Dienstag28. Oktober 2025

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Verschiebung ist kaum spürbar

Verschiebung ist kaum spürbar

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Eine um einen Monat verschobene Indextranche hat quasi keinen Impakt. Spürbarer für das Portemonnaie der Konsumenten und die Betriebe wäre die simple Annullierung der Ausgleichszahlung.

Eigentlich sollten die Löhne und Renten bereits im Mai 2011 um 2,5 Prozent angehoben werden. Wenn der Indexmechanismus automatisch gespielt hätte. Ende 2010 vereinbarten die Sozialpartner jedoch eine Verschiebung der Auszahlung der Indextranche bis frühestens Oktober. Die Maßnahme sollte die Unternehmen und die Staatsfinanzen entlasten, so der Vorwand. Das Ziel hat man jedoch nur teilweise erreicht.

Dem statistischen Amt Statec zufolge hat die zeitliche Verschiebung der Indextranche nur einen minimalen, weil zeitlich begrenzten Impakt auf die Kaufkraft. Auch für das Wirtschaftswachstum spielt diese Maßnahme kaum eine Rolle. Die 2010 beschlossene Index-Modulierung bedingt 2011 und 2012 einen Rückgang des Konsums der Privathaushalte um 0,3 Prozent. Zwar geht das verfügbare Einkommen um 0,6 Prozent zurück, doch kompensieren die Haushalte den Ausfall durch eine geringere Sparquote.
Allgemein blieben die Folgen der Indexmodulierung auf die Jahre 2011 und 2012 begrenzt, so Statec in seiner am Dienstag vorgestellten Konjunkturnote.

0,02 Prozent mehr BIP

Auch bei der Wirtschaftsleistung hinterlässt die Verschiebung der Indextranche kaum Spuren. Statec spricht dabei von einem Plus von 0,02 Prozent im Jahr 2011, von 0,01 Prozent für 2012 und von 0,03 Prozent für 2013/2014. Einerseits geht der Konsum zurück, andererseits steigt der Export leicht an. Auch bei der Preisentwicklung wirkt sich die Indexmodulierung kaum aus: Die Verbraucherpreise würden laut Statec durchschnittlich um 0,03 Prozent fallen.

Der Staat spürt den Impakt der verspäteten Indextranche mit Ausgabenreduzierungen in Höhe von -82 Millionen Euro bei den Sozialleistungen, -38 Millionen Euro bei den Gehältern und -13 Millionen Euro bei den Betriebskosten. Dem Staat stehen insgesamt 0,2 Prozent mehr Mittel zur Verfügung.

Der Verzicht auf die Index-Tranche würde schmerzen

Wesentlich stärker wäre der Impakt, würde auf eine Indextranche verzichtet. Das Bruttoinlandprodukts würde im Jahr 2014 um 0,1 Prozentpunkte stärker zulegen; die Verbraucherpreise gingen um 0,3 Prozent und die Inflationsrate um 0,1 Prozentpunkte zurück. Um 0,3 Prozentpunkte würde auch die Beschäftigung zulegen. Das reale, verfügbare Einkommen der Haushalte würde hingegen durchschnittlich um 1,7 Prozent zurückgehen.