Aus Barcelona berichtet „T“-Redakteur Claude Clemens
Dies sozusagen im „zweiten Anlauf“, denn in einer ersten Auslosung figurierte noch Titelverteidiger Bram Som aus den Niederlanden, der dann aber sehr kurzfristig absagte, da er mit 39,6 Grad Fieber in einem Hotel in Barcelona im Bett liegt. Also wurde neu gelost.
Auch im ersten Wurf hätte Bestgen gegen Lewandowski antreten müssen, ansonsten wäre die Auslosung für den Luxemburger mit der langsamsten Meldezeit aber wohl etwas günstiger gewesen, da u.a. auch ein Däne mit der zweitlangsamsten Meldezeit in seinem Lauf gewesen wäre. Aber hätte, wenn und aber …
Die Vorgaben für den 22-Jährigen sind jedenfalls klar: „Primäres Ziel ist, nach dem Rennen sagen zu können, dass ich alles gegeben habe“, so Christophe Bestgen. Und weiter: „Ich träume gar nicht erst vom Halbfinale. Ich will meine Bestzeit verbessern wenn es geht, ‚dann hunn ech mäi Match gemaach‘. Ich werde alles geben und mein Rennen laufen wie ein Finale.“
Sollte er auch, denn taktiert wird mit Sicherheit, und dann weiß man nie, was passieren kann. Auch die, die es können, werden mit Sicherheit nicht auf eine 1.46er Zeit laufen. Besonders nicht im ersten Vorlauf. Das sollte Bestgens Ziel „Bestzeit“ auf jeden Fall entgegen kommen.
Gut vorbereitet ist der Luxemburger. Zwar musste er wegen einer Mittelohrentzündung die Luxemburger Meisterschaften vor etwas mehr als zwei Wochen sausen lassen, „aber vielleicht kommt mir das sogar entgegen, dass es im Training eine Woche ruhiger zuging. Ansonsten konnte ich meine Vorbereitung wie geplant durchziehen und ich denke, ich werde topfit sein.“ Da Bestgen mit der Norm geliebäugelt hatte (siehe „T“ von gestern), hatte er seine Vorbereitung eh auf Barcelona ausgerichtet, auch wenn er erst recht spät erfuhr, dass er nun per Wildcard an den Start gehen könne.
Zwei Favoriten
Nach dem Meldeschluss gestern waren nur noch 33 – später aus den bekannten Gründen 32 – von ursprünglich 39 vorangemeldeten Läufern übrig. Deshalb wird es nur vier Vorläufe geben, aus denen jeweils die drei Ersten sowie vier weitere Zeitschnellste in die zwei Halbfinals einziehen. Es wird also nur 16 Halbfinalisten geben, anstatt wie ursprünglich geplant 24 (in drei Läufen).
Favoriten sind nun gemäß Meldezeiten der Brite Michael Rimmer (1.44.49/2. der Europa-Rangliste) und der Pole Lewandowski (1.44.30/1.).
Aber eigentlich ist diese Distanz nun ohne Bram Som sehr, sehr offen. Wegen der Absage des Titelverteidigers ist Rimmer nun der letzte verbleibende Finalist von 2006 (damals 8.) im Starterfeld.
De Maart
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