Viel Zeit zum Durchatmen blieb Adel Rastoder nicht. Keine 24 Stunden nach dem EM-Qualifikationsspiel der luxemburgischen Nationalmannschaft in Belgien kehrte er am Montag nach Österreich zurück. Bereits am Abend stand das nächste Training im Verein an. „Viel Zeit dazwischen blieb nicht. Das ist eben so, das ist meine Arbeit“, sagt der 24-Jährige, der seit 2023 in der ersten österreichischen Liga für die BT Füchse spielt. Mit gemischten Gefühlen reiste er am Montag von der Nationalmannschaft dorthin zurück.
„Wir haben gegen Belgien zwei ganz unterschiedliche Spiele gemacht. Das erste war, ich will nicht sagen eine Blamage, aber wir können es besser. Wir haben im Angriff viele unnötige Fehler gemacht und Bälle verschenkt, in der Abwehr waren wir zudem nicht aggressiv genug und zeigten nicht den nötigen Kampfgeist“, blickt Rastoder auf die 22:32-Niederlage am vergangenen Mittwoch zurück. „Die zehn Tore spiegeln nicht den wahren Unterschied zwischen uns und Belgien wider.“
Das bewiesen die FLH-Herren dann auch am Sonntag im Rückspiel, das sie mit 27:24 gewannen. „Wir haben davor klar definiert, was wir besser machen müssen. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt, waren kompakter in der Abwehr und haben vorne geduldiger gespielt und unsere Chancen genutzt. Dazu hat Mika (Herrmann) ein phänomenales Match gemacht. Wir haben eine wirklich starke Mannschaftsleistung gezeigt.“
Auf diese Leistung gilt es nun in den beiden letzten Spielen der EM-Qualifikation am 7. Mai gegen Tschechien und vier Tage danach gegen Vizeweltmeister Kroatien aufzubauen. „Das sind natürlich noch einmal ganz andere Kaliber“, sagt Rastoder, der bis dahin in Österreich mit den BT Füchsen an der Mission Titelgewinn arbeitet.
Titel gewinnen
„Bereits am Samstag steht für uns ein wichtiges Spiel im Pokalviertelfinale gegen Linz an. Wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen und um den Pokal kämpfen“, so der Sportsoldat. „Ich denke, wir können dieses Jahr auch um den Meistertitel in der Liga mitspielen.“ Derzeit belegt seine Mannschaft den dritten Tabellenplatz und hat ihr Ticket für die Play-offs drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde schon sicher. „Die Play-offs werden in einem Modus mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgetragen. Letztes Jahr war es unser Ziel, überhaupt in diese Play-offs zu kommen. Das haben wir geschafft, sind dann aber im Viertelfinale ausgeschieden. Unsere Ziele haben sich seitdem weiterentwickelt, diesmal wollen wir ganz klar einen Titel gewinnen. Am liebsten sogar zwei.“
Doch nicht nur die Ambitionen der Mannschaft haben sich weiterentwickelt, Rastoder hat seit seinem Wechsel nach Österreich auch auf persönlicher Ebene Fortschritte gemacht. „Der Wechsel hat mir gutgetan“, sagt er. „Saarlouis war davor für mich schon ein guter Schritt, in der dritten deutschen Liga konnte ich viel Erfahrung sammeln. Die Intensität war höher als in Luxemburg. In Österreich ist es von der Qualität her jetzt noch einmal besser. Man hat viele gute Spieler.“
Es brauchte allerdings auch Zeit, um sich an das Niveau anzupassen. „Persönlich hatte ich in meiner ersten Saison ein paar Schwierigkeiten, mich daran zu gewöhnen. Ich habe dann aber den Faden gefunden“, erzählt Rastoder. „Seit dieser Saison spiele ich in der Verteidigung eigentlich immer durch und auch im Angriff bekomme ich meine Spielzeit. Natürlich geht es immer besser, aber im Moment bin ich zufrieden. Spielerisch hat der Wechsel nach Österreich mich auf jeden Fall weitergebracht.“
Rastoders Vertrag bei den BT Füchsen läuft im Sommer aus, wie es danach weitergeht, hat er noch nicht entschieden. „Der Verein will, dass ich bleibe. Es gibt aber noch zwei weitere interessante Angebote“, sagt er. „Ich muss mit meinem Manager entscheiden, was das Beste für meine Zukunft ist. Mein Ziel ist es, irgendwann auf einem noch höheren Niveau zu spielen.“
De Maart

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