„Mahnwall“ gegen das Vergessen

„Mahnwall“ gegen das Vergessen
(dpa)

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Um die Erhaltung der Bunkerruinen des Westwalls soll sich jetzt eine Stiftung kümmern. Das Bollwerk aus der NS-Zeit entlang der Grenze zu Luxemburg wird ein "Mahnwall".

Die Stiftung „Grüner Wall im Westen – Mahnmal ehemaliger Westwall“ wird sich künftig um den rheinland-pfälzischen Teil des Westwalls kümmern. Auf den Namen haben sich alle drei Parteien im Landtag geeinigt. Sie stimmten am Donnerstag einem Gesetz zum Schutz des Westwalls zu, berichtet der Südwestrundfunk.

Mit dem Namen solle dem Vorwurf begegnet werden, diese Stätten der Grausamkeit könnten mit einer alleinigen Betonung der dortigen Natur schöngefärbt werden. Viele Ruinen und Relikte des Westwalls haben auch im luxemburgisch-deutschen Grenzgebiet die Zeit überdauert und liegen zum Teil im „Deutsch-Luxemburgischen Nationalpark“.

Sperranlage gegen Frankreich

Der Westwall ist ein 630 Kilometer langes militärisches Bauwerk, das auf Anordnung Adolf Hitlers entlang der Westgrenze des damaligen Deutschen Reiches gebaut wurde. Offiziell damit begründet, Deutschland brauche Sperranlagen gegen einen Angriff von Frankreich aus, wurde der Westwall militärisch nie wirklich auf die Probe gestellt. Die Befestigungslinie erstreckte sich von Kleve am Niederrhein, entlang von Luxemburg bis Weil am Rhein an der Schweizer Grenze. Von 1938 bis 1940 entstanden Tausende Bunker sowie Gräben, Stollen und Panzersperren.

Der Westwall ist auch unter dem Namen „Siegfried- Linie“ bekannt. Nach Angaben des Deutschen Historischen Museums wurden insgesamt 8 Millionen Tonnen Zement, 1,2 Millionen Tonnen Eisen und mehr als 20 Millionen Kubikmeter Kies und Sand verbaut. Das Bauwerk wurde zwischen 1938 und 1940 von bis zu 600.000 Menschen gebaut.