Voller Lob für Luxemburg

Voller Lob für Luxemburg
(Fabrizio Pizzolante)

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Gastredner auf der 58. „Journée de l'Ingénieur“ war der langjährige Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur ESA, Jean-Jacques Dordain.

Er war voller Lob für die vor fast genau einem Jahr gestartete Weltraum-Initiative von Wirtschaftsminister Etienne Schneider.

Damals, als er vom Minister gefragt wurde, ob er gerne beim Projekt mitmachen wolle, „habe ich nicht gleich zugesagt,“ erzählte Dordain am Samstagabend in den Räumlichkeiten der Handelskammer. „Ich wollte mich nicht von Gefühlen sondern vom Verstand leiten lassen.“ Rund drei Monate später habe er dann den Minister wieder kontaktiert und zugestimmt. „Und zwar weil die Initiative mich überzeugt hatte.“ Es stecke richtig Methode, die richtige Herangehensweise, dahinter. „So etwas kann man sich nicht entgehen lassen“.

Weltraummacht Luxemburg

Mit einer ähnlichen Herangehensweise sei Luxemburg bereits durch die Gründung der SES zu einer grossen Weltraummacht geworden – und das ehe es Mitglied in der Europäischen Weltraumagentur ESA wurde. „Es gibt kein anderes Beispiel in Europa.“ Mit viel Kreativität wurde das öffentlich-private Projekt zu einem grossen Erfolg: Die SES wurde Weltmarktführer, in Luxemburg entstand ein neuer Wirtschaftszweig, und danach wurde Luxemburg ESA-Mitglied.

Das wichtigste aber sei, so Dordain weiter, der von 2003 bis 2015 die ESA geleitet hatte, sei dass „Luxemburg gezeigt hat, dass die Wirtschaftszone der Erde sehr viel grösser ist als die Grenzen der Erde denken lassen.“ Seit rund einem Jahr ist Jean-Jacques Dordain nun Mitglied im „comité consultatif“ der Initiative Spaceresources.lu.

„Die Zukunft muss gestaltet werden, nicht erduldet.“

Space-Mining sei die richtige Initiative zur richtigen Zeit, so der gelernte Ingenieur weiter. „Und sie ist bereits ein Erfolg.“ Es gibt bereits ein Gesetz das die Rahmenbedingungen festlegt. Neue Unternehmen, selbst aus Kalifornien, kommen nach Luxemburg. Die Vereinigten Arabischen Emirate, wie auch Japan, zeigen Interesse an einem ähnlichen Gesetz. „Luxemburg hat eine Bewegung gestartet die die Welt verändern wird.“ Und das alles im Sinne einer nachhaltigen Zukunft – für Luxemburg und die Menschheit.

An die Ingenieure, Wissenschaftler, Architeckten und Industrielle im Saal gewandt, meinte Dordain, dass ihre Rolle in Zukunft noch wichtiger werde. Sie gehörten zu den Menschen in der Welt, die sich Zeit zum Nachdenken geben, und die fähig seien die Komplexität zu verstehen. Und er fordert sie auf: „Lasst die Welt euch nicht verändern – verändert die Welt. Die Zukunft muss gestaltet werden, nicht erduldet.“

Einen Aufruf für mehr Interesse am Studieren von Wissenschaft und Mathematik starteten Marc Solvi, Präsident der Vereinigung Da Vinci, und Carlo Thelen, Direktor der Handelskammer. Mit Projekten wie Bergbau im Weltall oder Rifkin würden sich dem Nachwuchs in Zukunft gute und interessante Perspektiven bieten.