Dienstag11. November 2025

Demaart De Maart

„Politik aus einem Guss“ weiterführen

„Politik aus einem Guss“ weiterführen

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Seit mehr als 60 Jahren regiert die LSAP in Düdelingen. Und ein Ende dieser Herrschaft scheint auch diesmal nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil. Vieles deutet darauf hin, dass die LSAP mit Bürgermeister Alex Bodry (52) an der Spitze auch in den nächsten sechs Jahren mit einer absoluten Mehrheit im Gemeinderat die Geschicke der ehemaligen...

Die Zufriedenheit der Düdelinger Bürger führt Bürgermeister Alex Bodry auf die gute Arbeit seiner Partei in den vergangenen Jahren zurück. Die LSAP habe es geschafft, die Lebensqualität in der Gemeinde hoch zu halten: „Düdelingen ist eine lebendige, farbige und offene Stadt, das zieht die Menschen an. Insbesondere die jungen Leute scheinen hier sehr zufrieden zu sein“, sagt Bodry. Jedoch seien noch einige Veränderungen nötig, damit dies auch so bleibe. Und daran arbeite die LSAP. So will der Schöffenrat weiter in die Kinderbetreuung investieren und den Bau von Studentenwohnungen fördern.

Logo" class="infobox_img" />Bürgermeister Alex Bodry (LSAP)

Die große Herausforderung für die Zukunft sei ein vernünftiges Wachstum, das aber nicht mit einem Verlust der Lebensqualität bezahlt werden dürfe, betont der Bürgermeister. Urbanisierung müsse mit Landesplanung einhergehen, ein wichtiger Aspekt sei die „mobilité douce“: Der Citybus und vier Bahnhaltestellen würden es den Bewohnern bereits jetzt erlauben, sich innerhalb der Stadt mit öffentlichen Transportmitteln bequem fortzubewegen. Zurzeit sei man in Gesprächen mit der CFL, um den Zug durch eine Trambahn zu ersetzen. Damit wäre dann auch das leidige Problem geschlossener Bahnschranken gelöst.

Weiter sei der Flächennutzungsplan (PAG), was die Wohngebiete betreffe, relativ großzügig ausgelegt. Mittel- bis langfristig seien drei Großprojekte in Planung. In „Lenkeschléi“ soll ein neues Viertel mit 200 Wohnungen, einer kleinen Schule und Geschäften entstehen. Im Rahmen des Projekts „Zentrumsplaz“ soll der Parkplatz vor der Post unter die Erdoberfläche verlegt werden. Darüber soll ein Gebäude mit 3.500 Quadratmetern Geschäftsfläche sowie 90 Wohnungen errichtet werden. Und nicht zuletzt soll, in Zusammenarbeit mit dem Staat, auf dem ehemaligen, 40 Hektar großen Arbed-Gelände ein neues Öko-Viertel mit Wohnungen und Räumen für Betriebe angelegt werden. Es könnten neue Arbeitsplätze entstehen. Und er hoffe, dass dort auch die nationalen Filmstudios hinkommen werden, so Bodry.

Kulturschmiede des Südens

Weitere Arbeitsplätze werden in den bereits im Bau befindlichen Staatslaboratorien entstehen. Bis Ende 2012 soll diese Baustelle abgeschlossen sein. Rund um die „Labos“ könnten sich dann weitere Betriebe aus dem Technologie- und Dienstleistungsbereich ansiedeln. Und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Düdelingen soll natürlich auch das nationale Logistikzentrum, das auf dem ehemaligen WSA-Gelände geschaffen wird, einen großen Teil beitragen. Bis zu 1.000 Arbeitsplätze könnten dort entstehen. Ferner soll sich ein Industriebetrieb in den ehemaligen Hallen der Firma Husky niederlassen. „Die solide wirtschaftliche Entwicklung ist eine Garantie dafür, dass Düdelingen nicht zu einer Schlafgemeinde wird“, erklärt Bodry.

Doch außer einem Wirtschaftsstandort sei Düdelingen vor allem eine Kulturstadt, wie der Bürgermeister betont. Der Fokus liege auf den Bereichen Fotografie, Film und Medien. Das Kulturzentrum „Al Schmelz“ mit dem „Centre national de l’audiovisuel“ (CNA) oder die Steichen-Ausstellung im alten Wasserturm sollen der Stadt eine Identität verleihen. Es sei wichtig, die Kreativität schon bei Schulkindern zu fördern, sagt Bodry. Zehn Prozent ihres Budgets investiere die Stadt in die Kultur.

Ihre Alleinherrschaft in Düdelingen wollen die Sozialisten natürlich verteidigen, wie Alex Bodry erklärt: „Die absolute Mehrheit hat den Vorteil, dass die politischen Verhältnisse klar sind und keine Streitereien zwischen den Koalitionspartnern entstehen. Rivalität zwischen Personen hat es in den vergangenen Jahren bei uns nicht gegeben. Das hat uns erlaubt, Politik aus einem Guss zu machen und die Entwicklung der Stadt voranzutreiben.“ 60 Millionen Euro habe der Schöffenrat in den vergangenen sechs Jahren investiert, und trotz Krise sei die Pro-Kopf-Verschuldung mit 650 Euro auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie vor den letzten Wahlen.