Montag27. Oktober 2025

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Unterstützung für Afrikas Bauern

Unterstützung für Afrikas Bauern
(Tageblatt/Christian Muller)

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Mit einigen NGO hat die EIB einen neuen Investmentfonds in Luxemburg gegründet. Ziel ist es, die Entwicklung der Agrarregionen in Afrika mittels Mikrofinanz zu fördern.

Der neue Fonds „Fefisol“ hat als Mission, bis zu 50 Millionen Euro zu sammeln und innerhalb von fünf Jahren bis zu 100.000 Jobs in den ärmsten Regionen der Welt zu schaffen.

Hintergrund des neuen Fonds, der die juristische Form eines spezialisierten Investmentfonds (SIF) haben wird, ist die Tatsache, dass die beteiligten Nichtregierungsorganisationen (NGO) bereits seit Jahren im ländlichen Bereich in Afrika tätig sind, die Geldsummen jedoch bei weitem nicht ausreichten. Die Mehrheit der Mikrofinanz-Institutionen befinden sich in Städten – ländliche Regionen und die Landwirtschaft werden für gewöhnlich gemieden, da sie für viele Investoren ein zu hohes finanzielles Risiko darstellen, zu viel Investitionen erfordern und das Geschäft kompliziert ist.

Die drei Initiatoren des Fonds, „Solidarité internationale pour le développement et l’investissement“ (Sidi) aus Frankreich, „Alterfin“ aus Belgien und „Etimos“ aus Italien werden eigene Projekte, die sie bereits heute betreuen, in den Fonds einfließen lassen. „Dieses neue Geld erlaubt uns jetzt, in eine andere Dimension vorzustoßen“, so Christian Schmitz von Sidi. „Wir geben uns die Mittel, um unsere Ziele zu erreichen.“

15 Millionen stehen bereit

Der Fonds, in den die Europäische Investitionsbank (EIB) fünf Millionen Euro einbringt, hat zum Ziel, auch private Investoren zu beteiligen. Insgesamt 15 Millionen stehen bereits heute bereit. Unterstützung erhält er unter anderem auch von der „Agence française de développement“, der „Norwegian Microfinance Initiative“ und der „Fondation Caritas France“.

Der Fonds soll nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen funktionieren und einen Gewinn erwirtschaften. Dieser soll jedoch nicht an die Aktionäre ausgeschüttet – sondern in Afrika reinvestiert werden. Neben Mikrofinanz-Institutionen will der Fonds auch landwirtschaftliche Betriebe und kleine Produktionsgenossenschaften unterstützen. Er kann sich neben dem Verteilen von Krediten in lokalen Währungen und Garantien auch an Unternehmen beteiligen.

Kostenlose technische Unterstützung

Damit das verteilte Geld auch die gewünschte Wirkung entfaltet, bietet der Fonds seinen Kunden auch eine kostenlose technische Unterstützung an. Die EIB stellt hierzu eine zusätzliche Million Euro zur Verfügung.
An dieser technischen Unterstützung wird sich auch die Nichtregierungsorganisation „SOS Faim“ aus Luxemburg beteiligen.

Die EIB, zu deren Aktionären alle Mitgliedstaaten der EU zählen, vergibt Kredite, um politische Ziele zu erreichen. Dazu gehören Infrastrukturprojekte, um Europas Länder untereinander besser zu verbinden, oder Investitionen in Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz.

Seit 2005 investiert sie ebenfalls in die Mikrofinanz, als Mittel zur Armutsbekämpfung. „Derzeit haben wir ein Mikrofinaz-Portfolio von 144 Millionen Euro“, so der für Afrika zuständige Vizepräsident der EIB, Plutarchos Sakellaris. „Und dieses Portfolio wollen wir in den nächsten drei Jahren verdoppeln.“