Dienstag4. November 2025

Demaart De Maart

MotorsportAlle jagen Verstappen: Vorschau auf die Formel-1-Saison

Motorsport / Alle jagen Verstappen: Vorschau auf die Formel-1-Saison
Weltmeister Max Verstappen geht als Favorit in die neue Formel-1-Saison Foto: AP/Frank Augstein

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Red Bull setzte bei den Testfahrten in Bahrain den Ton, Ferrari und Mercedes staunen. Droht der Formel 1 etwa der nächste Alleingang von Weltmeister Max Verstappen?

Max Verstappen hat es tatsächlich schleifen lassen. Im Winter, räumte der Formel-1-Doppelweltmeister ein, habe er „ziemlich viel“ zugenommen. Mehr als in den vergangenen Jahren. Dass er nun satt ist, darauf sollten sich Lewis Hamilton und Charles Leclerc aber lieber nicht verlassen. Bei den Testfahrten hatte der Niederländer nämlich schon wieder Kampfgewicht. Und was er mit seinem neuen Boliden auf die Strecke brachte, gefiel ihm – und beeindruckte die Konkurrenz.

„Die Fabrik hat einen sehr guten Job gemacht, das Auto ist definitiv besser geworden“, schwärmte Verstappen. Noch besser, muss es wohl heißen. Denn der RB19, den der 15-malige Rennsieger von 2022 in der am Sonntag in Bahrain beginnenden Saison zur Verfügung hat, scheint nach den Eindrücken der drei Testtage an gleicher Stelle ein Rennwagen ohne erkennbare Schwäche zu sein.

Der Verstappen selten ebenbürtige Teamkollege Sergio Perez nämlich war der Schnellste in der Rennsimulation und der Schnellste auf einer Runde – ohne den weichsten Reifen benutzt zu haben. Besonders bei den Longruns sei man „schneller als die von der Konkurrenz“ gewesen, teilweise sogar „deutlich“, frohlockte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky. „Aber jetzt kommt es darauf an, im Rennen“, sagte der Titelverteidiger.

Konkurrenz lobt Red Bull

Verstappen, der am letzten Testtag frei hatte und Perez entspannt zusah, zeigte sich „sehr zufrieden“ und ergänzte: „Wenn ich ins Auto gesprungen bin, habe ich mich wohl gefühlt und konnte jedes Mal direkt pushen.“

Der Kalender

23 Rennen, so viele wie noch nie, bietet die Formel 1 in der anstehenden Saison. Teils wird wild von Kontinent zu Kontinent gesprungen. Wie etwa im Frühjahr, wo es von Melbourne über Baku nach Miami und von dort nach Imola geht. Inmitten der Europa-Saison jettet die Königsklasse dann für ein Rennen nach Kanada, nur um am Jahresende ein drittes Mal auf den amerikanischen Kontinent zu kommen. Erstmals werden in diesem Jahr drei Grand Prix in den USA ausgetragen: in Miami (7. Mai), Austin (22. Oktober) und Las Vegas (18. November). Las Vegas mit dem Rennen auf dem legendären Strip feiert in dieser Form eine Premiere, zudem wird der Start nicht wie üblich sonntags, sondern am späten Samstagabend (Ortszeit) erfolgen. Katar kehrt zurück, Frankreich ist aus dem Kalender gefallen. China besitzt zwar einen gültigen Vertrag, wegen Unsicherheiten aufgrund der Corona-Situation fällt das für den 16. April geplante Rennen aber aus. Der einstige Kernmarkt Europa hingegen macht mit neun Rennen nur noch etwas mehr als ein Drittel des Kalenders aus.

05. März: Sakhir/Bahrain
19. März: Dschidda/Saudi-Arabien
02. April: Melbourne/Australien
30. April: Baku/Aserbaidschan
07. Mai: Miami/USA
21. Mai: Imola/Italien
28. Mai: Monaco
04. Juni: Barcelona/Spanien
18. Juni: Montreal/Kanada
02. Juli: Spielberg/Österreich
09. Juli: Silverstone/Großbritannien
23. Juli: Budapest/Ungarn
30. Juli: Spa/Belgien
27. August: Zandvoort/Niederlande
03. September: Monza/Italien
17. September: Singapur
24. September: Suzuka/Japan
08. Oktober: Losail/Katar
22. Oktober: Austin/USA
29. Oktober: Mexiko-Stadt/Mexiko
05. November: São Paulo/Brasilien
18. November: Las Vegas/USA
26. November: Abu Dhabi

Von den erwarteten Hauptkonkurrenten Ferrari und Mercedes kamen weniger zuversichtliche Töne. „Ich glaube, wir haben noch viel Arbeit vor uns. Red Bull wirkt sehr stark“, sagte Vizeweltmeister Leclerc, im Vorjahr für Ferrari noch strahlender Sieger beim Saisonauftakt.

Mercedes-Star und Rekordweltmeister Hamilton war zwar Zweitschnellster der Tests, allerdings hatte der in diesem Jahr wieder schwarze Silberpfeil Probleme mit der Standfestigkeit und konnte Red Bull auch bei der Pace nicht auf Augenhöhe begegnen.

Mercedes steht noch vor Arbeit 

Zumindest das Bouncing, also das wilde Hüpfen auf der Geraden, habe man beim W14 in den Griff bekommen, erklärte Hamilton. Das sei „schon mal ein riesiger Schritt für uns“. Allerdings gebe es noch „ein paar tiefer liegende Themen, durch die wir uns arbeiten müssen“.

Lewis Hamilton will in diesem Jahr wieder um den Titel in der Formel 1 mitfahren
Lewis Hamilton will in diesem Jahr wieder um den Titel in der Formel 1 mitfahren Foto: AFP/Giuseppe Cacace

Auch wenn die Ergebnisse der Tests erfahrungsgemäß mit Vorsicht zu genießen sind – niemand weiß, welches Team wie viel von seinem Potenzial abgerufen hat – scheint Red Bull als recht klarer Favorit in die 23 Rennen umfassende XXL-Saison zu gehen. Der Start werde „viel stärker“ sein als 2022, glaubt Perez.

Dahinter folgen wohl Ferrari und Mercedes, wie im vergangenen Jahr. Die positive Überraschung war Sebastian Vettels Ex-Team Aston Martin.

Aber: Die Formel 1 ist auch ein Wettrennen der Entwicklungsabteilungen. Hier ist Red Bull aufgrund der Budget-Cap-Strafe im Nachteil, das Verstappen-Team hat 2023 mit Abstand am wenigsten Zeit im Windkanal zur Verfügung. Teamchef Christian Horner bezifferte den Nachteil auf „bis zu eine halbe Sekunde pro Runde“. (SID)

Die Cockpits

Red Bull
Max Verstappen (Niederlande)
Sergio Perez (Mexiko)
Ferrari
Charles Leclerc (Monaco)
Carlos Sainz (Spanien)
Mercedes
Lewis Hamilton (England)
George Russell (England)
Alpine
Esteban Ocon (Frankreich)
Pierre Gasly (Frankreich)
McLaren
Lando Norris (England)
Oscar Piastri (Australien)
Alfa Romeo
Valtteri Bottas (Finnland)
Zhou Guanyu (China)
Aston Martin
Fernando Alonso (Spanien)
Lance Stroll (Kanada)
Haas
Kevin Magnussen (Dänemark)
Nico Hülkenberg (Deutschland)
Alpha Tauri
Yuki Tsunoda (Japan)
Nyck de Vries (Niederlande)
Williams
Alex Albon (Thailand)
Logan Sargeant (USA)