Welche Signale sendet ein Flugzeug?

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Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord ist seit Tagen verschwunden. Normalerweise senden Flugzeuge Signale aus, die bei der Ortung helfen.

Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat sich zu Berichten über mögliche von den Flugzeugturbinen übermittelten Daten des vermissten Flugzeugs aus Malaysia bedeckt gehalten. „Rolls-Royce stimmt dem Statement zu, dass der malaysische Transportminister Hishammuddin Hussein am Donnerstag, 13. März, abgegeben hat“, teilte Rolls-Royce am Freitag auf Anfrage mit. Der Minister hatte gesagt, ihm seien keine von den Triebwerken übermittelten Daten bekannt, die belegten, dass das Flugzeug nach dem Verschwinden vom Radar noch stundenlang weitergeflogen war.

Eine entsprechende Behauptung hatte das „Wall Street Journal“ aufgestellt. Die Zeitung berichtigte inzwischen ihren Bericht dahingehend, dass die Daten von einem malaysischen Satelliten und nicht von den Triebwerken stammten.

Flugdaten

Das Unternehmen mit Sitz in Derby werde die ermittelnden Behörden und die Fluggesellschaft mit voller Kraft unterstützen, teilte Rolls-Royce weiter mit. Aber welche Daten werden eigentlich von einem Triebwerk in der Luft erhalten?

Triebwerksensoren – Die Triebwerke moderner Verkehrsflugzeuge werden beim Start und in der Luft überwacht. Entsprechende Wartungsverträge vorausgesetzt, sendet die Maschine alle drei bis vier Stunden ein umfangreiches Datenpaket, das Techniker am Boden analysieren. Stellt der Pilot Unregelmäßigkeiten fest, kann er die erforderlichen Daten auch selbst zur Überprüfung an das Rechenzentrum der Airline schicken. Dabei geht es um Drehzahlen, Druckwerte, Temperatur, Höhe oder Geschwindigkeit. Fachleute nennen das System Engine Condition Monitoring (ECM). Auch die Cargolux setzt das System ein.

Identifizierung

Notfallsender – Jedes Flugzeug hat einen Notfallsender an Bord, der bei einem Unfall automatisch Radiowellen-Signale an Fernmeldesatelliten sendet. Das Problem besteht darin, dass das vermisste Flugzeug vermutlich ins Meer gestürzt ist – Radiowellen breiten sich unter Wasser kaum aus.

Transponder – Zur Identifizierung eines Flugzeugs sendet er automatisch einen Code, wenn er von Radar erfasst wird. Die Fluglotsen erhalten so Informationen über Flugnummer, Flughöhe, Position oder Geschwindigkeit. Allerdings haben Radarwellen nur eine begrenzte Reichweite; es gibt Gebiete ohne Radarabdeckung.

Datenflut

Black Box – Sie ist bei der Rekonstruktion eines Unglücks wichtig. Ein Flugdatenschreiber zeichnet alle relevanten Daten auf, ein Stimmenrekorder alle Gespräche und Geräusche im Cockpit. Die heute orangefarbenen Geräte sind meist im Heck eingebaut. Sie halten hohe Temperaturen und hohen Wasserdruck aus. Ein Unterwasser-Ortungsgerät, das sich bei der Berührung mit Wasser einschaltet, soll das Auffinden der Box ermöglichen, wenn ein Flugzeug ins Meer stürzt. Die Box kann nach Expertenangaben etwa einen Monat lang Positionsangaben senden. Allerdings sei die Sendeentfernung gering, erklärt Greg Waldron von Flightglobal, einer Branchenwebseite der Luftfahrtindustrie.