Die Halbfinalspiele der Frauen entwickelten sich zu einem „Copy & Paste“ der Vorschlussrunde im Dezember. Myriam Havé traf auch diesmal auf Zoé Sinico (Differdingen), Kim Schmidt musste ein weiteres Mal gegen Aude Meyer (Schifflingen) antreten. Während Havé nur knapp dreißig Minuten benötigte, um sich durchzusetzen, musste Schmidt über drei Sätze gehen. Insbesondere im zweiten Durchgang bewies Meyer, dass sie nichts von ihrer Spielstärke eingebüßt hat. Die ehemalige Nationalspielerin spielte sehr aggressiv, risikoreich und punktete mit ihren platzierten Smashes. Schmidt konnte dann aber zu Beginn des finalen Satzes einen Zahn zulegen und geriet nicht mehr in Bedrängnis.
Taktikwechsel entscheidend
Schmidt begann das Finale gegen Havé auf die gleiche Weise, wie sie den dritten Satz gegen Meyer bestritten hatte. Mit einer facettenreichen Schlagtechnik ausgestattet, entfaltete sie ein variantenreiches Spiel und ließ so ihre Finalgegnerin viel laufen. Wie vor zwei Jahren, als sie als Sechzehnjährige bereits kurz vor dem ersten Titelgewinn stand, gab sie dann aber erneut das Ruder aus der Hand. Nach einem Austausch mit dem Schifflinger Coach Valerij Streltsov beim Stande von 8:11 kehrte Havé weitaus aggressiver auf das Spielfeld zurück. Sie spielte nun schnörkellos und platzierte reihenweise Schmetterbälle. Da auch ihre schnell gespielten Longline Clears eine gute Länge besaßen, kam Schmidt zusehends in Schwierigkeiten. Diese passte ihre Spielweise nicht an die Taktik ihrer Gegnerin an, sodass die Routine und die Power der Spielerin aus Schifflingen schließlich den Ausschlag gaben.

In der Männerkonkurrenz waren hingegen wieder fast nur junge Spieler gemeldet. Viele Cracks vergangener Tage, die heute im besten Badminton-Alter sind, haben in den letzten Jahren aus unterschiedlichen Gründen den Nationalkader verlassen und trainieren nur noch auf Vereinsebene. Eric Solagna, Juno und Akis Thomas, Mike Vallenthini, Mattias Sonderskov und Ben Rausch sind allesamt recht talentiert, haben aber nach einer relativ kurzen internationalen Karriere bereits in jungen Jahren mit dem Leistungssport aufgehört. Wie auch der erfahrene Nationalspieler Maxime Szturma verzichteten sie, wie schon im Dezember, auf das Einzelturnier. Der amtierende Vizemeister Yves Hoffmann trainiert in einem Schweizer Verein und profitiert demnach ebenfalls nicht von dem hochwertigen Trainingszentrum, das der Technische Direktor der Feluba, Frédéric Mawet (Belgien), hierzulande aufgebaut hat.
Zu früher Generationenwechsel
Da diese talentierten Spieler für die Nationalmannschaft verloren gingen, stehen die jungen Spieler früher als gedacht im Mittelpunkt. Der derzeit beste von ihnen, Jérôme Pauquet, konnte aufgrund einer leichten Auslosung im Viertelfinale viele Kräfte sparen. Im Halbfinale traf der Achtzehnjährige dann auf William Wang, der noch zwei Jahre jünger ist. Die Leistungen, die dieses Ausnahmetalent in letzter Zeit regelmäßig abliefert, sind daher umso bemerkenswerter. Wang spielte klug, variierte ständig seine Schläge und das Spieltempo und hatte oft eine passende Antwort auf die vielen heftigen Schmetterbälle von Pauquet. Wie bereits im Viertelfinale gegen den gut aufspielenden Kevin Hargiono (Schifflingen), unterliefen Wang aber zu viele leichtfertige Fehler. So hielt er über weite Strecken des Spiels gut mit, doch am Ende setzte sich der erfahrenere und physisch stärkere Spieler aus Kehlen durch.
Währenddessen musste Yves Hoffmann Schwerstarbeit gegen Robert Mann und danach gegen Leo Hölzmer, einen weiteren ehrgeizigen Nachwuchsspieler, verrichten. Dennoch hielt er das Finalspiel lange offen und baute erst im Laufe des zweiten Satzes deutlich ab. Pauquet hatte nun leichtes Spiel und er gewann seinen zweiten Einzel-Titel.
Dass die vorherigen Nationalspieler es noch draufhaben, zeigten sie am Sonntag in den Doppeldisziplinen. So setzten sich Ben Rausch und Yves Hoffmann im Halbfinale überraschend gegen die aktuellen Internationalen Pauquet und Szturma durch, verloren dann das Finale gegen Eric Solagna/Mike Vallenthini, zwei ehemalige Einzel-Landesmeister. Auch im gemischten Doppel dominierte die ältere Generation. (jn)
Im Überblick
Klasse A
Fraueneinzel: 1. Myriam Havé (Schifflingen), 2. Kim Schmidt (Junglinster), 3. Aude Meyer (Schifflingen) und Zoé Sinico (Differdingen)
Herreneinzel: 1. Jérôme Pauquet (Kehlen), 2. Yves Hoffmann (Schifflingen), 3. William Wang (Schifflingen) und Leo Hölzmer (Junglinster)
Die weiteren Sieger
Einzel B: Kim Eddysson und Noah Warning
Einzel C: Michèle Duschang und Arthur Pesch
Einzel D: Muriel Fixemer und Rohan Shetty
Doppel A: Myriam Havé/Joelle Jungbluth und Eric Solagna/Mike Vallenthini
Doppel B: Daniel Gomes/Pol Hild und Julie Klomp/Julia Wintersdorf
Doppel C: Leandra Berodt/Shirine Rahmoun und Dominique Seelen/Simon Streltsov
Doppel D: Pit Dogs/David Jeanpaul
Mixed A: Myriam Havé/Eric Solagna
Mixed B: Carole Wagner/Daniel Gomes
Mixed C: Luna Jakobs/Ted Sanches
Mixed D: Michelle Taillefert/Rohan Shetty
		    		
                    De Maart
                
                              
                          
                          
                          
                          
                          
                          
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