In jedem Verein gibt es einen Vorstand, der plant, entscheidet und Verantwortung trägt. Der leere orange Stuhl zeigt, wie wichtig neue engagierte Stimmen in Vereinen sind.
In vielen luxemburgischen Vereinen richtet sich der Blick meist auf das, was direkt sichtbar ist. Auftritte, Trainingsstunden, Wettbewerbe und Begegnungen prägen das öffentliche Bild. Was man jedoch selten wahrnimmt, ist die stille Verantwortung dahinter. Entscheidungen, Strukturen und langfristige Planung entstehen im Komitee. Diese Ebene rückt die neue Kampagne der Agence du Bénévolat in den Mittelpunkt, symbolisiert durch einen einfachen Gegenstand. Einen leeren, orangefarbenen Stuhl.
Dieser Stuhl steht für eine Aufgabe, die viele Vereine dringend besetzen möchten. Es ist eine Position, die den Ablauf eines Vereins prägt und ihm Richtung gibt. Die Kampagne zeigt anhand von fünf engagierten Menschen, wie unterschiedlich der Weg ins Komitee sein kann und wie entscheidend ihre Arbeit für das Vereinsleben ist.
Charles, Präsident der Fanfare Strassen, beschreibt das Komitee als Herzstück eines Musikvereins. Bevor ein Konzert gelingt, braucht es Überlegungen zur Organisation, zu Projekten und zur Zukunft des Ensembles. Das Komitee bildet dafür den Rahmen und ermöglicht eine stabile Weiterentwicklung.
Esra, Generalkassiererin des Feuerwehrverbands, hebt die Bedeutung von Struktur und Verlässlichkeit hervor. Ohne klare Zuständigkeiten und regelmäßige Abstimmungen wäre die Arbeit der Rettungsdienste kaum denkbar. Für sie zeigt das Komitee, dass auch junge Stimmen Verantwortung übernehmen können und sollen.
Julie, Vizepräsidentin des Turnvereins Le Réveil Bettembourg, kennt das Ausmaß dieser Entscheidungen im Alltag. Trainingspläne, Material, Wettkämpfe. Alles hat seinen Ursprung im Komitee, auch wenn es später auf der Matte oder im Sportzentrum sichtbar wird. Sie sieht ihre Rolle als direkte Unterstützung für Kinder, Trainerinnen und Trainer.
Paul ist Sekretär der Ligue CTF Gaart an Heem und Präsident der Sektion Beggen. In seinem Bereich geht es um Natur, Gartenkultur und Nachbarschaft. Das Komitee sorgt dafür, dass Wissen weitergegeben wird und gemeinschaftliche Werte erhalten bleiben. Es schafft Strukturen, die langfristige Kontinuität ermöglichen.
Andrée ist Präsidentin von Rahna und Vizepräsidentin von Info Handicap. Durch ihre persönliche Erfahrung zeigt sie, wie wertvoll unterschiedliche Perspektiven in einem Komitee sind. Inklusion ist für sie kein theoretisches Thema, sondern eine konkrete Aufgabe, die im Komitee beginnt und dort ihren Platz findet.
Gemeinsam verdeutlichen diese fünf Geschichten, dass ein Komitee kein exklusiver Kreis ist. Es ist eine offene Arbeitsgemeinschaft, die Vereine stabilisiert und weiterentwickelt. Der leere orange Stuhl erinnert daran, dass viele Vereine genau hier Unterstützung suchen. Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und ihre Zeit sinnvoll zu investieren.
Weitere Informationen sowie die vollständigen Porträts der Ehrenamtsbotschafter und der Vereine, die Komiteemitglieder suchen, finden Sie auf benevolat.lu. Die Kampagne wird vom Ministerium für Familie, Solidarität, Zusammenleben und Unterbringung von Flüchtlingen unterstützt.
Der orange Stuhl stellt damit eine einfache Frage. Wer nimmt den nächsten Platz ein?
De Maart
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