Luxemburgs Einzelhandel boomt

Luxemburgs Einzelhandel boomt
(Faussems)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In Luxemburg boomt der Einzelhandel. Das liegt vor allem am kräftigen Konsum privater Haushalte, aber auch am elektronischen Handel.

In Luxemburg wird der Einzelhandel weiter von einer starken Nachfrage privater Haushalte beflügelt. Im Februar dieses Jahres konnte er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 12,9 Prozent verzeichnen, so viel wie kaum ein anderes europäisches Land. Das geht aus den neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor.

Im Februar hatte der Umsatz des Luxemburger Einzelhandels im Vergleich zum Januar um 1,7 Prozent zugelegt, im Januar im Vergleich zum Dezember 2016 sogar um 4,3 Prozent, was vor allem auf eine kräftige Nachfrage während des Schlussverkaufs zurückzuführen ist.

Der private Konsum spielt somit weiterhin eine große Rolle beim Wachstum des Einzelhandelssektors, auch wenn der elektronische Handel ebenfalls eine wichtige Stütze ist. Kein anderes Land in der EU konnte in den vergangenen Jahren höhere Zuwächse beim Einzelhandel verzeichnen als das Großherzogtum.

Umsatzplus von 12,9 Prozent

Seit dem Jahr 2010 hat sich der Umsatz des Einzelhandels in Luxemburg mehr als verdoppelt. Legt man das Jahr 2010 als Basisjahr zugrunde, so konnte die Branche ein Plus von 123,7 Prozent in den vergangenen sieben Jahren verzeichnen. Im Durchschnitt waren es in der Europäischen Union (EU) lediglich 8,5 Prozent.

In der EU hat das Einzelhandelsvolumen im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent zulegen können. Damit lag die Wachstumsrate zwar etwas höher als noch im Januar, als sie 1,7 Prozent betrug, aber auch deutlich niedriger als in den letzten Monaten des vergangenen Jahres.

Im Oktober und November des vergangenen Jahres war das Umsatzvolumen im europäischen Einzelhandel um jeweils 3,7 Prozent, im Dezember um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Höhere Löhne für mehr Wachstum

Während der Umsatz bei Lebensmitteln im Februar dieses Jahres zum Vergleichszeitraum 2016 lediglich um 0,9 Prozent gewachsen ist, stieg er bei anderen Konsumgütern mit 3,4 Prozent hingegen deutlich. Das zeigt auch, dass die Verbraucher in der EU wieder in Kauflaune sind und vermehrt langlebigere Konsumgüter, wie Bekleidung, Schuhe, Elektrogeräte oder Bücher kaufen.

Der Konsum treibt gegenwärtig das Wirtschaftswachstum in Europa deutlich an. Weit über die Hälfte des Wachstum ist auf den Verbrauch privater Haushalte zurückzuführen. Für eine Konsolidierung beziehungsweise weitere Stärkung des gegenwärtigen Wirtschaftswachstums wäre eine kräftige Erhöhung der Reallöhne sowie der Renten in der EU notwendig.

Denn die gegenwärtige Kauflaune der Verbraucher in Europa wird nur anhalten können, wenn die Menschen mehr Geld in der Tasche zum Ausgeben haben. Die kräftigen Produktivitätszuwächse quer durch alle Branchen in der EU rechtfertigen höhere Löhne und Gehälter zusätzlich.