Migranten schicken mehr Geld in ihre Heimat als früher

Migranten schicken mehr Geld in ihre Heimat als früher
(AFP/Stringer)

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Regelmäßig schicken viele Menschen, die zum Arbeiten in ein anderes Land gegangen sind, Geld nach Hause. In Entwicklungsländern könnten viele Menschen gar nicht anders überleben.

Die von Migranten in ihre Heimatländer geschickten Geldsummen haben sich einem UN-Bericht zufolge über die vergangenen zehn Jahre deutlich erhöht. Wurden 2007 noch insgesamt rund 296 Milliarden Dollar (etwa 262 Milliarden Euro) in 144 Entwicklungsländer geschickt, so stieg die Zahl 2016 auf rund 445 Milliarden Dollar an. Das geht aus einem am Mittwoch in New York vorgestellten Bericht des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (Ifad), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hervor. Am deutlichsten, nämlich um 87 Prozent, stiegen die Überweisungen nach Asien an.

Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Menschen, die aus den Entwicklungsländern, wo das Geld ankam, ausgewandert seien, um 28 Prozent gestiegen. Insgesamt versorgen derzeit rund 200 Millionen Migranten, die in anderen Ländern arbeiten, rund 800 Millionen Familienmitglieder weltweit. Die Migranten verdienen dem Bericht zufolge rund drei Billionen Dollar, wovon 85 Prozent in ihren Gastländern bleiben.

200 Millionen Migranten versorgen rund 800 Millionen Familienmitglieder

Rund die Hälfte des Geldes wird aus zehn Ländern geschickt – aus Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Katar, den USA, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien. Das meiste Geld kommt in China, Indien und den Philippinen an. Insgesamt kommen mehr als 80 Prozent des Geldes in 23 Ländern an, 55 Prozent des Geldes in Asien. In 100 Ländern kommen mehr als 100 Millionen Dollar im Jahr an. Für all das müssen allerdings Überweisungskosten von jährlich rund 30 Milliarden Dollar gezahlt werden.

„Es geht nicht um das Geld, das nach Hause geschickt wird, sondern um den Einfluss, den das auf die Leben von Menschen hat“, sagte Ifad-Präsident Gilbert Houngbo. „Die kleinen Summen von 200 oder 300 Dollar, die jeder Migrant nach Hause schickt, bedeuten rund 60 Prozent der Einkommen von Familien, und das macht für ihre Leben einen großen Unterschied.“