Von 1995 bis 1999 und von 2000 bis 2005 war er Mitglied des Gemeinderats. 2006 konnte er bei den Wahlen nicht mit antreten, da dies nicht mit seinem Posten als Direktor der Agrarverwaltung („Administration des services techniques de l’agriculture“) kompatibel war. Eine Anpassung des Gesetzes drängte sich auf: 186 Kandidaten waren damals in einer ähnlichen Situation. Nun ist es aber bei diesen Wahlen so, dass Léon Wietor sich als Kandidat stellen darf. Sollte er gewählt werden und seine Stelle als Direktor behalten, darf er dem Schöffenrat nicht beitreten. „Ich bin ja nicht ewig Direktor. Je nachdem wie das Wahlresultat aussieht, müssen wir eine Lösung suchen, damit ich dem Schöffenrat, eventuell erst nach einer kurzen Übergangsphase, beitreten kann.“
" class="infobox_img" />CSV-Spitzenkandidat Léon Wietor
In seiner Zeit als Gemeinderat wurden mehrere Projekte umgesetzt. Zu nennen wären die Vergrößerung der Schule, die Modernisierung der bestehenden Schule, die Verbesserung der Infrastruktur (Straßen, Gasnetz und Wasserleitungen), ein neuer Fußballplatz wurde geschaffen, die Sporthalle wurde modernisiert und die Gemeindeverwaltung bekam ein neues Gebäude.
Kulturzentrum und Sporthalle
„Es gibt allerdings einen Punkt, mit dem wir schon 1994 nicht mit unseren Kollegen von den Sozialisten einverstanden waren. Und zwar die Renovierung und Vergrößerung des bestehenden Kulturzentrums in Helmdingen“. Die CSV-Räte plädierten damals schon für eine größere Lösung, die nur geringfügig teurer, aber rund viermal so groß gewesen wäre. Durch das zwischenzeitliche Wachstum der Gemeinde Lorentzweiler (in Blaschette wurde in den letzen Jahren unter anderem eine neue Siedlung erbaut), sei es langsam wieder an der Zeit, nach einer größeren Lösung zu suchen.
Erfreut zeigt sich Wietor über die Grundsteinlegung zum Bau der neuen Räumlichkeiten des „Service technique“, der sich damit nicht mehr in unmittelbarer Nähe der Schulkinder befindet.
Sollte die CSV am 9. Oktober die Mehrheit der Stimmen erlangen, stehe eine zweite Sporthalle auf der Wunschliste. Ebenso möchte man eine Lösung für das zu kleine Kulturzentrum anstreben. Was die Organisation in der Gemeinde betrifft, möchte Wietor die öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde gruppieren, was die Verwaltung und deren Unterhalt erleichtern würde.
„Wir befinden uns in einer Phase, in der unsere Gemeinde wächst und viel gebaut wird“. Unter anderem befindet sich eine Siedlung mit 208 Wohneinheiten in Planung, was einen Ausbau der Schule mit sich bringen wird.
Vernetzung der Dörfer
In puncto Dorfleben liegt ihm die Schaffung eines richtigen Dorfkerns am Herzen: „Wir haben kaum Geschäfte oder Treffpunkte wie Restaurants oder Bistros, wo sich die Leute begegnen können“, bedauert er. Die Zukunft wird ein massives Wachstum mit sich bringen. Wietor sieht die Gemeinde von aktuell 3.700 Einwohnern auf bis zu 6.000 Menschen anwachsen. „Unten im Tal ist nicht mehr viel Platz wegen der Hochwasserzone. Aber in Hünsdorf und in Blaschette gibt es noch Möglichkeiten, um neue Siedlungen zu schaffen.“
Kritik übt er an der Art und Weise der Zusammenarbeit in der Gemeinde. „Die Vereine müssen gestärkt werden. Einige funktionieren sehr gut, andere fast nicht. Die Gemeindekommissionen müssen aktiviert werden, um an diesem Punkt mitzuarbeiten“. Dies sei in seinen Augen ein Ansatzpunkt, um die Anregungen der Einwohner in die Praxis umzusetzen.
Als Problem sieht er den Verkehr, der das Tal täglich durchquert. „Wir freuen uns auf den Autobahnanschluss und hoffen, dass die Straße durch das Zentrum nicht als Bypass benutzt werden wird.“ Zusammen mit den staatlichen Instanzen müsse man dafür sorgen, dass die Straße zurückgebaut werde. Parallel dazu müsse der öffentliche Transport gefördert werden. „Ein Parkplatz, um den Umstieg auf die Bahn zu erleichtern, muss realisiert werden. Sonst ersticken wir im Verkehr“, ist sich Wietor sicher. Derzeit würden sowohl die Sicherheit als auch die Lebensqualität unter dem massiven Verkehrsaufkommen leiden.
„Was wir unbedingt vorantreiben müssen, ist die Vernetzung der einzelnen Dörfer über Fußgänger- und Radwege. Damit können unsere Einwohner auch ohne Auto mobil sein“. Besonders jene Dörfer, die nicht unmittelbar im Tal lägen, dürfe man nicht vergessen. Der PAG müsse in diesem Kontext überarbeitet werden.
„Ich habe noch genug zu tun. Man braucht sich nur umzuschauen, um zu wissen, wo man anpacken muss.“ Die Finanzielle Situation ist allerdings nicht optimal. Lorentzweiler ist auf Platz fünf der höchstverschuldeten Gemeinden in Luxemburg. „Wir sind uns im Klaren, dass wir kein einfaches Erbe antreten würden“.
De Maart
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