Der Dreier von Jarvis Williams beim Stand von 81:81 sollte das Spiel entscheiden. Denn im Gegenzug konnte Walferdingen seinen Ballbesitz nicht nutzen. Der Distanzwurf von Birenbaum verfehlte sein Ziel. Dabei hatte es in der 33. noch so ausgesehen, als würde die Résidence als Gewinner vom Parkett gehen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hausherren mit 76:68 in Führung. Doch die Gäste reagierten mit einem 11:0-Lauf (76:79). Vujakovic antwortete zwar mit einem Dreier zum Ausgleich (79:79), doch Steinsel behielt knapp die Oberhand.
„Nachdem wir mit acht Punkten in Führung gelegen hatten, erlaubten wir uns zwei unsportliche Fouls und ermöglichten den Steinselern so einfache Körbe. Beim letzten Ballbesitz hatten wir die Möglichkeit, auszugleichen, was nicht gelang. Dieses Mal hatte Steinsel einfach etwas mehr Glück als wir“, so der Walferdinger Trainer Dragan Stipanovic, der trotz der Niederlage nicht ganz unzufrieden mit dem Spiel war: „Meine Spieler kämpften. Ich kann ihnen nicht viel vorwerfen. Die Leistung war gut. Vielleicht müssen sie noch konzentrierter agieren. Man darf jedoch nicht vergessen, dass wir zuletzt viele Spiele in kurzer Zeit bestritten haben, und dass Steinsel einfach ein sehr starkes Team ist. Wir haben eine relativ kleine Rotation, was auch dazu führen kann, dass die Spieler etwas müde sind. Es gilt, dieses Spiel hinter uns zu lassen und uns gleich auf das nächste Spiel am Mittwoch zu konzentrieren.“
Geduld gefragt
Unter dem Impuls von Ayers und McCauley gelang es den Walferdingern immer wieder, ein kleines Polster herauszuspielen, doch Steinsel hielt dagegen, sodass sich ein abwechslungsreiches Spiel entwickelte. Für den Steinseler Coach Daniel Brandão stand bereits von Beginn des Spiels an fest, dass Geduld gefragt ist: „Ein Spiel dauert 40 Minuten. Vor dem Spiel habe ich meinem Team gesagt, dass wir geduldig sein müssen, und dass wir die Begegnung nicht im ersten Viertel gewinnen oder verlieren werden. Basketball ist ein Spiel der Läufe. Im letzten Viertel standen wir gut in der Verteidigung und in der zweiten Hälfte agierten wir als Team. Ich denke, Walferdingen war zum Schluss auch etwas müder als wir.“
Durch diesen Sieg steht vor dem nächsten Spieltag am Mittwoch fest, dass Steinsel, das zwei Punkte Vorsprung auf Etzella Ettelbrück und jetzt drei Zähler auf die Résidence besitzt, als Tabellenführer in die kurze Winterpause gehen wird. Nach 13 Spieltagen hat man eine Bilanz von elf Siegen bei nur zwei Niederlagen aufzuweisen. Dennoch lief noch nicht alles nach Plan, weshalb für den Steinseler Coach noch Luft nach oben bleibt: „Wir müssen noch mehr als Team zusammenwachsen und konstanter werden. In unserem Spiel gibt es zwar Höhen, doch auch immer wieder Tiefen. Es gilt, von Woche zu Woche besser zu werden. Siege sind sicherlich wichtig für das Selbstvertrauen, doch ein Sieg heißt nicht, dass alles super ist, wobei eine Niederlage genauso wenig bedeutet, dass alles schlecht ist.“ (B.G.)
Statistik
„T“-Bestnote: Jarvis Williams (Amicale Steinsel)
Viertel: 19:18, 23:20, 27:29, 12:17
Walferdingen: Ayers 24, McCauley 22, Vujakovic 13, Birenbaum 12, Howard 6, François 4
Steinsel: Aiken 24, Williams 21, Melcher 15, Laurent 13, Theisen 5, Morton 3, Medeot 3, Demuth 0
Schiedsrichter: Hansen/Greisch/Hermann
Zuschauer: 184 zahlende
Arantia weiter im Aufwind
Es ist allgemein bekannt, dass die Börsenweisheit „the trend is your friend“ auch im Sport gilt. Dementsprechend nutzte Fels am Samstag auch dank einer starken Kollektivleistung den eigenen Lauf von zuvor drei Siegen und die Serie von sechs Niederlagen von Mamer, um beide Trends fortzusetzen. Bei Mamer entpuppte sich Neuzugang Holland noch nicht als Heilsbringer.
Nach der Verletzung von Bivins und der Trennung vom Australier Larkins gab Holland, der zu Saisonbeginn noch im Sparta-Trikot auf Punktejagd ging, sein Debüt für Aufsteiger Mamer. Allerdings blieb der US-Amerikaner besonders in der ersten Halbzeit mit lediglich zwei Punkten sowie mehreren unglücklichen Aktionen blass und konnte nicht ansatzweise seinen Landsmann Bivins ersetzen, der sich nach seiner Fingeroperation das Unheil von der Bank aus ansehen musste. Nach einem schlechten Start (4:16, 7′) profitierte Mamer von der anschließenden Sorglosigkeit der Gäste, um die Partie auszugleichen (18:18, 11′), bevor der Arantia-Express wieder rasant an Fahrt gewann und die Gäste, angeführt vom zuverlässigen US-Profi Ogden, die Führung zur Pause auf 19 Zähler ausbauten.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Hausherren zwar besser ins Spiel, jedoch ließ Fels nichts mehr anbrennen, um den vierten Sieg in Folge zu feiern. Laut dem Mamer Center Finn Reisdorffer ist das Momentum nicht aufseiten des Aufsteigers: „Wir werden wieder aus diesem Tief herauskommen und uns wieder auf unsere kämpferische Spielweise vom Anfang der Saison besinnen, aber derzeit haben wir Pech durch Verletzungen. Zudem konnte Billy (McDaniel) die ganze Woche nicht trainieren.“ Selbst gelang dem 20-Jährigen mit zehn Punkten und 13 Rebounds das erste Double-Double in der Nationale 1. Da Ferreira das Team kürzlich verlassen hat, profitiert der Neuzugang vom Racing, der zuvor die Sparta-Jugend durchlief, von deutlich mehr Spielzeit und auch der Rückendeckung von Trainer Smith: „Dadurch hat sich mein Selbstvertrauen weiterentwickelt. Ich spiele nun mit weniger Druck und brauche keine Angst mehr zu haben, nach einem Fehler direkt wieder auf die Bank zurückbeordert zu werden.“
Arantia-Coach Chris Wulff zeigte sich erleichtert, die Pflichtaufgabe erfüllt zu haben: „Gegen eine Mannschaft mit vielen Verletzungssorgen war es wichtig, zu gewinnen. Die Jungs haben es toll umgesetzt und mit der nötigen Intensität den Sack frühzeitig zugemacht.“ Auch wenn Ogden etwas herausragte, so ist es das starke Kollektiv, das dem Coach derzeit viel Freude bereitet. Mit diesem Rückenwind möchte Wulff das Jahr gut abschließen: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, um uns von Spiel zu Spiel zu steigern. Am Mittwoch haben wir ein schweres Heimspiel gegen Esch und müssen versuchen, noch mal eine solche Leistung zu bringen, um vielleicht zu überraschen.“ Dafür gilt es aber, den Trend weiter auf seiner Seite zu haben. (O.J.)
Statistik
„T“-Bestnote: Ryan Ogden (Arantia Fels)
Viertel: 14:18, 8:23, 30:31, 17:29
Mamer: Lukic 16, McDaniel 16, Holland 13, Reisdorffer 10, Pinto Sousa 6, Hoffmann 4, David Rocha 2, Nikolakopoulos 2, Redzepagic 0, Meyers 0
Fels: Ogden 40, Heuschling 12, Stith 12, Freimann 11, M. Wilson 6, D. Wilson 4, Maindron 4, Genoud 4, Senchenko 3, De Sousa Silva 3, Rocha Pires 2, Dieterlein 0
Schiedsrichter: L. Weiwers/Monkunas/Bleser
Der zweite Anzug sitzt doch
Ersatzgeschwächte Escher gewannen gegen die Kordall Steelers und stoppten eine ungewohnte Serie von drei Niederlagen. Ohne Hicks und Rodenbourg führte Clancy Rugg den Basket Esch aus der Mini-Krise. Der Aufsteiger witterte seine Chance, war aber schlussendlich machtlos.
Die Kordall Steelers machten sich vor Spielbeginn berechtigte Hoffnungen, dem amtierenden Meister ein Bein stellen zu können. Das Fehlen von Hicks und Rodenbourg bedeutete, dass Esch erneut arg geschwächt in eine Partie ging. „Wir sind momentan in einer schwierigen Situation. Letzte Woche waren es Jordan (Hicks) und Jeff (Monteiro), diese Woche sind es Jordan und Alex (Rodenbourg), die Verletzungsmisere hält an. Jetzt müssen sich die Spieler aus der zweiten Garde zeigen“, sagte der etwas frustrierte Esch-Coach Franck Meriguet.
Zu Beginn war es jedoch der Routinier Clancy Rugg, der die Verantwortung übernahm. Zwölf der 20 erzielten Punkte im ersten Viertel gingen auf das Konto des gebürtigen Amerikaners und gaben den Ausschlag für eine knappe Führung (20:19, 10’). Erst als die angesprochene zweite Garde ihren Teil beitrug, konnte sich der Favorit deutlich absetzen. Monteiro, Cornu und Lobe Lobas spielten in Viertel zwei und drei beherzt auf und schraubten die Führung auf satte 21 Punkte (75:54, 30’) hoch.
Im Schlussviertel zeigte dann der Gast Charakter und kam durch US-Profi Paul und Neuzugang Sleva noch einmal kurz heran (79:66, 36’), aber Meriguets Ziel („es zählte nur der Sieg, egal wie“) war nie in Gefahr. „Dieser Erfolg war immens wichtig, denn neben Rodenbourg und eventuell Hicks wird auch Thomas Grün im letzten Spiel vor der Weihnachtspause gegen Fels fehlen. Da ist es schwierig genug, unter normalen Umständen zu gewinnen. Es ist nicht leicht zu sagen, wie viel besser wir ohne die Ausfälle dastehen würden, aber ich denke, in Bestbesetzung hätten wir wahrscheinlich zwei Siege mehr auf dem Konto. Wir werden die Pause nutzen, um zu regenerieren.“
Bei Aufsteiger Kordall hinkt man dem Saisonplan auch ein wenig hinterher. „Eigentlich wollten wir zu diesem Zeitpunkt fünf Siege aufweisen. Die unglückliche Niederlage gegen die Pikes ist der Unterschied“, so Steelers-Coach Tara Booker. Spezifisch bemängelte sie die Schwächen des Teams, die schon häufiger aufgetreten sind. „Auch heute hatten wir zu viele unnötige Turnovers. Das müssen wir vermeiden und gleichzeitig unsere Drei-Punkte-Effizienz verbessern. Beides hat wohl überwiegend mit unserer fehlenden Erstliga-Erfahrung zu tun.“ (sf)
Statistik
,,T“-Bestnote: Clancy Rugg (Basket Esch)
Viertel: 20:19, 26:15, 29:20, 11:17
Esch: Rugg 29, Monteiro 15, Grün 12, Biever 10, Cornu 7, Lobe Lobas 7, Sunnen 3, Thill 3
Kordall: Sleva 16, Zabetakis 15, Muric 13, Schmit 12, Paul 9, Mersch 4, Brito 2, Muepu 0, Tami 0
Schiedsrichter: Ntassis/Pesche/Colella
Zuschauer: 200 zahlende
Weitere Statistiken
Statistik
Musel Pikes – Bartringen 85:90 (39:48)
Viertel: 21:28, 18:20, 21:21, 25:21
Musel Pikes: J. Green 29, Bibbs 21, Welter 12, Q. Bouttet 12, Kerschen 7, J. Bouttet 3, Martin 1, Sanna 0
Bartringen: M. Green 37, Thomas 25, Logelin 19, Germeaux 9, Stein 0, Roilgen 0, Obel 0
Schiedsrichter: Vanglovskij/Glod/Kerschen
Statistik
Düdelingen – Hostert 104:66 (56:32)
Viertel: 22:13, 34:19, 31:24, 17:10
Düdelingen: King 38, McFolley 22, Giannopoulos 14, Jack 9, Kalmes 7, Ceman 6, Agbodenou 3, Grun 3, Parrasch 2, Griffiths 0, Schroeder 0
Hostert: Calloo 30, Walley 23, Henkel 6, Hittelet 2, Scheltien 2, Pividor 2, Bauer 1, Arbaut 0, Jander 0, Demuth 0
Schiedsrichter: Muho/Decker/Kaminskas
Statistik
Contern – Ettelbrück 77:84 (39:47)
Viertel: 23:17, 16:30, 24:17, 14:20
Contern: Pwono 33, Milton 15, Fonseca 6, Arendt 6, Moes 5, Sturdivant 5, Mertzig 4, Weis 3, Summer 0
Ettelbrück: Johnson 27, P. Gutenkauf 22, Taylor 19, Wolff 10, F. Gutenkauf 6, Schneider 0, Polfer 0
Schiedsrichter: Lampe/Michels/Meisch
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