CoronaMallorca zieht die Notbremse: Strengere Osterferien, um den Sommer nicht zu gefährden

Corona / Mallorca zieht die Notbremse: Strengere Osterferien, um den Sommer nicht zu gefährden
Die balearischen Ferieninseln wollen mit möglichst geringen Infektionszahlen in den Sommer kommen – und schrecken zu Ostern nicht mit harten Maßnahmen zurück Foto: dpa/John-Patrick Morarescu

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Auf Mallorca muss die Gastronomie wieder die Innenräume schließen. Hotelbars machen schon nachmittags dicht. Die Tourismusbranche sorgt sich bereits um den Sommer.

Die Wetteraussichten für die Osterferien auf Mallorca sind freundlich: Viel Sonne und frühlingshafte Tagestemperaturen um die 20 Grad sind angesagt. Doch an der Coronafront ziehen nun auch auf der Urlaubsinsel wieder dunkle Wolken auf. Die Zahl der Neuinfektionen steigt auf der Lieblingsinsel der Deutschen seit einigen Tagen. Geht auch Mallorca bald wieder in den Lockdown?

Die Inselpolitiker reagierten prompt auf die bedenkliche Entwicklung: Sie verschärften die Coronaregeln in der Gastronomie, die von Freitag an die Innenbereiche der Kneipen, Cafés und Restaurants wieder schließen muss. Die gastronomischen Außenterrassen und Biergärten bleiben derzeit noch geöffnet, aber wie bisher nur bis 17 Uhr.

Auch in den Hotelbars, in denen bislang noch bis 22 Uhr am Abend gebechert werden durfte, ist künftig um fünf Uhr nachmittags Zapfenstreich. Nur die hoteleigenen Restaurants dürfen die Hausgäste bis zehn Uhr abends bewirten. Dann beginnt übrigens auch eine nächtliche Ausgangssperre.

„Die Infektionsdaten besorgen uns“, erklärte Francina Armengol, die regionale Regierungschefin der Balearischen Inseln, zu denen Mallorca, aber auch Ibiza, Menorca und Formentera gehören. „Die Fallzahlen steigen wieder. Und die britische Variante, die viel gefährlicher ist, hat bereits einen Anteil von 83 Prozent. Die Fachleute raten uns, die Coronamaßnahmen zu verschärfen. Und das machen wir nun auch.“

Kalte Dusche für Ostertouristen

Die strengeren Gastronomieregeln gelten von diesem Freitag an und sind eine kalte Dusche für die zehntausenden Touristen, die über Ostern auf der spanischen Mittelmeerinsel erwartet werden. Vor allem in Deutschland hatte der Wegfall der Quarantänepflicht für Mallorca-Rückkehrer einen Buchungsboom ausgelöst. 

Es geht uns nicht darum, die Ostersaison zu retten, sondern eine neue Coronawelle zu vermeiden

Francina Armengol, Regionale Regierungschefin der Balearischen Inseln

Balearenpräsidentin Armengol stellte zugleich klar, dass die Inseln kein Risiko eingehen werden und bei einer Verschlechterung der Lage auch schon über Ostern weitere Einschränkungen drohen könnten. „Es geht uns nicht darum, die Ostersaison zu retten, sondern eine neue Coronawelle zu vermeiden.“ Für die Ferieninseln sei vor allem wichtig, mit möglichst geringen Infektionszahlen in den Sommer zu kommen. Von Juni bis September herrscht Hochsaison und dann beginnt für die Tourismusbranche das Hauptgeschäft.

Die 7-Tage-Inzidenz auf Mallorca kletterte zuletzt auf 31 Fälle pro 100.000 Einwohner. Das ist zwar immer noch vergleichsweise wenig. Aber die ansteigende Kurve alarmiert die Virologen, die eine gefährliche Trendwende sehen. Vor einer Woche lag der Inselwert noch bei 20 Fällen. Möglicherweise, so heißt es, sei nun auch auf Mallorca jene Coronawelle angekommen, die bereits im restlichen Spanien wie in ganz Europa spürbar ist. Besorgniserregend sei die Lage derzeit in den mallorquinischen Ferienorten Sóller und Inca, wo größere Infektionsherde festgestellt worden seien.