FLBB-Herren„Life in the bubble“

FLBB-Herren / „Life in the bubble“
Abgeschottet von der Außenwelt: Die FLBB-Herren sehen in Bratislava nur Hotel und Sporthalle Foto: FIBA

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Im Februar, als die FLBB-Herren ihre ersten beiden Begegnungen der Vorqualifikation für die WM 2023 bestritten haben, konnte noch niemand ahnen, dass das zweite Zeitfenster komplett anders ablaufen würde. Corona-bedingt befindet sich das Nationalteam zurzeit in einer „Bubble“ in Bratislava. Wie so ein Tag aussieht, erklärt Philippe Gutenkauf dem Tageblatt.

Viel wurde in den vergangenen Tagen von der Blase geredet, in der sich die FLBB-Herren seit Montag in Bratislava befinden. Denn damit das zweite Zeitfenster dieser Vorqualifikation für die WM 2023 überhaupt stattfinden konnte, ist die luxemburgische Delegation komplett abgeschottet. „Wir haben unsere eigene Etage in diesem großen Hotelkomplex“, erklärt Philippe Gutenkauf und fügt hinzu, dass man sich da schon irgendwie wie ein VIP vorkommt. Nicht einmal die anderen Mannschaften bekommen sie hier zu sehen, denn jedes Team hat sein eigenes Stockwerk und seine eigenen Essenszeiten. Jeder Spieler hat diesmal ein Einzelzimmer bekommen und der 25-jährige Ettelbrücker sogar noch ein kleines Highlight obendrauf: „Ich hatte Glück und durfte in ein etwas größeres Zimmer ziehen, eine Art Suite.“ Das größte Zimmer demnach für einen der kleinsten Spieler in den Reihen der FLBB-Auswahl, etwas, worüber auch der 1,80 Meter große Ettelbrücker lachen muss.

Beim Weltverband FIBA hat man jedenfalls nichts dem Zufall überlassen, wie auch Philippe Gutenkauf bestätigt. Jedes Mal, wenn die Spieler das Hotel betreten oder verlassen, wird die Akkreditierung gescannt, Gleiches gilt auch für die Sporthalle, in der das Training sowie die Spiele stattfinden. Hier gibt es dann auch zwei Sätze an Bällen. Das Team, das zum Training kommt, darf einen Satz benutzen, muss diese am Ende dann wieder abgeben, da jeder Ball anschließend desinfiziert werden muss. Das nachfolgende Team bekommt dann den anderen Korb mit Bällen für ihr Training. Das Tragen der Maske ist im Sportkomplex außerhalb der Trainingseinheiten ebenfalls obligatorisch.

Von vorne bis hinten durchorganisiert

Neben dem Training stehen im Hotel Videoanalysen und Massagen auf dem Programm. Was die Mahlzeiten betrifft, so stehen diese schon bereit, wenn das Team erscheint. „Auch hier ist alles super organisiert. Einziger Nachteil: Es gibt jeden Tag das Gleiche zu essen, immer wieder Hühnchen und Reis“, gibt der Aufbauspieler lachend zu. In einer kleinen Bar gibt es ebenfalls die Möglichkeit, mal einen Kaffee zu trinken. Neben den Trainingseinheiten am Morgen und am Abend haben die Spieler vor allem nachmittags viel Zeit. Hier haben einige dann auch vorgesorgt und ihre Spielkonsolen mitgebracht: „Es ist ja nicht so, dass wir im Zimmer eingesperrt sind. So spielen wir auch gegeneinander oder schauen Filme.“ Dennoch kann sich das Team hier zu 100 Prozent auf Basketball konzentrieren.

Auch in Sachen Corona-Testing tut die FIBA alles dafür, dass sämtliche Begegnungen in Bratislava stattfinden können. Direkt bei der Ankunft in der Slowakei musste die FLBB-Delegation so zum ersten Test: „Mit einem Schnelltest hieß man uns willkommen“, erklärt Gutenkauf. Am Tag darauf organisierte die FIBA dann ihren eigenen Test, diesmal wurden gleich Mund- und Nasenabstrich durchgeführt. Bisher gab es in der „Bubble“ in Bratislava noch keinen positiven Test, etwas, das auch Philippe Gutenkauf erstaunt. „Umso besser, so können wir in einer Zeit, in der bei uns der Meisterschaftsbetrieb pausieren muss, dennoch Basketball spielen“. Und wer weiß, vielleicht sogar mit einem Erfolg heute Abend gegen die Slowakei. „Dann würden wir uns bestimmt einen Drink in der Bar gönnen“, meint der 25-Jährige abschießend mit einem Lachen.