DschihadismusMacron dringt auf europäische Militärhilfe in der Sahelzone

Dschihadismus / Macron dringt auf europäische Militärhilfe in der Sahelzone
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während der Konferenz mit den Sahel-Staaten Foto: AFP/Pool/François Mori

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Angesichts der Bedrohung durch Dschihadisten in der Sahelzone dringt Frankreich auf eine stärkere militärische Unterstützung der EU-Partner.

Präsident Emmanuel Macron sagte gestern nach einem internationalen Video-Gipfel mit den afrikanischen Sahel-Staaten, Ziel sei eine Aufstockung der europäischen Eingreiftruppe Takuba von derzeit einigen hundert auf 2.000 Soldaten. Die politische Situation in der Sahelzone ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die oftmals dschihadistisch motivierte Gewalt in Mali hat in den vergangenen Jahren auch die Nachbarländer Tschad, Mauretanien, Burkina Faso und Niger erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, mehr als zwei Millionen mussten nach UN-Angaben fliehen.

Macron umriss erstmals die Konturen einer Exit-Strategie für die französischen Kampftruppen in der Sahelzone, die derzeit 5.100 Soldaten umfassen. Damit trägt die frühere Kolonialmacht Frankreich in dem Gebiet die militärische Hauptlast im Kampf gegen islamistische Milizen.

Macron betonte, „im Augenblick“ wäre ein massiver französischer Truppenabzug „ein Fehler“. Aber ab dem Sommer wolle er mit den Partnerländern über die Militärpräsenz reden. „Unser Ziel ist es, Takuba auf 2.000 Mann aufzustocken, rund um einen französischen Pfeiler von dauerhaft 500 Mann“, betonte Macron.

An der europäischen Eingreiftruppe sind bisher einige hundert Soldaten aus Frankreich, Schweden, Tschechien und Estland beteiligt. Sie sollen nach Macrons Vorstellungen künftig an der Seite von Truppen aus der Sahel-Region gegen Aufständische kämpfen. Der Tschad als Gastgeber des Gipfels in der Hauptstadt N’Djamena hatte zuvor 1.200 zusätzliche Soldaten angekündigt.

Berlin winkt ab

Der deutsche Außenminister Maas schloss die Entsendung von mehr Bundeswehr-Soldaten dagegen vorerst aus. Er verwies gestern in Berlin auf die insgesamt bis zu 1.550 Bundeswehr-Soldaten, die im Rahmen von Missionen der EU und der UNO in Mali Dienst tun. „Wir beabsichtigen im Moment nicht, uns an anderen Missionen zusätzlich zu beteiligen“, betonte er. Die Beteiligung an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali und der UN-Mission Minusma sei bereits eine „erhebliche Kraftanstrengung“ und ein „gefährlicher Einsatz“ für die beteiligten Soldaten und Polizisten, die in Mali und im Niger regionale Kräfte schulen, betonte Maas. Zugleich erklärte er, die Sahelzone entwickle sich „zu einem Hotspot für den internationalen Terrorismus“. Es gebe aber „keinerlei Hinweise auf konkrete Gefährdungslagen, die sich daraus in Europa oder in Deutschland ergeben“.

Macron und Maas riefen die G5-Sahelstaaten auf, die staatliche Kontrolle über Gebiete wiederherzustellen, in denen Milizen operieren. Maas betonte, Polizei und Justizstrukturen müssten aufgebaut und Menschen mit Strom und Wasser versorgt werden. „Da, wo Menschen sich abgehängt fühlen, haben Terroristen, Warlords und kriminelle Banden ein leichtes Spiel“, betonte er.

Vor dem Gipfel hatte der neue US-Präsident Joe Biden nach französischen Angaben in einem Telefonat mit Macron eine Zusammenarbeit in Aussicht gestellt. An dem Sahel-Gipfel nahm auch US-Außenminister Antony Blinken teil. (AFP)

Citoyen
17. Februar 2021 - 14.07

Frankreich ist militärisch im Sahel präsent um den Diebstahl von Bodenschätzen zu beschützen welcher mit Hilfe bestochener lokaler Dikatoren stattfindet. Das Märchen vom Kampf gegen böse Terroristen soll Macron dort erzählen wo der Pfeffer wächst. Und ausserdem : die Entmündigung der muslimischen Bevölkerung in Frankreich, durch ein neues Gesetz das liebevoll "Loi contre le séparatisme" genannt wird, erinnert stark an das "Régime de Vichy". Wehret den Anfängen.