Freitag17. Oktober 2025

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PetingenDer neue Abwehrspieler Nathanël Saintini will die Wende schaffen

Petingen / Der neue Abwehrspieler Nathanël Saintini will die Wende schaffen
Nathanaël Saintini will in Petingen vor allem Spielzeit bekommen Foto: FC Sion

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Es kommt selten vor, dass ein Spieler in die BGL Ligue wechselt, für den noch kürzlich eine Million Euro Ablösesumme bezahlt wurde. Nathanaël Saintini ist so ein Fall. Der 20-jährige Abwehrspieler wurde vom Schweizer Verein FC Sion an die Union Titus Petingen ausgeliehen und will sich in den verbleibenden 21 Spielen einen Namen machen.

Nicht ohne Stolz verkündete Petingens Sportdirektor Yassine Benajiba am vergangenen Montag die Verpflichtung von Nathanaël Saintini. Der ehemalige französische U18-Nationalspieler, für den der FC Sion im Januar 2019 eine Million Euro an den französischen Drittligisten SO Cholet überwies, soll die Petinger Hinterreihe verstärken.

Dass es nicht illusorisch ist, aus der BGL Ligue den Sprung ins Profilager zu schaffen oder wieder zu alter Stärke zu finden, zeigen einige Beispiele aus der Vergangenheit. In Petingen kann Saintini ein ganz besonderes Exempel vorfinden. Im Sommer 2017 wurde Simon Banza vom RC Lens an die UTP ausgeliehen. Damals hatte der Stürmer kaum mehr Aussicht auf Einsätze bei den „Sang et Or“. Heute läuft Banza regelmäßig in der Ligue auf und hat in dieser Saison bereits drei Tore und zwei Vorlagen auf seinem Konto stehen. Einen ähnlichen Weg will auch Saintini einschlagen: „Ich hoffe, dass ich Spielpraxis bekomme, mich zeigen kann und dass ich am Ende der Saison Angebote von vielen Vereinen bekomme“, sagt der 20-Jährige. 

Sein Wechsel nach Petingen verlief „natürlich“, wie Saintini sagt. „Mein Berater hat mir den Wechsel vorgeschlagen und das hat mich sofort interessiert. Nach ein paar Gesprächen habe ich festgestellt, dass ihr Spielstil zu mir passt und ich auch gerne dabei helfen möchte, noch den Sprung auf die Europapokalplätze zu schaffen“, sagt Saintini. Derzeit stehen die ambitionierten Petinger auf dem zehnten Platz. Der Rückstand auf Platz vier, der in diesem Jahr auf jeden Fall zur Teilnahme an der neu geschaffenen UEFA Conference League reicht, beträgt derzeit sieben Punkte. In den letzten beiden Spielen vor der Unterbrechung der Saison holte die UTP unter ihrem neuen Trainer Nicolas Huysman zwei Siege.

Für Saintini ist der Saisonstart am Sonntag gegen Etzella ein Sprung ins kalte Wasser. In Luxemburg kennt er weder seine Gegenspieler noch die gegnerischen Teams. Er ist es jedoch gewohnt, sich an neue Umgebungen anzupassen. Als 18-Jähriger wechselte der Abwehrspieler von seinem Ausbildungsverein HSC Montpellier zum Drittligisten SO Cholet. „Ich bin mir mit Montpellier nicht einig geworden. Sie haben keinerlei Anstrengungen unternommen, um mich längerfristig an den Verein zu binden.“

In Cholet wird er sofort zum Stammspieler. Im Winter 2019 flatterte dann das Angebot des Schweizer Traditionsvereins FC Sion ins Haus. Saintini und seine Familie entscheiden sich für den Wallis und gegen das Département Maine-et-Loire. Der Verein des exzentrischen Mäzen Christian Constantin sichert sich die Dienste des Franzosen für eine Million Euro. In der Schweiz hieß der Alltag jedoch Promotion League (dritte Klasse) anstatt Super League.  „Es war ein gutes Angebot. Im Nachhinein bewerte ich die Zeit in Sion als Lernprozess. Ich war natürlich enttäuscht, dass ich nie in der Profimannschaft zum Einsatz kam, aber ich bin noch jung und werde irgendwann bereit sein für höhere Aufgaben“, sagt Saintini, der im Gegensatz zu vielen Trainern und Spielern den diktatorischen Stil von Constantin schätzen lernte: „Ich habe mich oft mit ihm unterhalten. Er ist sehr anspruchsvoll und nimmt kein Blatt vor den Mund. Er sagt, was er denkt, und das war für mich sehr angenehm mitzuerleben.“

Auf den ehemaligen U18-Nationalspieler Frankreichs (zwei Einsätze gegen Mexiko und Weißrussland) wartet am Sonntag seine Feuerprobe gegen Etzella. Ob er in der Startelf stehen wird, weiß er derzeit noch nicht. Der Petinger Platz – den sich die UTP in den kommenden Monaten mit Rodange teilt – ist in einem „ordentlichen“ Zustand. Einen Fehltritt können sich die Petinger am Sonntag nicht mehr leisten. „Ich weiß nicht, wie meine Zukunft aussehen wird, wichtig ist für mich, ab sofort nur zu spielen und mit meinem neuen Verein die Ziele zu erreichen.“