GewichthebenLuxemburg holt Bronze bei Turnier der Kleinen Staaten Europas und René Deville Trophy

Gewichtheben / Luxemburg holt Bronze bei Turnier der Kleinen Staaten Europas und René Deville Trophy
Mara Strzykala hat erneut die internationalen Minima erzielt, Alexios Karakatsanis holte die meisten Relativpunkte Fotos: Gast Parage: Montage: Tageblatt

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In Düdelingen fand über das Wochenende das 44. Turnier der Kleinen Staaten Europas statt. Großer Gewinner wurde Island, vor Zypern und Luxemburg.

Den Grundstein für eine gute Leistung legten am Samstag die beiden stärksten Frauen. Mara Strzykala, die das Turnier exemplarisch vorbereitet hatte und so selbstsicher in ihren Versuchen war wie noch nie bei ihren Auftritten vor heimischer Kulisse, begann bei 65 kg im Reißen. Die weniger als 49 kg leichte Athletin stellte im dritten Versuch den Landesrekord ein, mit 70 Kilo. Das Stoßen begann die Bundesliga-Stemmerin mit 86 kg, ein kg unter dem bestehenden Rekord. Gültig. Athletin und Trainerin ließen dann 89 kg auflegen. Sie wussten, dass an dem Tage Strzykala bärenstark war und wertvolle Punkte für die Gesamtwertung sammeln wollte. Strzykala setzte die Last einwandfrei um, der Ausstoß wurde aber mit 2:1 vom Schiedsrichtergespann als ungültig gegeben.

Strzykala schafft internationale Normen

Muriel Schu hat die EM-Norm fest im Blick und geht zügigen Schrittes darauf zu
Muriel Schu hat die EM-Norm fest im Blick und geht zügigen Schrittes darauf zu Foto: Gast Parage

Wer nun glaubte, die Athletin würde die Nerven verlieren, wurde eines Besseren belehrt. Trainerin Sabine Kusterer ließ 90 kg auflegen. Unter dem Applaus der Zuschauer stieß die Athletin diese Last – die 90er-Marke war erreicht: Rekord. Das Total von 160 kg bedeutete ebenfalls neuer Rekord – und wertvolle 253 Relativpunkte. In der Einzelwertung belegte Strzykala den zweiten Rang, hinter der maltesischen Juniorin Tenishia Thornton, die mit sechs gültigen Versuchen 86 kg riss und 107 stieß.

Die zweite luxemburgische Starterin, Muriel Schu, die vor knapp zwei Wochen bei ihrem ersten Wettkampf in Düdelingen gleich fünf Rekorde aufgestellt hatte, wusste ebenfalls zu glänzen. Schu zeigte, dass sie in Trier-Ehrang das Gewichtheben erlernt hat und eine feine Technik besitzt. Sie riss 75 und stieß 95 kg, ein Total von 170: wertvolle 222 Relativpunkte und eine wahre Empfehlung für die EM-Norm. Sie scheiterte äußerst knapp an den neuen Rekordmarken. Die Zweizentner im Stoßen werden bei einem ihrer nächsten Wettkämpfe in der Regionalliga geknackt werden. Die beiden anderen Luxemburger Athletinnen, Nora Schuster und Florine Schailie, stellten ihre Hausrekorde ein und bewiesen, dass künftig noch öfters von ihnen zu hören sein wird.

Frauen im Aufschwung

Im Kampf um die René Deville Trophy forderten sie die Schweiz zwar kräftig heraus, den ersten Platz konnten sie aber nicht erreichen. In der Wertung zum Turnier der Kleinen Staaten musste sich Luxemburg dann knapp mit 475 Relativpunkten hinter Island (mit 477) geschlagen geben. Der Aufschwung im Frauengewichtheben ist aber unverkennbar und hoffentlich ein Ansporn, noch weitere Talente an den Sport heranzuführen.

Die Teamwertung bei den Männern wurde von Zypern gewonnen, vor Island, Malta und Luxemburg. Nationaltrainer Claude Tritz hatte seine Mannschaft optimal aufgesetzt, nur wenige Versuche waren ungültig. So zeigte Alexios Karakatsanis mit 321 Relativpunkten die beste Leistung. Der Student, der in Irland die meiste Zeit auch trainiert, ist im Halbschwergewicht ein Hoffnungsträger. Er konnte die Last von 125 kg im Reißen zwar nicht fixieren, im Stoßen wagte er sich aber dann an die Dreizentner heran; es fehlte am Schluss nur wenig, um die Last zu stabilisieren. Arno Piren riss einwandfreie 112 kg, im Stoßen war dann aber bei 125 Schluss: Die Last von 132 kg war an diesem Abend noch zu schwer. Die anderen Düdelinger Athleten wie Gianluca Bianchini, Luca Berettini und Joris Peltier sammelten wichtige Erfahrungen auf internationalem Parkett. Lang ist es her, dass Luxemburg eine solche Mannschaft aufstellen konnte.

Das Lob vom europäischen Verband EWF galt auch dem Verband unter der Regie von Präsident Gast Parage, der unermüdlich an allen Ecken arbeitete und seine große Erfahrung als Weltpräsident der Powerlifter einbringen konnte. Die beste Relativwertung bei den Männern geht auf das Konto des Zyprioten Dimitris Minasidis, der als Leichtgewichtler 121 kg riss und 135 kg stieß. Die 145 im Stoßen sollte er zwar umsetzen, aber nicht fixieren. Eine Augenweide war auch der Schweizer Schwergewichtler Leonardo Bucci, der das höchste Total von 301 kg hob. Teamwertung (Frauen und Männer): 1. Island, 2. Zypern, 3. Luxemburg.