Bei einem neuen Massaker in dem von Terror heimgesuchten westafrikanischen Staat Niger sind mindestens 40 Menschen getötet worden. Nach Regierungsangaben vom Montag griffen Bewaffnete am Sonntag mehrere Dörfer in der Region Tahoua nahe der Grenze zum Nachbarland Mali an. Regierungssprecher Abdoulraman Zakaria sagte, Soldaten hätten sich vor Ort Kämpfe mit den Angreifern geliefert. Wer hinter dem Überfall steckt, war zunächst unklar.
Der stellvertretende Sprecher von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, Farhan Haq, sprach von mindestens 60 Toten. Guterres verurteile die „abscheulichen Angriffe“ zutiefst, sagte er. Erst am 15. März waren bei einem derartigen Überfall 66 Menschen getötet worden, am 2. Januar sogar rund 100. Die Angriffe erfolgten im Dreiländereck, das von Niger, Mali und Burkina Faso gebildet wird. Dieses Gebiet wird häufig von Dschihadisten heimgesucht.
Im Niger und anderen Ländern der Sahelregion sind etliche Terrorgruppen aktiv. Einige haben Al-Kaida oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Treue geschworen. Die Regierung hat in den wüstenhaften Weiten außerhalb der Städte wenig Kontrolle – was nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke wie Menschenschmuggler ausnutzen. Vor allem in der Grenzregion zu Mali kommt es immer wieder zu schweren Attacken.
Im Dreiländereck wurden 1.200 Soldaten aus dem Tschad stationiert. Die Länder, die in der G-5-Sahel-Gruppe zusammengeschlossen sind – Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad –, arbeiten seit 2017 im Kampf gegen dschihadistische Gruppierungen zusammen. An diesem Kampf sind auch 5.100 Soldaten der französischen Militäraktion Barkhane beteiligt, die in die Sahel-Region entsandt wurden.
Kramp-Karrenbauer und Bausch reden über Sahel
Deutschlands Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer plädierte am Montag bei einem Besuch in Luxemburg für einen „vernetzten Ansatz“ von Militär und Entwicklungshilfe in der westafrikanischen Sahelzone. In der Region gebe es zwar „in einem sehr klassischen Sinne“ eine Terrorbekämpfung durch französische Soldaten, sagte die Ministerin nach einem Treffen mit ihrem luxemburgischen Amtskollegen François Bausch.
„Aber um auf Dauer die Region voranzubringen und zu befrieden, brauchen wir einen vernetzten Ansatz“, fügte sie hinzu. Luxemburg ist in den Sahel-Staaten in seiner Kooperationspolitik aktiv. Niger, Mali, Senegal und Burkina Faso sind sogenannte Partnerländer des Großherzogtums. François Bausch äußerte demnach auch die Befürchtung, dass die Krise im Sahel nicht allein militärisch gelöst werden kann und es notwendig sei, auch auf ihre Hauptursachen wie Armut, Konflikte im Zusammenhang mit natürlichen Ressourcen oder die Staats- und Regierungsführung einzugehen.
Im Niger kommt es zudem seit der Präsidentenwahl im Niger immer wieder zu Demonstrationen. Ende Februar hatte die Wahlkommission den ehemaligen Außenminister Mohamed Bazoum mit knapp 56 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Herausforderer und Ex-Präsident Mahamane Ousmane sprach von Wahlbetrug und beansprucht den Sieg für sich. Am Sonntag bestätigte das Verfassungsgericht jedoch den Erfolg Bazoums. (dpa, AFP, Red.)
De Maart
Ach wie schön sie die Tatsache , militärische Einsätze unserer luxemburgischen Armee in der Sahel Zone als Kooperationspolitik umschreiben. In der Sahel Zone wird moderne Kolonisationspolitik betrieben, das europäische Militär, seine Drahtzieher die Politik sichern sich durch Machteinfluss die Zugriffe auf Bodenschätze , politischen Einfluss in der Region.