„Panama Papers“ bringen wenig Geld

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(dpa)

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Belgien hat aus der Untersuchung der „Panama Papers“ gerade 175.000 Euro Steuernachzahlungen erhalten. Der Skandal war kleiner als dargestellt.

Die Fiskalbehörden im belgischen Königreich haben nach der Veröffentlichung unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, über Tausende von Fällen der möglichen Steuerhinterziehung in Panama berichtet. In Belgien untersuchten De Tijd, Knack, Mo, le Soir, 732 Fälle von Offshore Gesellschaften. Unter anderem waren Steuerberater, Rechtsanwälte, Berater, Partner in diesen Gesellschaften.

Aus den Veröffentlichungen und internationalen Kontakten filterten die belgischen Fiskalbehörden 202 Fälle, in den ermittelt wurde. Das Ergebnis ist mit 175.000 Euro magerer, als die Berichterstattung über eine groß angelegte Steuerhinterziehung durch Off Shore Gesellschaften vermuten ließ, berichtet die belgische Tagezeitung Le Soir.

Die Ermittlungen, so ein Sprecher der Finanzbehörden, hätten sich schwierig gestaltet. Die Behörden hätten nur Zugriff gehabt auf die allgemeine Berichterstattung der Medien. Se hätten zwar versucht, über das internationale Recherche-Gremium der Journalisten – ICIJ – genauere Daten zu erhalten, ICIJ und die beteiligten Medien hätten aber einen konsequenten Quellenschutz und auch auf den nötigen Datenschutz verwiesen.

Aus den Aussagen der belgischen Behörden geht aber hervor, dass den Medien konkrete Personenangaben, wie etwa Kopien von Pässen, von Personalausweisen, von Kreditkarten und auch Telefon-Nummern zur Verfügung gestanden hätten, die von den Journalisten aber strikt geschützt worden seien.

Insgesamt sollen den Journalisten 11,5 Millionen Dokumente zur Verfügung gestanden haben. Einige der im Zusammenhang mit den Panama Papers genannten Personen sollen den Fiskalbehörden in anderen Zusammenhängen auch bereits bekannt gewesen sein. Man werde bei ihnen eine gründliche Untersuchung vornehmen, kündigte der Sprecher an.