ferrari 8,549, eine Runde zurück: 13. Valtteri Bottas (Finnland) Alfa Romeo, 14. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri-Red Bull, 15. Nicholas Latifi (Kanada) Williams-Mercedes, 16. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas-Ferrari. Ausgeschieden: Daniel Ricciardo (Australien) McLaren-Mercedes (45. Runde/Defekt), Lance Stroll (Kanada) Aston Martin-Mercedes (39./Defekt), Fernando Alonso (Spanien) Alpine-Renault (31./Defekt), Sebastian Vettel (Deutschland) Aston Martin-Mercedes (10./Defekt)
WM-Wertung: 1. Max Verstappen (Niederlande) 335 Punkte, 2. Charles Leclerc (Monaco) 219, 3. Sergio Perez (Mexiko) 210, 4. George Russell (Großbritannien) 203, 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) 187, 6. Lewis Hamilton (Großbritannien) 168, 7. Lando Norris (Großbritannien) 88, 8. Esteban Ocon (Frankreich) 66, 9. Fernando Alonso (Spanien) 59, 10. Valtteri Bottas (Finnland) 46, 11. Pierre Gasly (Frankreich) 22, 12. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 22, 13. Sebastian Vettel (Deutschland) 20, 14. Daniel Ricciardo (Australien) 19, 15. Mick Schumacher (Deutschland) Haas 12, 16. Yuki Tsunoda (Japan) 11, 17. Zhou Guanyu (China) 6, 18. Lance Stroll (Kanada) 5, 19. Alexander Albon (Thailand) Williams 4, 20. Nyck de Vries (Niederlande) Williams 2
Teamwertung: 1. Red Bull 545, 2. Ferrari 406, 3. Mercedes 371, 4. Alpine-Renault 125, 5. McLaren-Mercedes 107, 6. Alfa Romeo 52, 7. Haas-Ferrari 34, 8. AlphaTauri-Red Bull 33, 9. Aston Martin-Mercedes 25, 10. Williams-Mercedes 6
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