LuxemburgWeltraum-Fonds investiert in Firma, die Crashs im All verhindern will

Luxemburg / Weltraum-Fonds investiert in Firma, die Crashs im All verhindern will
Diese NASA-Darstellung aus dem Jahr 2019 zeigt Objekte im Orbit bis zu 5.000 Kilometer um die Erde – das meiste davon sind Trümmerteile Foto: NASA ODPO

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Eine kanadische Firma mit Europasitz in Luxemburg erhält (weitere) Förderung aus Luxemburg – wobei es für den diesmal beteiligten Fonds eine Premiere ist.

Was passieren kann, wenn es im Orbit um die Erde zu einer Kollision kommt, zum Beispiel zwischen zwei Satelliten, hat der Film „Gravity“ im Jahr 2013 eindrücklich gezeigt: Darin kommt es zum „Kessler-Syndrom“, nämlich der kaskadierenden Zunahme der Zahl kleiner Objekte von Weltraummüll durch zufällige Kollisionen.

Dass diese Gefahr nicht nur Stoff für Science-Fiction-Filme ist, hat sich im Februar 2009 gezeigt: Da kollidierten in knapp 800 Kilometern Höhe die Satelliten Iridium 33 und Kosmos 2251 – und wurden dabei in mehr als 100.000 Einzelteile zerlegt, die teilweise jahrzehntelang im Orbit bleiben können. Die Internationale Raumstation (ISS) musste Trümmerteilen sicherheitshalber mehrfach ausweichen.

Eine Firma, die – unter anderem – Systeme betreibt, um drohende Kollisionen im Weltraum zu erkennen, bekommt nun Geld aus Luxemburg: Im Rahmen der Erneuerung des Konzessionsvertrags zwischen dem Staat Luxemburg und dem Satellitenbetreiber SES ist zum 1. Januar 2022 auch der Investitionsfonds „Luxembourg Space Sector Development SCSp“ (LSSD) eingerichtet worden – mit dem Zweck, insbesondere den luxemburgischen Raumfahrtsektor zu unterstützen sowie Möglichkeiten für die weitere Entwicklung zu schaffen.

Bereits Niederlassung gefördert

Wie die im Staatsministerium angesiedelte Abteilung für Medien, Konnektivität und digitale Agenda am Freitag (13.1.) mitgeteilt hat, geht der Fonds nun sein erstes konkretes Projekt an – in Form einer Beteiligung an der Finanzierung der Weltraumüberwachungsdienste von „NorthStar Earth & Space“.

Das kanadische Unternehmen mit europäischem Hauptsitz im Großherzogtum bietet eine Reihe von kommerziellen Dienstleistungen zur Überwachung aller erdnahen Umlaufbahnen aus dem Weltraum an. Schon die Niederlassung in Luxemburg wurde durch den Luxembourg Future Fund (LFF) unterstützt (das Tageblatt berichtete). 

Nach einer „Serie-C-Finanzierungsrunde“ habe NorthStar Earth & Space den LSSD-Fonds eingeladen, sich an der Finanzierung seiner SSA-Dienste („Space Situational Awareness“) zu beteiligen, heißt es in der Pressemitteilung.

„Diese Dienste, die Mitte 2023 eingeführt werden sollen, werden nicht nur der wachsenden Bedrohung durch Weltraumkollisionen begegnen, sondern auch dazu beitragen, wichtige Weltrauminfrastrukturen zu schützen und die Nachhaltigkeit von Aktivitäten im Weltraum zu unterstützen.“

plop
17. Januar 2023 - 16.26

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