Mittwoch5. November 2025

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Basket EschFür Trainer Franck Mériguet ist der Meistertitel die Belohnung eines langen Weges

Basket Esch / Für Trainer Franck Mériguet ist der Meistertitel die Belohnung eines langen Weges
So ausgelassen hat man Trainer Franck Mériguet (r.), hier zusammen mit Assistant-Coach Alex Carradore, bisher nur selten gesehen Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Als aktiver Spieler konnte Franck Mériguet einen Meistertitel feiern, und zwar 1997 in der französischen Liga. Bis der 49-Jährige aber als Trainer zu Meisterehren kam, dauerte es jedoch bis zum letzten Wochenende, als ein langer gemeinsamer Weg den ersehnten Titel nach Esch brachte.

Bei so manchen Titelfeiern steht ein Trainer oft diskret und staatsmännisch oder gar etwas verloren neben der siegreichen Mannschaft. Nicht aber Franck Mériguet, der inmitten seiner Spieler feierte, tanzte und sich mit etlichen Fans mitsamt Pokal ablichten ließ. Für den Basket Esch ist es der dritte Titel in der Vereinsgeschichte, nachdem die sogenannte Corona-Meisterschaft 2020 unter der vierjährigen Amtszeit von Sylvain Lautié eingefahren wurde und vergangene Saison die Rückkehr von Mériguet auf die Escher Trainerbank mit dem Pokalsieg veredelt wurde.

Den Meistertitel schätzt der 13-fache französische Nationalspieler jedoch als größten Erfolg seiner Trainerkarriere ein: „Den Pokal kann man in vier Spielen gewinnen. Hier geht es jedoch um eine gesamte Saison, mit den Play-offs und langen Serien, die man bis zu Ende spielen muss. Daher ist der Meistertitel höher zu bewerten als der Pokalsieg, auch wenn ich in dieser Saison den Pokal und damit das Double auch gerne gewonnen hätte. Aber man kann halt nicht alles haben.“

Der Weg von Mériguet begann schon in der Saison 2009/10 beim Basket Esch, als er für acht Jahre auf der Trainerbank saß, bevor es ihn 2017 für eine Saison nach Contern zog und er 2019 nach Esch zurückkehrte, um erst die Jugendmannschaften zu betreuen und zwei Jahre später wieder die erste Mannschaft zu übernehmen. Besonders die Konstanz und das Familiäre weiß der Escher Trainer zu schätzen: „Damals, als ich gekommen bin, waren schon Spieler hier, die noch jetzt dabei sind, wie Joé (Biever), Pit (Biever), Alex (Rodenbourg) oder gar Eric Kesseler, der uns als Zuschauer angefeuert hat. Auch die Vereinsverantwortlichen sind fast die identischen wie zu Beginn.“ Bis auf die eine Saison, die J. Biever und Rodenbourg in Walferdingen beziehungsweise Bartringen bestritten, und auf die aktuelle, in der Kesseler nach seinem Rücktritt nicht mehr dabei war, konnte Mériguet in seinem insgesamt zehn Jahren auf der Escher Trainerbank immer auf diese vier Spieler zurückgreifen.

Zahlreiche Höhen und Tiefen

Beide Amtszeiten waren jedoch geprägt von zahlreichen Höhen und Tiefen, wie 2013 dem Abstieg in die Nationale 2 und dem direkten Wiederaufstieg, dennoch hatte Mériguet immer eine Idee im Hinterkopf. „Das Ziel war insgeheim, einen Titel zu holen. Wir sind den ganzen Weg mit nicht wenigen Schwierigkeiten gegangen und wir hatten nicht nur einfache Saisons. Ich denke aber auch an Sylvain Lautié, der während vier Jahren eine ausgezeichnete Arbeit erledigt hat. Er hat vieles auf die Beine gestellt, und für mich war es daher einfacher, wieder zu übernehmen“, so Mériguet, der sich bei den Vereinsverantwortlichen und auch bei den „Mighty Minetter“ für ihre Unterstützung bei sämtlichen Heim- und Auswärtspartien bedankte.

Den Pokal kann man in vier Spielen gewinnen. Hier geht es jedoch um eine gesamte Saison.

Franck Mériguet

In der Finalserie haben für den 49-Jährigen seine Spieler den Unterschied im mentalen Bereich gemacht, indem sie die Intensität hochgehalten haben: „Ich betone absichtlich das Wort Intensität, denn dadurch haben wir gewonnen. Wir hatten eine tolle Defensive. Die Intensität in der Verteidigung muss dauernd vorhanden sein, und das war sie auch. Und das hat uns Kräfte in der Offensive freigesetzt und Selbstvertrauen gegeben.“ Auch Neuzugang Thomas Grün habe dank seiner Erfahrung zusätzlich Intensität auf beiden Seiten des Spielfeldes gebracht, indem er fähig sei, einerseits einen Jarvis Williams zu verteidigen, andererseits den Ball ständig nach vorne zu bringen.

Mériguet bedankte sich aber ebenfalls bei den Bankspielern: „Einen Titel kann man nicht zu fünft gewinnen, sondern man benötigt auch den X-Faktor von der Bank, und den hatten wir in dieser Serie. Das hat zusätzlich den Unterschied gemacht.“ Über eine mögliche Europacup-Teilnahme wollte sich der Escher Trainer noch keine Gedanken machen. Erst sollte der Titelgewinn noch ausgiebig gefeiert und genossen werden.