Donnerstag30. Oktober 2025

Demaart De Maart

TischtennisFLTT-Kongress: Sportliche Superlative und schwindende Lizenzzahlen

Tischtennis / FLTT-Kongress: Sportliche Superlative und schwindende Lizenzzahlen
Das Mandat von FLTT-Präsident André Hartmann wurde verlängert Archivbild: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Auf Einladung des Dëschtennis Mertert fand am Samstag in Wasserbillig der 81. Kongress des Tischtennis-Verbandes statt. Dabei wurde das Mandat der Mannschaft von Präsident André Hartmann um eine weitere Amtsperiode verlängert. In seiner Ansprache blickte der ehemalige Nationalspieler auf eine, aus sportlicher Sicht, außergewöhnliche Saison zurück. Die größte Herausforderung der Verantwortlichen ist es allerdings, zusammen mit den Vereinen, den bedenklichen Rückgang der Lizenzen zu stoppen.

„Wenn wir auf die letzten zehn Monate zurückblicken, dann steht ohne Zweifel die einzigartige und außergewöhnliche sportliche Leistung unserer beiden Ausnahme-Athletinnen Ni Xia Lian und Sarah De Nutte im Mittelpunkt“, würdigte André Hartmann den sensationellen Gewinn der Bronzemedaille im Damen-Doppel bei der Weltmeisterschaft in Houston (USA) Ende November vergangenen Jahres, die eine regelrechte Welle der Begeisterung, u.a. in den sozialen Netzwerken, ausgelöst hatte. Die nationale und internationale Presse übertraf sich mit Superlativen, um die Leistung der beiden Ballkünstlerinnen zu beschreiben, „Nationbranding“ vom Feinsten. Nicht zu vergessen sei zudem die erstmalige Qualifikation von zwei Spielerinnen für die Olympischen Spiele in Tokio.

Gute Arbeit wird auch im Nachwuchsbereich geleistet, wie die starken Leistungen von Maël Van Dessel, Gene Wantz, Enisa Sadikovic und Aaron Sahr bei den internationalen Turnieren beweisen.

Einen starken Impakt auf das Spielgeschehen hatte aber die Covid-19-Pandemie. Immerhin konnten, unter reglementarischen Sonderbestimmungen, endlich wieder Wettbewerbe stattfinden, was besonders für die jungen Spieler und Spielerinnen wichtig war.

Mehr Zuschauer, weniger Aktive

Positiv ausgewirkt hat sich die Strukturreform der National League. Das Ziel, die Spannung bis zum Schluss zu erhalten, wurde erreicht. Dies hatte auch einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Zuschauerzahlen.

Sorgen macht sich der FLTT-Präsident allerdings, was die Zahl der Spieler anbelangt. Standen im Mai 2019 noch 2.156 Aktive in der nationalen Rangliste, so ist diese Zahl auf derzeit 1.818 geschrumpft. Ähnlich verhält es sich mit der Anzahl der für die Meisterschaft gemeldeten Mannschaften. In den beiden letzten Saisons ist beim „Championnat Seniors“ ein Rückgang von rund 20 Prozent, von 408 auf zuletzt noch 328 Teams, zu verzeichnen gewesen.

Eine der Hauptaufgaben des „Comité directeur“ ist es, dieser Tendenz entgegenzuwirken. So wurde vor kurzem der „Summer Cup“ ins Leben gerufen. Dieser Wettbewerb wird in diesem Jahr erstmals ausgetragen, um die lange Sommerpause zu verkürzen. Weitere Schwerpunktthemen sind die Entwicklung der Vereine und deren freiwilliger Helfer, die Jugendförderung sowie das Promovieren der Sportart.

Neben diesen direkten Konsequenzen der sanitären Krise kam der Verbandsvorsitzende auch auf die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine zu sprechen. Der Tischtennisverband hält sich dabei an die Empfehlungen der nationalen und internationalen Gremien: COSL, IOC, ETTU und ITTF. Angesichts der voraussichtlich andauernden Flüchtlingswelle machte er einen Aufruf an die Vereine, den notleidenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus der Ukraine beim Tischtennis-Training die Möglichkeit auf etwas Abwechslung und Freude zu bieten. Einen entsprechenden Appell hatte Sportminister Georges Engel bereits beim rezenten Kongress des Olympischen Komitees an sämtliche Sportvereine gerichtet.

Auch wenn die derzeitige finanzielle Lage des Verbandes gesund sei, warnte Hartmann davor, dass diese durch die Inflation infrage gestellt sein könne, und richtete einen Appell an den Sportminister, die Subventionierung des Personals im administrativen Bereich zu erhöhen. Er bedankte sich anschließend für die professionelle Arbeit von Finanzwart Guy Schmit während der letzten 20 Jahre. Seinen Posten übernimmt Camille Gonderinger, der langjährige Vorsitzende der „Commission technique“. Neuer Präsident der Technischen Kommission wird Ralph Greis vom DT Reckingen.