WalferdingenIm Zeichen der Nachhaltigkeit: Gemeinde organisiert „Biomaart“ und „Repair Café“

Walferdingen / Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Gemeinde organisiert „Biomaart“ und „Repair Café“
18 Stände waren am Samstagmorgen beim „Biomaart“ dabei Foto: Nancy Lambert

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Wie kann man Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft fördern? Die Gemeinde Walferdingen organisierte vergangenen Samstagmorgen den „Biomaart“ auf dem Vorplatz der Sporthalle. Gleichzeitig bestand die Möglichkeit, beschädigten Gegenständen im „Repair Café“ mit etwas Glück neues Leben einzuhauchen.

Lokale, nachhaltige und faire Produkte sind die Zukunft. Darüber sind sich die Aussteller, die am Samstagmorgen insgesamt 18 Stände beim „Biomaart“ auf dem Vorplatz der Sporthalle in Walferdingen präsentiert haben, einig. Von frischem Gemüse über Bio-Eistee bis hin zu Fairtrade-Kaffee: Die Besucher des „Biomaart“ kamen alle auf ihre Kosten. Daneben haben mehrere Freiwillige ein „Repair Café“ organisiert, wo Interessierte unter anderem Fahrrädern, Schmuck, Kleidung und elektronischen Geräten neues Leben einhauchen konnten.

Trotz des sehr wechselhaften Wetters fand der Markt Anklang bei den Besuchern. Das findet auch Olivier Delrue, der unter anderem als handwerklicher Röster tätig ist und seit drei Jahren Fairtrade-Kaffee beim „Biomaart“ verkauft. Dass ein Umdenken bei seinen Kunden stattfinde, habe er spätestens zu Beginn der Corona-Pandemie festgestellt. „Alle großen Supermärkte wollten Biohandel, lokalen Handel und Fairtrade“, sagt Delrue. Die steigenden Lebensmittelpreise hätten die Nachfrage jedoch leicht beeinflusst. „Man merkt, dass die Verbraucher ein klein wenig zögern“, meint Delrue. „Aber sie interessieren sich weiterhin für nachhaltige Produkte.“

Eine ähnliche Ansicht vertritt auch Daniel Freichel, der als Gründer eines Unternehmens für Bio-Eistee seit einem Jahr regelmäßig auf dem „Biomaart“ dabei ist. „Die Leute haben weniger Geld und sparen in erster Linie beim Kauf von Lebensmitteln“, meint er. Eine allzu große Auswirkung hätten die steigenden Preise für ihn allerdings nicht. „Wir nehmen am ‚Biomaart‘ teil, damit die Besucher unsere Produkte probieren und kennenlernen können“, sagt Freichel. „Als junges Unternehmen finden wir immer wieder neue Verkaufsstellen.“ Der „Biomaart“ würde helfen, vor allem lokal ein höheres Bewusstsein für Bioprodukte zu schaffen. „Generell sind Bioprodukte darauf ausgelegt, nachhaltig zu sein“, meint Freichel. „Ich denke, es ist wichtig, dass es solche Märkte wie den ‚Biomaart‘ gibt.“

Reparieren statt neu kaufen

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit steht auch das „Repair Café“. Vor anderthalb Jahren habe die Gemeinde Walferdingen die Initiative für dieses Projekt genommen, so Organisator und Fahrrad-Reparateur Carl Stever. Seitdem gebe es etwa alle drei Monate ein „Repair Café“ in Walferdingen, oftmals zum selben Zeitpunkt wie der „Biomaart“. „Wir haben jedes Mal zwischen 30 und 50 Anfragen“, sagt Stever. „Davon haben wir eine Reparaturquote von ungefähr 60 bis 70 Prozent.“ Weitere zehn bis 15 Prozent kämen bei einem zweiten Anlauf hinzu, weil Ersatzteile besorgt werden müssten oder weil der Reparateur den Gegenstand mitnimmt. „Für den Recycling-Gedanken ist das sehr wertvoll, dass wir so viele Geräte wieder in die normale Nutzung geben können“, sagt Stever. „Eigentlich kann jeder mit Sachen vorbeikommen, von denen er glaubt, dass noch ein bisschen Leben drin steckt.“

Ob Biolebensmittel oder elektronische Geräte: In Walferdingen stand dieses Wochenende alles im Zeichen der Nachhaltigkeit. Wer darüber nachdenkt, dem „Biomaart“ einen Besuch abzustatten, kann dies am 29. Juni und 21. September tun.