An dem Ort, wo Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela einst die erste berühmte Rede nach seiner Freilassung hielt, sollen nun Südafrikas Fußballer den Grundstein für Historisches legen. Der Auftrag an den WM-Gastgeber ist klar: „Macht das Land stolz!“ Doch die Lateinamerikaner haben sich fest vorgenommen, der Begeisterung der Afrikaner einen kräftigen Dämpfer zu versetzen.
„Wir werden etwas wirklich Historisches leisten“, versprach Trainer Javier Aguirre. „Morgen wollen wir das Spiel gewinnen, danach bin ich wieder ein großer Fan von Südafrika“, sagte der Coach. Mexiko will sich auch nicht von der gelben Wand der Südafrika-Fans einschüchtern lassen. Parreira setzt auf die lautstarke Unterstützung der Fans. „Die Vuvuzelas müssen unser zwölfter MannSÜDAFRIKA – MEXIKO
o So wollen sie spielen:
Südafrika: 16 Khune – 2 Gaxa, 4 Mokoena, 20 Khumalo, 15 Thwala – 13 Dikgacoi, 12 Letsholonyane – 11 Modise, 10 Pienaar, 8 Tshabalala – 9 Mphela. Trainer: Parreira
Es fehlt:- / Sperre droht: –
Mexiko: 1 Pérez – 2 Rodríguez, 3 Salcido, 4 Márquez, 5 Osorio – 6 Torrado, 12 Aguilar, 16 Juárez, 17 Dos Santos – 9 Franco, 11 Vela. Trainer: Aguirre.
Es fehlt: – / Sperre droht: –
Schiedsrichter: Rawschan Irmatow (Usbekistan)
o Statistik: Direkter Vergleich: 1 Sieg, 0 Remis, 2 Niederlagen, 4:9 Tore. Letztes Spiel: 2:1 für Südafrika am 8. Juli 2005
o Anstoß: 16.00 Uhr in Johannesburg (JSC). Live in ARD, TF1, La1. werden“, forderte er – der ohrenbetäubende Lärm der Blasinstrumente soll die Mexikaner um den Verstand bringen. Die wollen sich davon jedoch nicht beeindrucken lassen. „Auf dem Rasen werden zwei Teams mit jeweils elf Spielern antreten, die Fans auf den Rängen zählen da nicht“, sagte Mexikos 37-jähriger Routinier Cuauhtémoc Blanco. „Ein Auftaktspiel ist etwas Besonderes, weil die ganze Welt zuschaut. Mich macht dies aber nicht nervös, sondern es steigert die Motivation.“
Bei den Südafrikanern hatte Parreira seinem Team Ruhe verordnet. Schließlich stehen seine Spieler vor dem bislang größten Spiel ihrer Karriere. „Diesem Tag hat das Land seit Jahren entgegengefiebert, wir dürfen die Menschen nicht enttäuschen“, sagte Torwart Moeneeb Josephs. Dass sich die Mannschaft am Mittwoch zwei Tage vor dem Showdown in einem offenen Bus noch einmal ihren enthusiastischen Anhängern präsentierte, passte dem Coach überhaupt nicht. Gleichzeitig zeigte er großes Verständnis für die Euphorie. „Der Fußball in Südafrika hat jahrelang geschlafen“, sagte der 67-Jährige. Dem WM-Veteranen ist es in mühsamer Kleinarbeit gelungen, die Hoffnung ans Kap zurückzubringen, nun soll diese durch Überschwang und Selbstüberschätzung nicht wieder zunichte gemacht werden. Die Schmach, als erster WM-Gastgeber der Historie bereits in der Vorrunde die Segel zu streichen, will sich Parreira ersparen.
Doch wie stark ist der erste afrikanische Gastgeber wirklich? Seit zwölf Spielen sind die Südafrikaner inzwischen ungeschlagen, aber richtigen Aussagewert hatten nur die Siege gegen Dänemark und Kolumbien in den vergangenen Wochen. Zwar sei der Druck auf seine Jungs groß, dennoch gibt Parreira seinen Spielern einen guten Rat mit auf den Weg. „Sie sollen Spaß haben und die Partie genießen.“
De Maart
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