Häufige Nebenwirkungen „Nein, das ist nicht gut“: Teile Schwedens stoppen AstraZeneca-Impfungen

Häufige Nebenwirkungen  / „Nein, das ist nicht gut“: Teile Schwedens stoppen AstraZeneca-Impfungen
Fieber, Schüttelfrost, Körperschmerzen – wegen zu häufiger Nebenwirkungen setzen Teile Schwedens die Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca vorübergehend aus Foto: dpa/Alain Jocard

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Gleich 100 von 400 Krankenhausangestellte im schwedischen Sörmland und 100 von 400 in der Provinz Gävleborg bekamen nach Covid-19-Impfungen von AstraZeneca starke Nebenwirkungen, die zu Massenkrankschreibungen und akutem Personalmangel führten. „Nein, das ist nicht gut“, heißt es von AstraZeneca. 

Wegen überraschend häufig und stark auftretenden Nebenwirkungen haben zwei schwedische Provinzen akut den Stoppknopf für die Verabreichung des Covid-19-Impfstoffes des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca gedrückt. Weitere Provinzen erwägen ähnliche Maßnahmen laut Schwedens öffentlich-rechtlichem Fernsehen SVT.

Die Provinz Gävleborg stoppte die Impfstoffvergabe, nachdem von 400 geimpften Pflegekräften rund 100 so deutliche Krankheitssymptome aufgewiesen hatten, dass sie nicht zur Arbeit konnten. Schüttelfrost, Schmerzen und Fieber meldeten die Angestellten.

Krankenhauspersonal im Krankenstand

Im schwedischen Sörmland genau das Gleiche. Das Personal zweier Krankenhäuser war an der Reihe. Doch von den 400 am selben Tag geimpften Mitarbeitern erlitten auch um die 100 Personen starke Nebenwirkungen, sodass viele am Folgetag der Impfung krankgeschrieben werden mussten. Zeitweise gab es deshalb großen Personalmangel an den Krankenhäusern.

„Wir stoppen die Verabreichung bis auf Weiteres, um das zu Ganze zu untersuchen und um Personalmangel zu verhindern“, kommentierte Magnus Johansson, Arzneimittelverantwortlicher für die schwedische Region Sörmland. Inzwischen habe man den Personalmangel wieder im Griff, sagte er dem Sender SVT. Eine Analyse soll nun in Sörmland zusammengestellt werden, die an die nationale schwedische Medikamentenbehörde und den Hersteller für weitere Prüfungen und Stellungnahmen geschickt wird.

Häufigkeit bei 25 Prozent

Bei den Nebenwirkungen in Schweden handelt es sich mehrheitlich um Fieber, Schüttelfrost und Körperschmerzen. Das ist auch von AstraZeneca als relativ häufig vorkommende, aber mild verlaufende und schnell vorübergehende Nebenwirkung ausgeschrieben. Also eigentlich nicht bemerkenswert und auch bei einigen anderen Impfstoffen nicht ungewöhnlich. Aber die Häufigkeit des Auftretens der Nebenwirkung gilt mit 25 Prozent (100 von 400) in der Provinz Sörmland und genauso in der Provinz Gävleborg als alarmierend.

Sie liegt weit über dem Zehn-Prozent-Häufigkeitswert, den der britisch-schwedische Pharmakonzern bei Verträglichkeitsstudien vor der Zulassung gemessen haben will. 

Auch aus der Provinz Jönköping kamen alarmierende Meldungen zu „überraschend“ vielen Menschen mit Nebenwirkungen nach der Covid-19-Impfung mit AstraZenecas Mittel. Es gehe ausschließlich um AstraZenecas Vakzin. Die Präparate von Moderna und Pfizer werden weiterhin unbedenklich verabreicht, hieß es.

Pharmakonzern verwundert

Der Pharmakonzern zeigte sich verwundert über die so häufig auftretenden Nebenwirkungen. „Das stimmt nicht mit dem überein, was wir beobachtet haben“, sagt Andreas Hidini, medizinischer Chef bei AstraZeneca Nordeuropa.

Er räumt aber ein: „Nein, das ist nicht gut, das ist ein größerer Anteil, der Nebenwirkungen bekommt, als wir erwartet haben. In unseren Studien liegt der Wert bei rund zehn Prozent, die diese Art von Nebenwirkungen bekommen.“ Sein Konzern werde das nun genau untersuchen, verkündete er im Sender SVT. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagt er, aber der Impfstoff sei ja bereits problemlos an Millionen von Menschen weltweit gegangen. Und auch in klinischen Studien habe man nie eine so hohe Nebenwirkungs-Häufigkeitsrate von 25 Prozent gemessen.

C.M.
21. Februar 2021 - 11.03

Warum haben wir nicht mehr Biontec Impfstoff bestellt? Wer hat entschieden, dass wir Astra Zeneca bekommen müssen? Wieso konnte nicht jedes Land darüber entscheiden, mit welchem Impfstoff es impft, und dann gemeinsam über die EU bestellen? Biontec wird in Europa produziert , hat die höchste Wirksamkeit und die höchste Akzeptanz in der Bevölkerung und wird jetzt millionenfach ins nichteuropäische Ausland exportiert und die eigene Bevölkerung kann nicht damit geimpft werden. Stattdessen 2 Klassenmedizin bei den Impfungen!

stark
17. Februar 2021 - 12.57

@Lully "vun eventuelle Niewewierkungen gess de Näicht gewuer, den Ee seet dest an den Aaneren dat, kee weess et, esou guer de Fabrikant weess et net" D'Net-Impfen huet aner Niewewierkungen, ech hu léiwer 3 Deeg Féiwer wéi de Rescht vum Liewen dout ze sinn.

de Prolet
16. Februar 2021 - 16.04

Die Presse klärt auf und was sie aufdeckt und veröffentlich ist ganz oft nicht das, was wir uns wünschen. Die Wahrheit wird dann zur Panikschürerei, wobei es es sich einfach um Information handelt. Lieber die Presse als Lügenpresse beschimpfen als der unangenehmen Wahrheit in die Augen schauen.

P.Dauer
16. Februar 2021 - 9.32

@ Ruthenau... "friendly fire..." richtig. Kollateralschäden gibt es auch bei einer normale Grippeimpfung. Die Presse sollte hier mehr zur Aufklärung als beitragen, als Panik zu schüren.

lully
16. Februar 2021 - 7.42

@B.G. jo dat ass eng gud Frô, wou et awer waarscheinlech keng Äntwert drop get, wéi bei esou Villem et ass jo mol esou, wann's de dech impfe liss, dann besteet et jo ob denger fräiwelleger Basis, et get ee jo net gezwongen dofiir och wann's de eng Invitatioun kriss, da gees de dach fräiwelleg dohin vun eventuelle Niewewierkungen gess de Näicht gewuer, den Ee seet dest an den Aaneren dat, kee weess et, esou guer de Fabrikant weess et net Fiir mech mecht all Impfstoff eng Niewewirkung, egal wéi eng, och eng einfach Impfung géingt de Starrkrampf, ka Niewewierkungen hun, dat hängt och nach vu Mensch zu Mensch oof wann ee sech impfe lisst, da muss een domat rechnen dat een eventuel do Symptomer huet. da könnt nach dobai, dat d'Impfung no enger gewesser Zäit net méi wiirkt, 6-8Méint, an da muss de rem hi goen, asw, dat krit nie een Enn bescht Gréiss lully

ruthenau
15. Februar 2021 - 18.09

Die hatten alle schon Kontakt mit dem Virus, was ja normal ist beim KH-Personal und haben viele Antikörper die dann nach der Impfung sofort losschlagen um den Eindringling zu zerstören, das ist friendly fire.

D. W.
15. Februar 2021 - 18.03

...nur nicht SPUTNIK V zulassen; arme EU... Kopf schüttel!!!

B.G.
15. Februar 2021 - 17.32

Mein Kommentar ist meine eigene freie Meinung in meinem freien Land und sonst gar nichts ! Alles kann und vieles muss heute versichert werden , wenn ich mich nicht irre! Wer haftet also für mögliche , wenn auch nicht zu erwartende Impffolgen, wie schwere Gesundheidsschäden , längere oder totale Arbeitsunfähigkeit usw.usw.? Vielleicht der Hersteller , der Käufer , der die Pickuse setzt , der sie verschrieben hat , die Regierung die sie mit eventuell dem Erhalt eines Impfscheins belohnen kann oder kann man sich selber versichern ? Gelten hier die üblichen Haftungsregeln ??? Gute Frage wenn ich nich nicht irre . Ehe mit der Gesundheit , respektiv mit dem Leben des Gepickten in einer gewissen Sicht experimentiert wird ,da ja keine Langzeiterfahrung vorliegen kann, , sollte alles was entsprechende Versicherungen von Nah und Fern betrifft genauestens bis ins kleinste Detail vom Staat und Justiz vorab geklärt und gergrlt sein , im Sinne unserer sakro sankten Transparenz. Ich hoffe dass ich ein No-Problem anspreche und meine Bedenken mit einem Achselzucken zu nichte gemacht werden können. Und so diesbezügliche Zweifel das Gegenteil bewirken das die allgemeinen Impfung nur stimuliert und anregt !

DanV
15. Februar 2021 - 16.53

"In unseren Studien liegt der Wert bei rund zehn Prozent, die diese Art von Nebenwirkungen bekommen." 10 Prozent Krankschreibungen also normal und von AstraZeneca erwartet? Da fehlen mir die Worte ...

Till Eule vor dem Spiegel
15. Februar 2021 - 12.58

Billig ist nicht immer gut! Die politischen Sparfüchse in Europa haben wohl schon mit Bedacht den billigeren Impfstoff dem Teuerem vorgezogen. Nun mögen die Geschichten um Lagerung, Transport noch so schön erzählt, im Endeffekt ist der teuere Impfstoff billiger, er dem Bürger etwaige schwere Nebenwirkungen erspart. Das Wohl des Bürgers steht an erster Stelle.Oder?