Eine neue Untersuchung des renommierten schwedischen Meinungsforschungsinstitutes Novus hat ergeben, dass den Schweden das Lächeln buchstäblich vergangen ist. Das Jahr 2020 hat den Lebensstil der Menschen weltweit nicht gerade zum Besseren verändert.
Auch nicht in Schweden. Obwohl das Land bislang auf einen Lockdown mit Maskenpflicht verzichtet hat, und die Menschen derzeit viel freier leben als im Rest Europas, wird viel von daheim digital gearbeitet, sowohl Büroangestellte, Gymnasiasten ab der 10. Klasse und Universitätsstudenten bleiben zu Hause und verrichten ihre Arbeit alleine, treffen ihre Chefs, Mitarbeiter oder Lehrer nurmehr online über Videodienste wie Zoom.
Das Gesundheitsamt hat zudem dringliche Empfehlungen ausgesprochen. Und seit Kurzem sind die Bars und Restaurants ab 20 Uhr geschlossen. Die in Skandinavien besonders kalte und vor allem dunkle Jahreszeit paart sich sichtbar bei den Bürgern mit der Angst vor Covid und der Sorge um ältere Angehörige. „Wir haben zu Weihnachten nur Geschenke in den Garten meiner Großeltern gelegt, sie aber nicht getroffen, weil wir Angst haben, sie vielleicht anzustecken“, erzählt etwa die 23-jährige Kindergärtnerin Linnea.
„Es war ein mieses 2020“
All das schlägt aufs Gemüt. Laut einer Untersuchung des renommierten Forschungsinstitutes Novus lächeln die eh schon recht steifen Schweden nun noch weniger als sonst. Rund 45 Prozent weniger als vor der Pandemie ergibt die Studie. Das bedeutet, dass fast die Hälfte der Bevölkerung weniger lächelt. Rentnern, die besonders viel Angst vor einer Ansteckung haben, ist das Lächeln sogar zu 60 Prozent vergangen.
„Freilich gab es viele Gründe, um weniger zu lächeln in diesem verdammten Jahr. Es ist klar, dass das aufs Gemüt schlägt“, kommentiert der bekannte Psychologe Per Naroskin im öffentlich rechtlichen Fernsehen SVT die Studie.
Gleichzeitig unterstreicht der Experte, dass das von der Studie gemessene reduzierte Lächeln im Volke nicht direkt mit reduziertem Lebensfrohsinn einhergehe. Schließlich gebe es unterschiedliche Arten des Lächelns. Zum Beispiel das Höflichkeitslächeln, das verlegene Lächeln, das soziale Lächeln. Viele Arten des Lächelns hätten demnach nichts mit echtem Frohsinn zu tun. Aber dennoch gebe die Studie die Richtung vor. „Es war ein mieses 2020“, so Naroskin.
De Maart
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