Formel 1Stürmisch und risikoreich:  Regen stellt die Formel 1 in Spa vor Herausforderungen

Formel 1 / Stürmisch und risikoreich:  Regen stellt die Formel 1 in Spa vor Herausforderungen
Max Verstappen und der Rest des Fahrerfeldes müssen sich auf widrige Bedingungen in Spa gefasst machen Foto: AFP/John Thys

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Letzter Halt vor der Sommerpause: Max Verstappen will seine Siegesserie auch in Spa fortsetzen. Die Debatte um die Sicherheit der Fahrer steht aber im Mittelpunkt.

Unaufhörlich prasselte der Regen nieder, die Himmel in den Ardennen war von grauen Wolken bedeckt, als sich die Formel 1 für ihr letztes Rennen vor der Sommerpause im belgischen Spa wappnete. Die Bedingungen, so zumindest die Wetterprognose für dieses Wochenende, werden sich nicht bessern: Es bleibt nass, stürmisch – und entsprechend risikoreich.

„Mal sehen, welchen Einfluss der Regen haben wird. Es wird sicher noch interessanter und chaotisch“, sagte Weltmeister und Rekordjäger Max Verstappen, der die Berg-und-Tal-Bahn „natürlich“  als seine „Lieblingsstrecke im Kalender“ bezeichnete.

Doch diese höchst anspruchsvolle Strecke, die für ihre schnellen Kurven und Passagen berühmt und berüchtigt ist, bleibt eine große Herausforderung, insbesondere bei derart tückischen Bedingungen. Erst Anfang des Monats kam das niederländische Motorsporttalent Dilano van’t Hoff bei einem schweren Unfall am Ausgang der Eau-Rouge-Senke ums Leben – bei ganz ähnlichen Bedingungen, wie sie an diesem Wochenende herrschen. Vor vier Jahren starb Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert (Frankreich) ebenfalls an Ort und Stelle.

Frage nach der Sicherheit

Der Ruf nach mehr Sicherheit wurde laut, Aston-Martin-Pilot Lance Stroll etwa positionierte sich klar. Die für ihre Hochgeschwindigkeit und Höchstschwierigkeit bekannte Passage in Spa müsse „überdacht und verändert werden“, sagte er, „denn wir haben innerhalb von vier, fünf Jahren zwei junge Talente verloren“. Ex-Fahrer Ralf Schumacher schlug im Gespräch mit Auto Bild „eine Bremsschikane vor Eau Rouge“ vor: „Das reduziert die Geschwindigkeit drastisch und so auch die Gefahr eines Frontalcrashs bei Highspeed.“

Eine solche Idee ist nicht neu, umgesetzt wurde sie aber nicht, die Debatte um die Sicherheit wird dieses Wochenende in Spa folgerichtig begleiten. Erstmals wird die Formel 1 in Belgien am Samstag (16.30 Uhr) ein Sprintrennen absolvieren, am Sonntag (15.00 Uhr) steht das Hauptrennen auf dem Programm.

Dort peilt Verstappen seinen achten Sieg nacheinander und den insgesamt zehnten der Saison im zwölften Rennen an – ganz gleich, wie die Bedingungen auch sind: Der Niederländer geht im Red Bull immer als Favorit ins Rennen. „Ich habe gute Erinnerungen an die Strecke“, sagte er: „Ich hoffe, dass wir an diesem Wochenende liefern können, um uns mit einem guten Gefühl in die Sommerpause zu verabschieden.“

110 Punkte Vorsprung hat der zweimalige Weltmeister auf seinen ersten „Verfolger“, seinen mexikanischen Teamkollegen Sergio Perez – und geht es nach Verstappen, baut er dieses Polster am Wochenende noch kräftig aus. Wie das dann zustande kommt, wird Verstappen ganz egal sein. Auf dem Weg zu seinem ersten Weltmeistertitel 2021 wurden beim Rennen in Belgien wegen des heftigen und unaufhörlichen Regens nach stundenlanger Unterbrechung nur zwei Runden hinter dem Safety-Car gefahren – und Verstappen anschließend als Sieger gewertet.

Die Organisatoren versuchen, die Strecke so gut es geht vom Wasser zu befreien
Die Organisatoren versuchen, die Strecke so gut es geht vom Wasser zu befreien Foto: AFP/Kenzo Tribouillard