Das Projekt „Space Mining“ hat mehrere Komponenten, wie Staatsminister Xavier Bettel berichtet. Zum einen geht es darum einen legalen Rahmen zu stecken, der Unternehmen die im Weltraum Rohstoffe abbauen wollen eine Rechtssicherheit gibt. Dieser Rechtsrahmen wird derzeit von der Universität Luxemburg und luxemburgischen Experten für Weltraumrecht erarbeitet. Das Gesetz soll 2017 in Kraft treten. Bislang existiert auf internationaler Ebene lediglich ein Abkommen aus den 60er Jahren, das festlegt, dass Himmelskörper niemandem gehören können. Resourcen die auf diesen gefunden werden, behandelt dieser ur-alte „Space Act“ jedoch nicht.
Wie Vizepremier Etienne Schneider erklärte, will Luxemburg Lizenzen vergeben die den Unternehmen zusichern, dass die gefundenen Resourcen in Übereinstimmung mit internationalem Recht, ihnen gehören. Zum anderen will Luxemburg die Forschung in diesem Bereich vorantreiben und darin investieren. Eine erste Mission könnte es, so hieß es gestern in der Pressekonferenz, bereits in drei Jahren geben. Ein kleiner privater Satellit, soll dann ins Weltall geschossen werden und an einem Asteroiden vorbei fliegen um in aus zu kundschaften.
Großes Interesse
Vor allem zwei Unternehmen werden immer wieder genannt, wenn die Rede von Space Mining ist. Deep Space Industries (DSI) und Planetary Resources. Die Regierung befinde sich im Gespräch mit den beiden Unternehmen um bei ihnen Aktionär zu werden. Etienne Schneider sprach von einer Public-Privat-Partnership. DSI ist bereits in Luxemburg vertreten und hat derzeit mehrere Arbeitsplätze in der Luxemburgischen Hauptstadt ausgeschrieben. Die Regierung habe sich eine Kreditlinie von 200 Millionen Euro gegen um das Nötige zu tun um diesen Sektor zu entwickeln hieß es gestern. Das hieße aber nicht, dass dies die endgültig Summe sei.
Xavier Bettel und Etienne Schneider erinnerten am Freitag mehrmals an die Erfolge die Luxemburg trotz anfänglicher Kritik mit dem Satellitenbetreiber SES feiert. Damals hätte es Stimmen gegeben die betont hätten, diese Satelliten würde niemand brauchen und könnten sogar großen Schaden anrichten wenn sie auf die Erde stürzen. Heute habe sich aus diesem Unternehmen in Luxemburg eine wahre Weltraumindustrie entwickelt. Das Space Mining sei nur der nächste Schritt.
Gut beraten
Beim Space Mining geht es weniger darum Rohstoffe im All abzubauen und zur Erde zu transportieren. Vielmehr geht es darum Resourcen im All abzubauen und auch gleich dort zu verwenden, etwa bei der Erkundung des Sonnensystems. Wasser das auf Asteroiden lagert etwa kann als Treibstoff für Raumschiffe verwendet werden. Etienne Schneider sprach sogar von der „Bevölkerung des Sonnensystems“. Seit der Ankündigung des Projektes am Anfang des Jahres sei das internationale Interesse groß, sagten am Freitag alle beteiligten. Es ging die Rede sowohl von anderen Regierungen die sich für das Projekt interessierten, sowie jungen Entrepreneuren und unternehmen aus der Rohstoffindustrie (z.B. aus Kanada und Australien).
Die Luxemburger Regierung wird bei ihrem Vorhaben von einem Komitee hochrangiger internationaler Experten Beraten. In diesem Komitee sind zum Beispiel der frühere ESA-Direktor Jean-Jacques Dordain und der ehemalige NASA-Mann Pete Worden. Wie am Freitag angekündigt wurde ist nun auch Georges Schmit Mitglied des Komitees. Er ist derzeit Luxemburgs Generalkonsul in San Francisco – arbeitet also ganz in der nähe des Silicon Valley. Zuvor war Schmit bereits Direktionsmitglied bei SES und Vizepräsident bei der Post.
De Maart
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