Freitag24. Oktober 2025

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AXA LeagueSpektakuläre Schlussphase: Berchem gibt Führung gegen Käerjeng aus der Hand

AXA League / Spektakuläre Schlussphase: Berchem gibt Führung gegen Käerjeng aus der Hand
Pierre-Yves Ragot leitete mit drei Toren in Folge die Käerjenger Aufholjagd nach 50 Minuten ein Foto: Anouk Flesch

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Als Berchem in der 51. Minute mit 28:22 in Führung lag, deutete so gut wie alles auf einen lockeren Heimsieg der Roeserbanner hin, am Ende konnten Stein, Weyer, Tsatsos und Co. aber heilfroh sein, wenigstens noch einen Punkt gerettet zu haben.

Vorgestern standen sich in der Crauthemer Sporthalle mit Berchem und Käerjeng zwei Verlierer des letzten Spieltags gegenüber. Wiedergutmachung war daher bei beiden Teams angesagt, das Duell zwischen den vermeintlichen Titelaspiranten riss bis in die Schlussphase aber keinen der Zuschauer von den Sitzen. Das Spielniveau war nicht sonderlich hoch und auch die beiden sonst so guten Schiedsrichter wirkten ebenfalls nicht souverän.

Die Gäste aus der Brauereistadt erwischten den etwas besseren Start und lagen nach fünf Minuten mit 5:3 vorne. Es dauerte eine Weile, bis die Hausherren in Fahrt kamen. Als Tsatsos aber nach und nach seinen linken Hammer auspackte und auch Weyer, Stein und Brittner trafen, hatte Berchem das Match binnen weniger Minuten gedreht und gab die Führung nicht mehr aus der Hand.

Nach der Pause erhöhte die Lokalmannschaft dank des starken Weyer den Vorsprung sogar bis auf vier Tore und schien einem lockeren Sieg entgegenzusteuern. Bei den bis dahin enttäuschenden Gästen hielt nur Kreisläufer Trivic mit einigen sehenswerten Treffern dagegen, während Rückkehrer Tironzelli langsam, aber sicher zur Hochform auflief und den Schaden in Grenzen hielt. Es war schon etwas erstaunlich, dass der Linkshänder die gesamte erste Halbzeit auf der Ersatzbank saß.

Berchem hatte das Spiel aber sicher im Griff und als Scholten neun Minuten vor dem Ende das 28:22 erzielte, hätte wohl keiner mehr einen Cent auf die Käerjenger gewettet. HBK-Trainer Sylla nahm nun seine letzte Auszeit und siehe da, plötzlich wurden bei den Gästen ungeahnte Kräfte frei, während bei den Roeserbannern unverständlicherweise die Lichter ausgingen.

„Ich habe auch keine Erklärung für diesen Einbruch“, sagte Cédric Stein nach dem Spiel. „Wir haben viel zu schnell und unkonzentriert abgeschlossen und plötzlich angefangen, zu zittern. Letztlich können wir froh sein, dass wir noch unentschieden gespielt haben.“ Die Reaktion und die Leistung der Käerjenger in den letzten neun Minuten waren schon beeindruckend.

Neuzugang Ragot, bis dahin eher unauffällig, leitete mit drei Toren in Folge die Aufholjagd ein. Binnen vier Minuten erzielten die Käerjenger sieben Tore und in der 56. hatten Tironzelli, Temelkov und Co. die Partie komplett auf den Kopf gestellt (28:29). Die letzten Spielminuten wurden sogar richtig turbulent und dramatisch. Weyer und Pietrasik schossen Berchem wieder in Führung, ehe Rac 40 Sekunden vor Schluss den 30:30-Ausgleich erzielte.

Danach überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Stürmerfoul handelte sich Hoffmann die dritte Zeitstrafe ein und aufgrund der neuen Regeln verwandelte Tironzelli 15 Sekunden vor dem Ende den fälligen Siebenmeter sicher zum 30:31. Praktisch mit der Schlusssirene gelang Pietrasik mit einem letzten Verzweiflungswurf aber noch der Ausgleich. „Wir haben in der Schlussphase alles auf eine Karte gesetzt und die Wende geschafft. Mit dem Punkt in Berchem können wir insgesamt zufrieden sein, es ist trotzdem ärgerlich, dass wir im letzten Moment noch den Ausgleich hinnehmen mussten“, sagte ein sichtlich zufriedener Jacques Tironzelli nach der Partie.

Statistik

Berchem: Liszkai (1-60’, 8 Paraden, davon 1x7m), Meyers (bei einem 7m) – Scholten 4, Stein 2, Pietrasik 7/3, Weyer 7, T. Biel, Guillaume 1, Tsatsos 6, Majerus, Stupar, Brittner 2, Schmale, L. Biel, Hoffmann 2
Käerjeng: Auger (1-30’, 4 P.), Michels (31-42’, 2 P.), Kirtz (42-60’, 4 P.) – Temelkov 2, Trivic 6, Klinger, Cosanti 2, Popescu, Ragot 7/2, Rahim 1, Edgar 3, Meis 1, Veidig 1, Schroeder, Tironzelli 7/2, Rac 1
Schiedsrichter: Linster/Rauchs
Siebenmeter: Berchem 3/3 – Käerjeng 4/5
Zeitstrafen: Berchem 7 – Käerjeng 5
Rote Karten: 48’ Cosanti (3×2’), 60’ Hoffmann (3×2’)
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 3:5, 15’ 7:6, 20’ 10:8,  25’ 11:8, 30’ 14:12, 35’ 18:14, 40’ 22:18, 45’ 24:20, 50’ 27:22, 55’ 28:27
Zuschauer: 200 (geschätzt)