Der Triathlonsport fand seinen Ursprung Mitte der 1970er Jahre in Kalifornien und fasste 1978 Fuß, mit dem legendären Ironman auf Hawaii. Danach entwickelte sich die Dreifachsportart rasend schnell. Neben dem Ironman setzte sich die kürzere Distanz, mit 1.500 m Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen, durch. 2000 wurde diese ins olympische Programm aufgenommen. In den 1980er Jahren grassierte das Triathlon-Fieber auch in Luxemburg, mit dem Resultat, dass 1984 in Ell ein erstes Rennen ausgetragen wurde, ein Jahr später zog man nach Echternach um.
Seit 40 Jahren ist der Triathlon nunmehr im Großherzogtum heimisch. Für den Verband ein Anlass, dieses Jubiläum zu würdigen. Zumal es einen doppelten Grund zum Feiern gibt, die FLTri steht in diesem Jahr vor ihrem 20, Geburtstag. Die Idee, zu feiern, reifte vor einem Jahr, als man ein achtköpfiges Organisationskomitee auf die Beine stellte. Das Ergebnis wurde am Mittwoch präsentiert, in der Belle Etoile in Bartringen wurde das Jubiläum mit einer Vernissage eröffnet. Einer der Partner, Cactus, trug viel zum guten Gelingen dieser Schau bei, wie Präsident Christian Krombach den Betrieb bei der Vernissage lobte. Ein weiterer Partner war RTL, Bern Thill schnitt das Material der letzten Jahre zu einem interessanten Film zusammen, der den Gästen am Mittwoch präsentiert wurde. Auch auf Papier konnte die Geschichte festgehalten werden. In einer 70-seitigen Broschüre präsentiert Pierre Gricius nach viel Wühlen in den Archiven die Geschehnisse, Chroniken und die Evolution von 40 Jahren Triathlon in Luxemburg. Zu sehen sind auch einige Ausstellungsstücke, wie das Rennrad von Nancy Kemp-Arendt, das sie bei der olympischen Premiere 2000 in Sydney fuhr.
Europameisterschaften 1993 in Echternach
Einziger Wermutstropfen war das Wetter, Glatteis hielt etwa 40 Prozent der geladenen Gäste davon ab, der Feier beizuwohnen. Dennoch hatten rund 100 Besucher den Weg dorthin gefunden. Christian Krombach führte mit spannenden Anekdoten und Geschichten durch den Abend. Der FLTri-Vorsitzende, der sich 2011 im Verband engagierte und 2016 den Präsidentenposten übernahm, ließ die Geschichte Revue passieren. Der erste Verein, Luxemburg Triathlon, versuchte sich 1985 zu föderieren. Der Rad- und der Schwimmverband winkten sofort als Partner ab, Mil Jung und der Leichtathletikverband „erbarmten sich der Triathleten und nahmen diese neue Sportart unter ihre Fittiche“, so Krombach.
Der ganz große Höhepunkt war schließlich die Ausrichtung der Europameisterschaften 1993 in Echternach. Damals war Krombach noch auf seinem sportlichen Höhepunkt: „Ich hatte 1991 und 1992 den Meistertitel gewonnen, wurde aber nicht für die EM nominiert. Das stieß damals bei mir auf Unverständnis und ich war wütend über den Verband und seinen Vorsitzenden Michel Knepper. Heute weiß ich, dass sie richtig lagen, weil ich vor dem Abitur stand. Und ich profitiere auch noch davon, weil ich das Geschehen sowohl aus Sicht eines Sportlers als auch den administrativen Aspekt kenne.“ Der gleiche Michel Knepper übernahm, nach einer Pause, 2003 den Präsidentenstuhl der neu gegründeten „Féderation luxembourgeoise de Triathlon“.
Danach setzte die FLTri viele Meilensteine und konnte sich etablieren. „2003 wurde der erste professionelle Trainer eingeführt“, blickte Krombach zurück. Der 51-Jährige hob auch den schlimmsten Moment hervor: „Steffen Große! Wir mussten den Nationaltrainer 2011 entlassen und Große zog daraufhin vor Gericht. 2016 erfolgte das Urteil und wir wurden, ich weiß heute noch nicht, warum, zu einer abstrusen Entschädigung verurteilt. Wir standen kurz vor der Pleite und der Auflösung der FLTri. Das Olympische Komitee hat uns schlussendlich unter die Arme gegriffen, zum Glück, denn es war fünf vor zwölf.“
Danach ging es aber nur noch aufwärts, „wir befinden uns jetzt in ruhigem Fahrwasser. Unser Budget hat sich von 250.000 auf 700.000 Euro erhöht, wir verfügen über gute Nationaltrainer und jetzt auch einen Technischen Direktor.“ Die Zukunft des luxemburgischen Triathlons sieht rosig aus, einen Startplatz für Paris 2024 hat man quasi sicher und ein zweiter olympischer Einsatz ist in Reichweite. Lediglich das Projekt Staffel musste man „ad acta“ legen. Seit ihrem Trainingsunfall vor anderthalb Jahren, als sie mit einem Auto kollidierte, hat Eva Daniëls gesundheitliche Probleme und befindet sich weiterhin in Behandlung.
So oder so ist die Vernissage in der Belle Etoile für Sportbegeisterte ein „Must“. Die Bilder und Exponate sind bis zum 27. Januar zu bewundern. Abgeschlossen werden die Feierlichkeiten an diesem Samsag mit einer „Table ronde“, die von Nico Keiffer geleitet wird und an der ehemalige Größen wie Liz May, Nancy Kemp-Arendt, Michel Knepper und René Lieners teilnehmen, sowie dem letzten Olympiateilnehmer und aktuellen Triathleten Stefan Zachäus.

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