Montag10. November 2025

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HandballRed Boys im European Cup mutig, aber ohne echte Qualifikationschance

Handball / Red Boys im European Cup mutig, aber ohne echte Qualifikationschance
Elledy Semedo und die Red Boys sind im Europapokal ausgeschieden Foto: Editpress/Jean-Jacques Patricola

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Trotz mutiger Leistung, vor allem im ersten Spiel, hatte der Luxemburger Pokalsieger Red Boys bei doppeltem Heimvorteil keine echte Qualifikationschance gegen den isländischen Meister Vestmannaeyjar und schied nach zwei knappen Niederlagen in der zweiten Runde des European Cup aus.

In der Hinspiel-Anfangsphase fielen nur sehr wenige Tore. Beide Teams gingen hochkonzentriert in der Abwehr zu Werke und auch die zwei Torhüter waren sofort hellwach. Bei den Gästen ragte besonders Keeper Jokanovic hervor – der Bosnier wechselte übrigens vor fünf Jahren von den Red Boys nach Island und war maßgeblich daran beteiligt, dass seine Mannschaft zur Pause mit 15:12 vorne lag. Ein großer Klassenunterschied zwischen beiden Teams war nicht erkennbar, die Isländer wirkten allerdings etwas spritziger und waren vor allem beim Umschaltspiel den Differdingern um einige Längen voraus. Red-Boys-Neuzugang Audriffred sorgte mit insgesamt zehn Treffern aber dafür, dass die Gäste nicht davonziehen konnten. Gleich nach dem Dreh gelang den Rotjacken schnell wieder der Anschluss, doch dann legten die „Wikinger“ einen imposanten Zwischenspurt hin. In der 42’ schien beim Spielstand von 27:20 eine Vorentscheidung zugunsten der Isländer gefallen zu sein, zumal Mitte des zweiten Abschnitts Scheid verletzungsbedingt nicht mehr weitermachen konnte. Becvar und seine Mannschaftskollegen gaben sich aber noch längst nicht geschlagen und zeigten Kämpferherz. Torwart Auger parierte unter anderem zwei Siebenmeter und seine Paraden gaben nochmals Auftrieb. In der 54’ erzielte Rac den Anschlusstreffer zum 30:29, und alles war wieder offen. Die Aufholjagd der Rotjacken hatte jedoch viel Kraft gekostet, am Ende gewann Vestmannaeyjar das erste Match mit vier Toren Unterschied.

Das Rückspiel – im Übrigen das insgesamt 60. Europacupmatch der Differdinger seit ihrer Vereinsgründung im Jahre 1939 – verlief zunächst ausgeglichen. Trotz des Ausfalls von Scheid gab sich Red-Boys-Coach Malesevic vor Spielbeginn zuversichtlich. „Natürlich glauben wir weiter an unsere Qualifikationschance, wir haben die erste Partie genauestens analysiert und werden alles versuchen, um das Duell zu gewinnen.“ Die Hoffnung auf ein positives Resultat dauerte allerdings nicht allzu lange. Vor allem bei eigenem Ballverlust wurden die Rotjacken von den schnellen Isländern gnadenlos bestraft. Nach 30’ lagen die Gäste bereits mit 21:14 vorne und die Qualifikation für die Red Boys war zu diesem Zeitpunkt bereits in ganz weite Ferne gerückt. Im Gefühl des sicheren Sieges schickten die Gäste im zweiten Durchgang vermehrt die zweite Garde aufs Parkett, was den Rotjacken erlaubte, den Rückstand zu verkürzen, die Qualifikation der Isländer geriet aber nie in Gefahr. Audriffred, der insgesamt 18 Treffer erzielte, machte nach Spielende folgende Analyse: „Mit meinen zwei ersten Europacupspielen kann ich persönlich zufrieden sein, insgesamt überwiegt aber die Enttäuschung. Die Isländer hatten das komplettere Team und waren auch mental stärker. Wir leisteten uns leider den einen oder anderen Durchhänger und gerieten dadurch immer wieder in Rückstand.“

Statistik Hinspiel

Vestmannaeyjar – Red Boys: 34:30 (15:12)
Vestmannaeyjar:
Jokanovic (1-30’, 44-60’, 11 P., davon 1 7 m), Miskevich (31-44’, 1P. davon 1 7 m) – B. Odinsson 4, Gunnarsson 4, Rafnsson, Rafnarsson 1, Vieira 7, Robertsson 1, Vidarsson 2, Heidarsson, Rivera 1, N. Odinsson, Runarsson 3, Kristjansson 7/1, Erlingsson 4/1, Jonsson
Red Boys: Mudrinjak (1-38’, 6 P.), Auger (38-60’, 5 P. davon 2 7 m), Meyers – Becvar 7/2, Potnar 4, Aillaud, Bonic 1, Zulic, Ballet 1, Scheid 1, Hodzic, Semedo 3/1, Togno, Rac 3, Bettendorff, Audiffred 10
Schiedsrichter: Fukala/Mohyla (CZE)
Siebenmeter: Vestmannaeyjar 2/4 – Red Boys 3/5
Zeitstrafen: Vestmannaeyjar 3 – Red Boys 5
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 2:2, 15’ 6:4, 20’ 8:6, 25’ 12:8, 35’ 18:17, 40’ 25:20, 45’ 29:23, 50’ 29:26, 55’ 30:29
Zuschauer: 350 (offizielle Angabe)

Statistik Rückspiel

Red Boys – Vestmannaeyjar: 34:35 (14:21)
Red Boys:
Mudrinjak (31-60’, 7 P.), Auger (1-30’, 4 P.), Meyers – Becvar 8/2, Potnar, Aillaud 4, Bonic 4, Zulic, Ballet 3, Hodzic 1, Semedo 6, Togno, Rac, Bettendorff, Peixoto, Audiffred 8
Vestmannaeyjar: Jokanovic (1-40’, 50-60’, 7 P.), Miskevich (40-60’, 2 P. davon 1 7 m) – B. Odinsson 3, Arnarsson, Gunnarsson 4, Rafnsson, Rafnarsson, Vieira 4, Robertsson 1, Vidarsson 5, Rivera 2, N. Odinsson, Runarsson 3, Kristjansson 1, Erlingsson 10/5, Jonsson 2
Schiedsrichter: Fukala/Mohyla (CZE)
Siebenmeter: Red Boys 2/4 – Vestmannaeyjar 5/5
Zeitstrafen: Red Boys 2 – Vestmannaeyjar 4
Rote Karte: Bonic (46’, grobes Foulspiel)
Zwischenstände: 5’ 3:4/ 10’ 4:5/ 15’ 6:9/ 20’ 10:13/ 25’ 11:17/ 35’ 18:24/ 40’ 21:26/ 45’ 25:30/ 50’ 30:33/ 55’ 32:35
Zuschauer: 350 (offizielle Angabe)

Achillessehnenriss bei Daniel Scheid

Sehr schlechte Nachricht für die Red Boys: Beim Europacupspiel am Samstag zog sich Daniel Scheid bei einem Torwurf von seiner Außenposition ohne Einwirkung des Gegners einen Achillessehnenriss zu. Der ehemalige Luxemburger Nationalspieler wird seinem Verein mit größter Wahrscheinlichkeit über einen längeren Zeitraum fehlen.