Montag10. November 2025

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Wieder Ärger: „Bleus“ geben Politikerin einen Korb

Wieder Ärger: „Bleus“ geben Politikerin einen Korb

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Neuer Ärger bei den "Bleus": Die von internen Querelen und schlechten Leistungen gebeutelten französischen Fußball-Nationalspieler um Franck Ribéry haben ihrer eigenen Sport-Staatssekretärin Rama Yade am Rande der WM in Südafrika einen Korb gegeben.

Den Besuch eines Townships nahe des französischen WM-Quartiers in Knsyna, der nach ursprünglicher Planung gemeinsam erfolgen sollte, absolvierten die Spieler und die junge Politikerin am Sonntag offenbar auf Wunsch der Profis getrennt. Der Hintergrund: Yade hatte vor wenigen Tagen das ihrer Ansicht nach „zu luxuriöse“ Quartier des Vize-Weltmeisters am Indischen Ozean scharf kritisiert und sich damit den Unmut der Profis zugezogen.

Eric Abidal hatte vor dem Besuch des Armenviertels eingeräumt, dass man sich nicht gut mit Yade verstehe. Der Innenverteidiger aus Barcelona ließ durchblicken, das sei der Grund, weshalb Spieler und Politikerin in Knysna entgegen der Planung getrennte Wege gehen wollten. Auf die Frage eines Journalisten, warum die französischen Spieler im Gegensatz zur dänischen Mannschaft das Township nicht mit den Politikern ihres Landes besuchen wollten, sagte Abidal: „Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie (die Dänen) sich gut (mit den Politikern) verstehen. Bei uns ist das nicht der Fall.“

„Das interessiert uns nicht“

Mit scharfen Worten schloss Abidal die Möglichkeit aus, dass sich die Wege der Politikerin und der Spieler in Knysna kreuzen könnten. „Dass sie da (im Township) ist, das interessiert uns nicht. Wir gehen nicht dahin, um sie zu sehen, sondern um zu erfahren, wie die Kinder im Armenviertel leben.“ In einer Botschaft an Frau Yade habe die Mannschaft bereits ihren Unmut kundgetan.

Bei ihrer Kritik hatte Yade vor einigen Tagen auf das Beispiel der spanischen Mannschaft verwiesen, die auf einem Uni-Campus untergebracht sei. „Ich hatte die Fußball-Instanzen mit Blick auf die Krisenzeit um Zurückhaltung gebeten“, betonte sie. Das französische Team sollte besser durch Resultate als durch protzige Hotels beeindrucken. Jean-Louis Valentin vom Fußballverband FFF entgegnete: „Den Steuerzahler kostet das gar nichts.“

Beim Besuch des Townships Dam se Bos in Knysna gaben die Spieler am Sonntag vor der täglichen Trainingseinheit zahlreiche Autogramme. Sie schenkten den Township-Bewohnern auch ein Trikot der Nationalelf. Der FFF überreichte den lokalen Behörden eine Spende in Höhe von 100 000 Euro unter anderem zur Renovierung einer Sportanlage.

(dpa)