Viele Tote bei Kämpfen

Viele Tote bei Kämpfen
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In der ukrainischen Stadt Slowjansk eskaliert die Lage. Ukrainische Truppen rückten vor. Es gibt viele Tote. Moskau spricht von einer Katastrophe.

Bei der Offensive der ukrainischen Armee gegen prorussische Separatisten in der östlichen Stadt Slawjansk hat es nach ukrainischen Regierungsangaben zahlreiche Tote gegeben. Interimspräsident Oleksander Turtschinow sprach am Freitag von „vielen Toten“ auf Seiten der Gegner Kiews. Turtschinow bestätigte zudem den Tod von zwei ukrainischen Soldaten. „Die Kriminellen haben viele Verluste erlitten: viele wurden getötet, verwundet und es gibt viele Gefangene“, sagte er in einer nationalen Fernsehansprache.

Die prorussischen Kräfte sprachen dagegen von drei getöteten Kämpfern und drei toten Zivilisten. Turtschinow forderte Russland zur Zurückhaltung auf. „Ich appelliere an die Führung der Russischen Föderation: Stoppen Sie die Hysterie rund um die Vorgänge in der Ukraine. Stoppen Sie die Drohungen und Einschüchterungen.“

„Aktive Phase“

Slawjansk wird seit Wochen von prorussischen Milizen kontrolliert. Am frühen Freitagmorgen startete die ukrainische Armee die „aktive Phase“ eines „Anti-Terror-Einsatzes“ gegen die Separatisten in Slawjansk und Kramatorsk, wie Innenminister Arsen Awakow mitteilte.

Das russische Außenministerium hatte der Übergangsregierung in Kiew vorgeworfen, in Slawjansk einen „Vergeltungseinsatz unter Beteiligung der Terroristen“ der rechtsextremen Gruppierung „Prawy Sektor“ gestartet zu haben. Der Einsatz gegen das eigene Volk sei ein „Verbrechen“ und führe das Land in die „Katastrophe“.

Straßenschlachten in Odessa

Auch bei schweren Ausschreitungen zwischen ukrainischen und prorussischen Demonstranten in der Hafenstadt Odessa ist ein Mensch erschossen worden. Das teilte die Polizei der Millionenstadt mit. Bei den Straßenschlachten wurden am Freitag nach ersten Angaben auch mehr als zehn Menschen verletzt. In Odessa, der wichtigsten Hafenstadt der Ukraine, war es bislang vergleichsweise ruhiggeblieben.

Der Sprecher von Präsident Wladimir Putin sagte, mit der Offensive habe Kiew die „letzte Hoffnung“ auf eine Umsetzung des Genfer Abkommens zunichte gemacht, das Mitte April zwischen Russland und der Ukraine geschlossen worden war, um den Konflikt zu entschärfen.