Sonntag9. November 2025

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Schwere Unwetter fordern Tote in Ligurien

Schwere Unwetter fordern Tote in Ligurien

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Und wieder leidet Ligurien unter schweren Unwettern. Flüsse schwellen an, treten über die Ufer und reißen alles mit, was nicht niet- und nagelfest ist. Mehrere Frauen und Kinder kommen durch die Fluten um.

Erneut sind im Nordwesten Italiens mehrere Menschen durch schwere Unwetter und Überschwemmungen ums Leben gekommen. In Genua traten gleich mehrere Flüsse über die Ufer, einige Stadtviertel standen nach starken Regenfällen unter Wasser.

In der ligurischen Metropole seien mindestens zwei Frauen und zwei Kinder umgekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Nach mindestens vier Menschen suchten die Rettungsmannschaften am Fluss Ferreggiano in Genua noch.

Italienische Medien, so zum Beispiel die Zeitung „Il Secolo XIX.“ sprechen vereits von sieben Toten und zahlreichen Vermissten. Unter den sieben Toten seien drei Kinder, berichtet „La Repubblica“, das jüngste unter ihnen erst gerade ein Jahr alt. Die drei toten Kinder wurden in einem Keller gefunden. Bei den übrigen Toten handle es sich um vier Frauen.

Rasend schnelle Wasserwand

„Es ist eine furchtbare Tragödie“, sagte Bürgermeisterin Marta Vincenzi zu der Zeitung. Es sei absolut unvorhersehbar gewesen, dass die Überschwemmungen derart massiv sein würden. „Innert weniger Minuten ist aus dem Fluss Fereggiano eine Wand aus Wasser geworden, die mit einer erschreckend hohen Geschwindigkeit auf die Stadt zugerast ist.“ Und noch erwartet die Stadt am frühen Abend eine weitere Welle aus dem Norden.

Eine Frau war in Genua während der gewaltigen Wolkenbrüche von Autos erdrückt worden, die das Wasser mitgerissen hatte. Der schwere Regen verdunkelte den Himmel über Genua und erschwerte Rettungsarbeiten.

Bewohner retten sich auf Hausdächer

Erst Mitte der vergangenen Woche hatten Unwetter in Ligurien und der Toskana erhebliche Schäden angerichtet, mindestens zehn Menschen kamen um. Rom rief darauf für diese Regionen den Notstand aus.

Manche Bewohner mussten sich am Freitag vor der steigenden Flut auf Hausdächer retten. Der Zivilschutz forderte dazu auf, sich den Wassermassen nicht zu nähern und auf Autofahrten zu verzichten.

In Genua riss ein Fluss Dutzende Autos und einen Kiosk mit sich. Der Ferreggiano zerstörte dabei auch eine neben dem Flussufer liegende Gasleitung, so dass sich in der Gegend starker Geruch ausbreitete.

Hauptbahnhof gesperrt, Verspätungen am Flughafen

Der Hauptbahnhof Genuas wurde gesperrt. Auf dem Flughafen „Cristoforo Colombo“ kam es wegen des starken Windes zu Verspätungen beim Abflug der Maschinen.

In der Region blieben viele Schulen geschlossen. Vorsorglich war der knapp 1000 Einwohner zählende Ort Vernazza in der Gegend der Cinque Terre zuvor evakuiert worden. Dort hatte das Unwetter in der letzten Woche den besonders bei Touristen beliebten Hafen zerstört.

Auch 200 Einwohner der Gemeinde Fiumaretta in der Nähe der Hafenstadt La Spezia mussten aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen, wie italienische Medien berichteten. Mit weiteren Niederschlägen wird in den nächsten Tagen gerechnet.