Natürlich konnte man auch dorthin wandern oder radeln, und da die Verantwortlichen ihren traditionellen „Proufdag“ stets familiär gestalten, waren auch zahlreiche Familien auf dem weitläufigen Gelände der Kellerei anzutreffen, wo die Kleinen an allerlei Spielstationen bespaßt wurden, während die Erwachsenen mehr als gespannt auf die Erzeugnisse des Jahrgangs 2023 waren.
Die „Domaines Vinsmoselle“ hat sich seit geraumer Zeit neuen Werten verschrieben und erhielt im vergangenen Jahr als erster luxemburgischer Weinproduzent die begehrte „Fair’n Green“-Zertifizierung. Verantwortung für Natur, Klima und Mensch stehen auf der Agenda, die Unterstützung der 170 Winzerfamilien, welche die Genossenschaft mit ihrem Lesegut beliefern, die Förderung fairer Handelspraktiken und nicht zuletzt die konstanten Investitionen in erneuerbare Energien und umweltfreundliche Weinbaupraktiken.
Riesling, Chardonnay und Auxerrois
Groß war das Interesse am Jahrgang 2023. Schon am Vormittag bildeten sich Schlangen am Einlass und die Probierstände und Lounges waren stark frequentiert. Schmuck war das neue „Crémant-Chalet“, hier kamen alle Liebhaber der prickelnden Perlen in den Genuss, gleich 18 verschiedene Crémants zu verkosten. An den Weintheken standen alle Rebsorten der 23er-Ernte zum Degustieren bereit, dazu einige reifere Jahrgänge der Produktionsreihen „Coteaux de Schengen“, „Château Edmond de la Fontaine“ und natürlich die vielfach prämierten Weine der „Charta Schengen“.
Was sind denn so die Highlights aus 2023, möchten wir gerne erfahren. Josy Gloden, Präsident der Genossenschaft, gibt gerne Auskunft. „Die Gewinner des Jahrgangs sind eindeutig der Riesling, Chardonnay und Auxerrois, welche hervorragende Qualitäten hervorgebracht haben. Aber auch aus dem Lesegut der Burgundersorten, für die es ein schwieriges Jahr war, haben unsere Kellermeister mit Akribie das Beste herausgeholt“, lässt er uns wissen.
Dem geneigten Leser blieb sicherlich nicht verborgen, dass die Winzerschaft an der Luxemburger Mosel unlängst von äußerst unangenehmen Frostnächten heimgesucht wurde. Wir treffen Guy Krier, Präsident der Privatwinzervereinigung, und erfahren bei einem Gespräch, dass die Ernteverluste ganz unterschiedlich ausgefallen seien. Während der Frost im Raum Grevenmacher stellenweise für hundertprozentige Schäden und Ernteverluste gesorgt hat, kamen die Winzer im Raum Schengen, Remerschen etwas glimpflicher davon. Im Durchschnitt wird jedoch mit Einbußen von bis zu 30 Prozent zu rechnen sein.
Eine besondere Begegnung am Feiertag hatten die „Nidderfeelener Jongen“, die seit Jahren hier nach Remerschen zum „Proufdag“ pilgern. Am Weinberg hinter den Produktionshallen gab es ein prestigeträchtiges Erinnerungsfoto mit Rieslingkönigin Sara Rinnen und ihren charmanten Prinzessinnen. Dazu gesellten sich Innenminister Léon Gloden, Weinbauministerin Martine Hansen, der Europaabgeordnete Charles Goerens sowie der langjährige Parlamentspräsident Fernand Etgen.
Wer seinen Weinkeller mit dem aktuellen Jahrgang bestücken möchte, kann dies ab sofort tun, die meisten Weine von 2023 sind bereits abgefüllt und stehen zum Verkauf bereit. Zum Wohl auf die Mosel!
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