Freitag24. Oktober 2025

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LuxemburgAbschied, Rückblick und Sportkonzept: Das waren die Kernaussagen beim COSL-Kongress 

Luxemburg / Abschied, Rückblick und Sportkonzept: Das waren die Kernaussagen beim COSL-Kongress 
André Hoffmann (am Mikrofon) richtete ein paar rührende Worte an seine Ehefrau Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Der Kongress des COSL war zwar wohl der Beginn einer neuen Ära – doch gleichzeitig auch ein Versprechen im Sinne der Kontinuität: Das Olympische Komitee wird weiterhin für eine Verbesserung des Stellenwerts des Sports kämpfen. Der neue Mann an der Spitze, Michel Knepper, hat Sportminister Georges Mischo gleich ein paar Bemerkungen für den Notizblock mit auf den Weg gegeben.

Die abschließende Rede von André Hoffmann

„Ich stehe am Ende einer langen Reise, die mir aber jetzt eher kurz vorkommt“, blickte André Hoffmann auf die Präsidentschaft zurück. Im Herbst 2003 wurde er ins administrative Büro des COSL kooptiert und 2012 zum Präsidenten des Dachverbandes gewählt. „Ein Präsident macht nichts alleine, er braucht ein starkes Team, das am gleichen Strang zieht“, sagte er. Für seine Rede gab es einen großen Applaus. Nach den Wahlen wurde er vom Plenum zum COSL-Ehrenpräsidenten ernannt.

Das Programm von Michel Knepper

Nach 40 Jahren im Sport sei seine olympische Flamme noch nicht erloschen: Mit diesen Worten richtete sich Michel Knepper (zu diesem Zeitpunkt noch Vizepräsident) an das Plenum. „Die bestehenden Baustellen wollen wir abschließen“, erklärte er. Man kann es also als ein Programm der Kontinuität bezeichnen, das später mit großer Zustimmung angenommen wurde. Von den 143 möglichen Stimmen erhielt die Knepper-Liste später 140. Heißt, dass nur einer der 56 Verbände sich gegen ihn ausgesprochen hatte. Er nahm sich die Zeit, die Hauptmerkmale der aufgearbeiteten Version des Sportkonzepts – ein fast 200 Seiten langes Dokument – zu präsentieren. „Oft wird das COSL zu Unrecht nur mit dem Elitesport in Verbindung gebracht. Wir wollen die Gesellschaft und die Regierung sensibilisieren, um noch mehr in den Sport zu investieren.“

Das neue Team

Der neue COSL-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Michel Knepper (COSL-Präsident), Lynn Spielmann (Präsidentin des administrativen Büros), Paul Marcy (Präsident des Finanzbüros), Alex Goergen (Präsident des Promotionsbüros), Serge Schaul (Präsident des technischen Büros), Jill Altmann, Lynn Frank, Carlo Goeres, Anne Kremer, Prof. Dr. Romain Seil und Christine Majerus als Präsidentin der Athletenkommission

Aus dem Nichts

Nachdem es nicht mehr so aussah, als würde es in diesem Dossier eine Wendung geben, kündigte Bildungsminister Claude Meisch (DP) vor wenigen Wochen die Einführung einer zusätzlichen Sportstunde in den 6e– und 5e-Klassen sowie mehr bewegungsorientierte Angebote in den Foyers und Maisons relais an. „Die zusätzliche Sportstunde hat uns überrascht“, erklärte Michel Knepper – „aber gleichzeitig handelt es sich um eine riesige Gelegenheit. Wir unterstützen die Lasep bedingungslos, damit für 25/26 ein tolles Programm angeboten werden kann.“ 

Die Highlights 2024

Es war ein hochemotionales und besonderes Jahr 2024, auf das beim Kongress zurückgeblickt werden konnte. Die Olympischen Spiele in Paris waren aus Sicht des COSL und des Sportministers Georges Mischo logischerweise das Nonplusultra – wären da nicht die Momente des Pechs auf dem Fahrrad gewesen. Die olympische Flamme in Schengen, die Maison du Luxembourg im Stade Bouin und die Bronzemedaille von Tom Habscheid in Paris waren weitere Höhepunkte, die erwähnt wurden.

Forderungen, Erwartungen und die Antwort des Ministers 

Michel Knepper hatte seine Redezeit genutzt, um Sportminister Georges Mischo ein paar konstruktive Forderungen mit auf den Weg zu geben: Vereinfachte Prozeduren bei den Formularen des „Subside qualité+“ sowie ein angepasster Berechnungsschlüssel bei der Ausrechnung – damit die Summen für Einzelsportarten gerechter gegenüber Mannschaftssporten ausgezahlt werden – seien notwendig. Er untermauerte, dass ein Drittel der Bevölkerung einer sportlichen Aktivität nachgeht, sei es im Verein, im Verband oder auf eigene Faust: „Der Stellenwert des Sports ist gegenüber diesen Zahlen einfach nicht groß genug.“ Was die Sporteinrichtungen angeht, hofft das COSL auf ökologisch verantwortliche Neubauten, bei denen die Funktionalität und deren Nutzen im Vordergrund stehen: „Wir brauchen keine Sport-Paläste.“ Er fügte hinzu: „Als COSL wollen wir konsultiert und nicht nur informiert werden. Die Egos sollten wir alle hinten anstellen.“

Mischo nutzte die Gelegenheit, um während der Auszählung der Stimmzetteln gleich auf ein paar der Forderungen zu antworten. Man sei offen dafür, die Kriterien des „Qualité+“ anzupassen, um den Unterschieden zwischen Kollektivsportarten und Einzeldisziplinen gerecht zu werden. Zudem versprach Mischo, sich weiterhin für finanzielle Kapazitäten einzusetzen. „Irgendwann einmal dieses eine Prozent des Staatsbudgets zu erreichen, ist eine Idee. Investitionen in den Sport sind nachhaltig und zukunftsorientiert.“

Neues Haus für die Verbände

Die Katze ist aus dem Sack: Die „Maison des sports“ wird umziehen und die Verwaltungen der Verbände damit ein neues Zuhause bekommen. „Das Haus in Strassen entspricht einfach nicht mehr den Kapazitäten, die wir brauchen. Der Staat wird deshalb ein Gebäude von einer Fläche von 5.000 Quadratmetern auf der Cloche d’Or mieten. Der Bau wird in Kürze beginnen. Es ist eine zukunftsorientierte Entscheidung im Sinne des Luxemburger Sports“, kündigte Sportminister Georges Mischo an. 2027 soll der große Umzug stattfinden.