Die Vorbereitung und der Saisonauftakt liefen eher schwierig an, da die Nachwehen der Vorsaison durch zahlreiche Verletzungen noch bemerkbar waren und zwei neue Profispielerinnen integriert werden mussten. Folglich gab es dann ausgerechnet vier Tage vor dem Auftakt des EuroCups eine krachende Heimniederlage gegen den Dauerrivalen aus Hostert. Die am Ende doch ehrenvolle 71:97-Niederlage in Girona gegen ein europäisches Spitzenteam mit zwei ehemaligen WNBA-Spielerinnen und hochdekorierten Nationalspielerinnen könnte laut Catherine Mreches aber der Wendepunkt gewesen sein: „In erster Linie war es cool, gegen eine Mannschaft wie Girona überhaupt spielen zu dürfen. Aber letztendlich haben wir in Girona die Harmonie gefunden, die wir nun halten oder sogar ausbauen müssen.“ Besonders die neue US-Amerikanerin Mia Loyd, deren Verpflichtung zuvor fast als Missverständnis galt, konnte endlich vollends überzeugen und auch ihre Landsfrau Shay Winton setzte nur drei Monate nach der Geburt ihres Sohnes starke Akzente. Zudem wehrten sich die Nationalspielerinnen Ehis Etute, Mandy Geniets und Mreches nach Kräften gegen die übermächtigen Gegnerinnen.
Bevor heute das zweite Gruppenspiel ansteht, konnte T71-Trainer Jérôme Altmann sein Team am vergangenen Samstag beim deutlichen Sieg bei den Musel Pikes tief rotieren lassen, um so Kräfte zu schonen. Gegen den slowakischen Double-Gewinner aus der 28.000-Einwohner-Stadt Pietanske bleibt dem T71 jedoch wieder die Underdog-Rolle, auch wenn die Slowakinnen gegen den polnischen Vertreter aus Gorzow ebenfalls zum Auftakt verloren hatten. Dennoch wittert Mreches eine Chance: „Es wird eine harte Nuss, aber letztendlich hängt es von uns ab. Wenn wir einen guten Tag erwischen und die kleinen Fehler abstellen, die auf internationalem Niveau direkt bestraft werden, ist etwas möglich.“
Bekannte Gegnerinnen
Um die physische Unterlegenheit auszugleichen, müsse man mental bereit sein und die Intensität hochhalten. „Wir müssen uns auf uns konzentrieren und ihr Spiel unterbinden, um die Kontrolle zu erlangen“, so die Kapitänin, die vergangenes Jahr im Nationaltrikot im Rahmen der EM-Qualifikation auf zwei der heutigen Gegenspielerinnen getroffen war. Evita Herminjard rettete damals die Schweiz mit 29 Punkten und elf Rebounds beim knappen 58:54-Sieg in Luxemburg. Auch Radka Stasova kennt Mreches noch als direkte Gegenspielerin bei der Heimniederlage gegen die Slowakei. Ein weiterer Eckpfeiler ist die mazedonische Nationalspielerin Andjelika Mitrashinovikj, die vergangene Woche 20 Punkte erzielte.
Derweil kann der T71 wieder aus dem Vollen schöpfen, da die international erfahrene Nadia Mossong, die aus beruflichen Gründen nicht nach Spanien mitgereist war, nun wieder zur Verfügung steht. Einige Spielerinnen müssen hingegen weiter ihre Belastung steuern, und dazu gehört auch Mreches nach ihrem Ermüdungsbruch, der sie bis Anfang September zu einer neunmonatigen Pause gezwungen hatte. Dennoch nutzte die 23-Jährige diese Zeit sinnvoll, einerseits um durch Krafttraining andere vorherige Defizite auszugleichen, andererseits um sich auf ihr Fernstudium zu konzentrieren, das sie kürzlich als diplomierte Sportpsychologin abschloss. Dabei gewann die Düdelingerin wichtige Erfahrungen bei Praktiken in den Nachwuchsleistungszentren vom FSV Mainz und Bayern München. Eine gewisse Rolle bei der Wahl der Studienrichtung spielte mit Frank Muller ein Vereinskollege, der sich als Sportpsychologe einen Ruf aufgebaut hat. „Frank ist eine große Stütze und bei der Zusammenarbeit mit ihm habe ich viel gelernt. Er hat mich damit auch inspiriert und ich finde es interessant, besonders im Jugendbereich Tipps und Tricks weiterzugeben, wie man sich auf dem Feld in besonderen Situationen zu verhalten hat“, so Mreches, die sich durch ihr Studium auch selbst mental gestärkt sieht. Eine starke Mentalität kann dann heute Abend auch eine mitentscheidende Rolle spielen, wenn in einer engen Partie eine Überraschung in der Luft liegen würde.
Kader
Mia Loyd, Michelle Dittgen, Shalonda Winton, Emma Blasen, Lavinia da Silva, Mandy Geniets, Catherine Mreches, Nadia Mossong, Lara Jemming, Ehis Etute, Seila Skrijelj, Delia Sak
Trainer: Jérôme Altmann
Im Überblick
Gruppe B:
1. Spieltag:
Piestanske Cajky (SVK) – Enea Gorzow (POL) 64:77
Spar Girona (ESP) – T71 Düdelingen 97:71
2. Spieltag (am 19. Oktober):
19.00: Gorzow – Girona
19.30: Düdelingen – Piestanske
3. Spieltag (am 25. Oktober):
18.00: Piestanske – Girona
19.30: Düdelingen – Gorzow
4. Spieltag (am 1. November):
19.00: Gorzow – Piestanske
19.30: Düdelingen – Girona
5. Spieltag (am 22. November):
18.00: Piestanske – Düdelingen
20.45: Girona – Gorzow
6. Spieltag (am 29. und 30. November):
19.15: Girona – Piestanske
19.00: Gorzow – Düdelingen
Freier Eintritt für lizenzierte U16-Spielerinnen
Der EuroCup soll in Luxemburg auch dazu dienen, junge Basketballspielerinnen zu inspirieren. Deswegen bietet der T71 Düdelingen allen lizenzierten U16-Spielerinnen freien Eintritt für die Heimspiele an.
De Maart
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