Wie vermögend ist der Luxemburger?

Wie vermögend ist der Luxemburger?
(Tageblatt/Alain Rischard)

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Die Luxemburger Zentralbank und das „Institut luxembourgeois de recherche socio-économique“ haben untersucht, wie sich das Vermögen der Luxemburger Haushalte zwischen den Jahren 2010 und 2014 entwickelt hat. Die Ergebnisse basieren auf repräsentativen Umfragen aus den beiden Jahren.

Die Studie untersucht, welche reellen Vermögenswerte und welche finanziellen Reserven der durchschnittliche Haushalt in Luxemburg besitzt. Zudem untersucht sie die Verschuldung der durchschnittlichen Haushalte in Luxemburg.

Die reellen Vermögenswerte stehen demnach für den größten Teil (84,7 Prozent) des Vermögens der Haushalte. Im Schnitt besaß ein Luxemburger Haushalt im Jahr 2014 Sachwerte in Höhe von 733.300 Euro. Dazu zählen der bewohnte Immobilienbesitz, andere Immobilien und Wertgegenstände.

Sachwerte in Höhe von 733.300 Euro

Den Löwenanteil dieser Summe von 733.300 Euro macht mit 438.000 Euro das Wohnhaus des Haushalts aus. Der im Schnitt zweitgrößte Posten sind weitere Immobilien in Höhe von 233.200 Euro.

Verglichen mit dem Jahr 2010, als der durchschnittliche Haushalt reelle Werte in Höhe von 703.500 Euro besaß, sieht es aus, als ob der Wohlstand deutlich zugelegt habe, schreibt die Zentralbank. Das sei aber nur bedingt der Fall.

Wenn man nämlich die Inflationsrate (Geldentwertungsrate) mit in Betracht ziehe, dann komme man zur Schlussfolgerung, dass der reelle Wert der reellen Werte leicht gefallen sei.

Finanzwerte stehen für die restlichen 15,3 Prozent des durchschnittlichen Haushaltsvermögens der Luxemburger. In Euros ausgedrückt hat der durchschnittliche Haushalt somit Finanzreserven in Höhe von 132.400 Euro.

Dies teilt sich auf in unter anderem: Spareinlagen (46,3 Prozent), Renten- und Lebensversicherungen (17,6 Prozent), Investmentfonds (15,8 Prozent) und Aktien (5,4 Prozent).

54,6 Prozent der Haushalte haben Schulden

Was nun die Verschuldung der Haushalte anbelangt, so kommt die Studie zu dem Schluss, dass fast die Hälfte aller Luxemburger Haushalte (45,4 Prozent) überhaupt keine Schulden haben. Gute 35,2 der Haushalte haben einen Immobilienkredit aufgenommen. Zumeist handelt es sich um rund 200.000 Euro.

Dies bedeutet, dass die Luxemburger Haushalte im Jahr 2014 im Durchschnitt Schulden in Höhe von 97.300 Euro hatten. Das ist deutlich mehr als vor vier Jahren. Damals lag die Verschuldung im Schnitt bei 81.800 Euro. Hintergrund sei ein Anstieg bei der Höhe der Immobilienkredite.

Dabei ist die Anzahl der verschuldeten Haushalte in den vier untersuchten Jahren geschrumpft. 2010 waren es noch 58,3 Prozent, die angaben, Schulden zu haben. Die Zentralbank schätzt, dass es die hohen Wohnungspreise sind, die viele Menschen vom Kauf abhalten.

Rechnet man nun die Schulden vom Vermögen ab, dann besaß der durchschnittliche Luxemburger Haushalt im Jahr 2014 ein Vermögen von 768.400 Euro. Das ist ein Zuwachs von satten acht Prozent verglichen mit dem Jahr 2010.
Wer aber die Inflation (Geldentwertung) mit einrechnet, der kommt auf einen Rückgang von einem Prozent.

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