Mittwoch22. Oktober 2025

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HandballHBD-Damen machen Pokal-Hattrick perfekt

Handball / HBD-Damen machen Pokal-Hattrick perfekt
Die Düdelinger Handballerinnen feiern ihren dritten Pokaltitel in Folge Fotos: Editpress/Jeff Lahr

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Die Handballerinnen des HB Düdelingen haben am Sonntag zum dritten Mal in Folge den Pokal in die Höhe gestemmt. In einem hart umkämpften Finale gegen Käerjeng behauptete sich der HBD knapp mit 20:19.

In den letzten Sekunden des Pokalfinales hielt Barbara Fangueiro den Sieg des HBD fest. Mit ihrer 20. Parade sicherte sie den Düdelingerinnen zum 17. Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal. Wie schon zwei Tage zuvor im Halbfinale wurde die 18 Jahre junge Torhüterin anschließend zum MVP (Most Valuable Player) gewählt – und nach der Schlusssirene von ihren Teamkolleginnen gefeiert. Fangueiro selbst konnte ihre Leistung wenige Augenblicke später selbst noch nicht so richtig fassen. „Während des Spiels wird mir das gar nicht so richtig bewusst“, sagte sie. „Wenn ich dann aber überlege und realisiere, dass ich mit einer wichtigen Parade der Mannschaft Selbstvertrauen gebe, damit sie weiter daran glaubt, bin sich sehr zufrieden. Aber ich mache das natürlich alles nicht alleine. Ich hatte im Finale eine gute Abwehr vor mir und auch vorne haben wir die Tore reingemacht, die wir brauchten. Der gemeinsame Titel freut mich am Ende mehr als der MVP-Titel.“

Steigerung in Halbzeit zwei

Doch für ihren dritten Pokalsieg in Folge mussten die Düdelingerinnen am Sonntagabend richtig hart arbeiten. Denn Käerjeng war im Finale für die dominierende Mannschaft der Saison ein ebenbürtiger Gegner. Tore fielen nur wenige, da auf beiden Seiten die Abwehrreihen gut standen. Der HBD geriet zunächst mit 1:3 in Rückstand, konnte das Spiel dann allerdings mit einem 4:0-Lauf kippen und führte in der 13. Minute mit 5:3. Wer nun allerdings dachte, der Favorit würde davonziehen, wurde getäuscht. Die Mannschaft von Trainer Mikel Molitor tat sich nämlich im Angriff schwer, scheiterte immer wieder an HBK-Torhüterin Jurcevic und blieb in der Folge 13 Minuten lang ohne Tor. Käerjeng war dagegen besser im Spiel und drehte, angeführt von Zuk und Kirtz, erneut das Finale. Dank einer starken Abwehr und Fangueiro war der Düdelinger Rückstand, der zwischenzeitlich vier Tore betrug, aber nach 30 Minuten nicht größer als 8:11.

Nach dem Seitenwechsel kam der HBD dann besser in die Partie. Gambini mit einem Dreierpack und J. Wirtz sorgten in der 45. Minute für den Ausgleich (12:12) – und Wirtz brachte die Blauen kurze Zeit später von der Siebenmeterlinie erstmals wieder in Führung. Doch Schilt und Kirtz mit einem Wurf ins leere gegnerische Tor drehten postwendend wieder das Spiel, das nun an Spannung zunahm und bis in die Schlussminuten eng blieb. In der 57’ nutzte der HBD einen gegnerischen Fehler aus, um sich durch Steffen mit dem Tor zum 20:18 etwas Luft zu verschaffen. Doch eine Vorentscheidung war noch nicht gefallen, denn Käerjeng bekam dank Tina Welter und seiner Torhüterin Jurcevic noch einmal die Möglichkeit gleichzuziehen. Doch Fangueiro hielt mit ihrer 20. Parade den hauchdünnen Sieg fest.

Hartes Stück Arbeit

„Wir haben heute richtig gekämpft“, sagte Svenia Gambini. Während der Partie hatte sie ihre Mitspielerinnen immer wieder lautstark angetrieben. „Ich war nonstop dabei zu schreien und meine Mitspielerinnen anzutreiben. Wir durften nicht untergehen, sondern mussten nach vorne kommen und Tore schießen“, blickte sie nach dem Finale zurück. „Im Endeffekt ist uns das gelungen, darüber bin ich sehr happy.“

HBD-Coach Molitor sprach von einem „harten Stück Arbeit – vor allem, weil wir am Anfang nicht ins Spiel gekommen sind. Wir haben zwar Lösungen gefunden, sind aber immer wieder an ihrer Torhüterin hängen geblieben. Unsere Defensive war dagegen richtig stark“, sagte er. „Obwohl wir am Anfang nicht reingefunden haben, haben wir unseren Matchplan bis zum Schluss durchgezogen. Das spricht für die extreme Mentalität in dieser Mannschaft. In einem Finale muss man auch nicht immer den schönsten Handball erwarten. Es wird über Kampf und Willen entschieden.“

„Kein schöner Moment“

Während die Düdelinger Spielerinnen ihre Trophäe entgegennahmen und feierten, war auf der anderen Seite die Enttäuschung groß. „Das ist natürlich kein schöner Moment für uns“, so Lena Kirtz. „Wir haben alles gegeben. Wir haben gekämpft. Leider hatten wir in der zweiten Halbzeit eine Phase, in der wir keine Lösungen gefunden haben. Das hat uns am Ende das Genick gebrochen. Wir müssen aber stolz sein, dass wir jetzt da stehen, wo wir stehen. Das hätte am Anfang der Saison wohl niemand gedacht.“

Auch deswegen richtete Kirtz den Blick nach vorne. „Der Meistertitel ist noch immer möglich – und den wollen wir holen.“ Die gleichen Pläne verfolgen allerdings Gambini und der HBD: „Wir wollen erneut das Double.“

Statistik

HBD: Fangueiro (1-60’, 20 Paraden, davon 1 7m), Herrmann – K. Wirtz, Ciufoli, Mputu, Dickes, Jominet, Willems 2, Steffen 3, Dautaj, Gambini 6, Krier, Bolle 1, J. Wirtz 8/4, Borrelli, Caruso
Käerjeng: Jurcevic (1-60’, 14 P., davon 1 7m), Huberty – Galic 2, Birsens, Melchior, Zuk 5/1, Poulet 2, Reiter 3, Jentges, Monteiro, Radoncic, Kirtz 3, Weintzen, Gustowska, Welter 3, Schilt 1
Schiedsrichter: Dilber/Stock
Zeitstrafen: HBD 3 – Käerjeng 3
Siebenmeter: HBD 4/5 – Käerjeng 1/2
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 2:3, 15’ 5:3, 20’ 5:5, 25’ 5:9, 30’ 8:11, 35’ 9:12, 40’ 10:12, 45’ 12:12, 50’ 14:15, 55’ 18:17
Zuschauer: 780 (zahlende)